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Hard & Heavy - manche mögen's hart

Hardrock und Heavymetal Metal bezeichnen gemeinhin das Genre der härteren Rockmusik. Eine etwas oberflächliche Betrachtungsweise, aber der Musikfan weiß, um was es geht. Unter dieser Oberfläche gibt es mittlerweile eine große Palette härterer Musikstilistiken. Heavy-Metal ist nicht einfach nur Heavy-Metal - es kann Doom ebenso sein wie Thrash oder Black-Metal oder Prog-Metal oder oder oder. Von daher kann man diesen Bereich kaum kurz beschreiben, man könnte eher Bücher darüber schreiben (von denen es übrigens jede Menge gibt). Aber einen groben Überblick kann man sich schon gönnen.

Hard-Rock und Heavy-Metal: eine grobe Übersicht

Die 1960er

Entgegen der landläufigen Meinung, der harte Sektor sei erst in den 1970ern geboren worden, muss man erste Strömungen in den 1960ern erwähnen. Da könnte man beginnen mit dem Kinks-Hit You Really Got Me (1964). Dessen Einfluss wurde spätestens mit der fulminanten Van Halen Version klar. Auch The Who waren in der Lage, ganz kräftig auf den Busch zu klopfen. So könnte man My Generation (1965) dem frühen Hard-Rock zuordnen. In den USA ging es los mit Bands wie Steppenwolf (1967) oder Blue Cheer (1968). In Großbritannien machten in der Phase die großen Bands des harten Rock wie Deep Purple oder Led Zeppelin ihre ersten Alben klar. Von daher könnte man ohne Übertreibung sagen: die Geburt des Hard-Rock liegt in den 1960ern. Mehr noch - mit ihrem zweiten Album und Songs wie Heartbreaker und Whole Lotta Love (1969) legten Led Zeppelin nach Ansicht vieler Fachleute den Grundstein des Heavy-Metal. Dessen Entstehung könnte man daher ebenfalls in die 1960er platzieren - dies umso mehr, als schon 1967 John Kay auf dem Steppenwolf-Klassiker Born To Be Wild vom Heavy Metal Thunder sang.

Die 1970er

Hard-Rock und Heavy Metal nahmen in den 1970ern enorm an Fahrt auf. Hierbei sind natürlich die großen Drei des Heavy Metal zu nennen: Led Zeppelin, Black Sabbath und Deep Purple. Eine Sonderstellung nimmt sicherlich Black Sabbath ein, die man außerdem als Begründer des Doom Metal bezeichnet und die man in der Folge als Haupteinflüsse für Stilistiken wie Doom, Black-Metal, Stoner Rock und Sludge Metal bezeichnet. Es folgten in Großbritannien Strömungen wie Space-Rock und Prog-Rock. Härtere Protagonisten waren hier z. B. Hawkwind, UFO, Uriah Heep und stellenweise Jethro Tull. Im weiteren Verlauf kann man den Glam-Rock als Spielart des Hard-Rock bezeichnen. Dem Glam-Rock selbst entsprangen Bands wie T. Rex, Slade oder Sweet, aber auch Queen kann man zu den frühen Vertretern des harten Glam-Rock zählen, ebenso den Schock-Rocker Alice Cooper. Interessant waren Bands wie die New York Dolls, die man als US-Glam bezeichnete, die man aber auch als Vorläufer des Punk bewertet. In den USA formierte sich außerdem eine rege Szene mit interessanten Bands wie Aerosmith, Blue Öyster Cult oder Montrose. Grundsätzlich konnte sich der härtere Rock vor allem in den Jahren von 1974 bis 1976 etablieren, es folgte eine Masse an Alben und Bands von Kiss, Ted Nugent, Grand Funk, Rush, Thin Lizzy bis hin zu AC/DC. Schwierig wurde die Situation während des Punk-Booms, wo die Heavy-Dinos (eigentlich) kaum gefragt waren. Dennoch legten Bands wie Judas Priest und Iron Maiden schon in der Phase den Grundstein für den New Wave Of British Heavy Metal, der dann mit Motörhead gegen Ende der 1970er so richtig anlaufen sollte. Außerdem feierte Van Halen mit dem Debütalbum von 1977 einen Riesenerfolg und brachte Legionen von jungen Leuten zur Gitarre - die nicht selten die Szene der 1980er bevölkern sollte. Und nicht zu vergessen: Ende der 1970er lief es für die deutschen Scorpions wie geschmiert, vor allem in Japan waren die Jungs Megastars. Ebenso feierten Accept große Erfolge und bildete somit die Solinger Speerspitze des Teutonen-Stahls.

Die 1980er

Die 1980er waren in jeder Hinsicht von Masse geprägt, da hatte Meister Eddie mit seinen Gitarrenkünsten einen Hype losgetreten. Aus der Eliteschule G.I.T/M.I.T kamen alsbald Legionen pfeilschneller Gitarristen. Wer es auf der Gitarre nicht schaffte, wurde ein kaum schlechterer Bassist. Und auch die Drummer legten nach, die Double-Bass wurde zum Standard der Szene. Der New Wave Of British Heavy Metal nahm Fahrt auf. Er spülte anfangs Bands wie Iron Maiden, Judas Priest, Saxon, Motörhead und Diamond Head nach oben. Ihnen folgten Legionen weiterer großartiger Bands. In Germanien ging es mit dem deutschen Power Metal und klassischen Bands wie Grave Digger, Helloween, Rage und Co. los. Es entstand eine illustre Szene, es bildeten sich alsbald neue Subgenres wie Glam-/Hairmetal, Thrash-Metal, Speed-Metal oder Black-Metal. Besonders im ganz harten Bereich konnten sich im Thrash und Death-Metal Bands wie Slayer, Metallica, Anthrax, Venom, Kreator oder Celtic Frost etablieren. 1986 z. B. wird allgemein als eines der wichtigen Jahre des Thrash-Metal bezeichnet. Auf der anderen Seite etablierte sich mit dem Einzug von Keyboards (vielleicht war Eddie auch hier 1984 nicht ganz unschuldig) und eingängigen Strukturen der völlig konträre Pop-Metal. Die 1980er blieben ein Jahrzehnt der Vielfalt - es folgte der Sleaze Rock mit den Vorreitern Guns'n'Roses und der Grindcore mit Bands wie Siege oder Napalm Death. Aber auf Vielfalt folgt bekanntlich auch oft Stagnation, die 1980er wurden auch ein Jahrzehnt der Übersättigung. Irgendwann wurde es etwas zuviel und das Interesse am "normalen" Metal ließ doch etwas nach. Eine Ausnahme macht hier vielleicht der Prog-Metal, der sich ab 1987 mit den Prog-Metal Übervätern Dream Theater zu etablieren begann und auch in den 1990ern einen guten Lauf hatte.

Die 1990er

In den 1990ern stand es nicht sehr gut um den klassischen Metal. Irgendwie war der Wurm drin, das Interesse war nachlassend. Interessanterweise setzte der Prog-Metal, vor allem mit dem Zugpferd Dream Theater, seinen Siegeszug unbeirrt fort. Außerdem entwickelten sich zeitgemäße neue Spielarten wie Industrial, Alternative-Metal, Crossover, Grunge, Rap Metal oder Groove Metal. Mit dem Blackmetal in Verbindung gebracht wurde der Viking Metal, eine härtere Musikform die vornehmlich in Skandinavien gespielt wurde. Ebenfalls ein Kind der 1990er dürfte der Stoner Rock sein, der sich mehr oder weniger auf den Doom Metal bezieht (und damit im Grunde genommen auf eingangs genannte Black Sabbath). Ebenfalls eher die dunklere Seite bediente der Gothic-Metal, der sich ab Mitte der 1990ern großer Beliebtheit erfreuen durfte. Was außerdem folgte, waren Nuancen bereits bestehender Subgenres des Metal - etwa der Metalcore (harter Metal mit Tendenz zum Hardcore Punk), Melodic-Death Metal oder gegen Ende der 1990er der Nü Metal - ein Mix aus Rap-Metal, Alternative-Metal und Grunge und damit letztlich eine Art Zusammenfassung der "neuen" 1990er Heavysounds.

Ab 2000

Es läuft besser, der Heavyfan dürfte keinen Grund zum Klagen haben. Die Szene präsentiert sich ab 2000 ungemein breit aufgestellt, geboten wird alles von retro bis modern. Der Prog-Metal verkauft sich auch nach 2000 blendend, die Szene ist ungemein groß und Dream Theater nur noch eine Band von vielen (sehr guten). Außerdem flammte das Interesse am Thrash wieder auf, viele der alten Bands produzierten wieder (Sodom, Megadeth, Slayer, Kreator, Exodus, Overkill oder Testament). Bands aus dem Dunstkreis des Alternative-Metal konnte sich recht gut halten, sogar die Nachfrage nach den Dinos des Metal ist durchaus vorhanden. Die großen Innovationen fehlen aber weiterhin. Relativ neu war der Symphonic-Metal - der wiederum bezieht seine Ideen aber nur aus Prog-Metal und Melodic-Metal, es singt aber in der Regel eine Frau. Aber die große Zeit von Nightwish & Co. ist eigentlich schon wieder vorbei. Etablieren konnte sich eine rege Szene, die sich auf das Mittelalter bezieht und diese Musik mit harter Rockmusik verbindet. Der Mittelalter Rock bzw. Folk Metal bringt aber auch nichts ganz neues, es ist eben ein Mix aus Spielmannsmusik, Folklore und Metal. Unweit davon hat sich der Pagan-Metal etabliert, der Bezüge zum Folk-Metal hat aber auch irgendwelche eindeutigen ideologischen Hintergründe des Paganismus. Ebenfalls eine neue Wortschöpfung ist Sludge Metal, wobei auch diese Musik nicht mehr ist als ein Mix aus Hardcore Punk und Doom Metal. Aber es zeigt sich: der Metal ist nicht tot und solange AC/DC und Motörhead noch Alben herausbringen, muss dem Fan nicht bange sein.

Ein paar bekannte Bands aus dem Bereich Hard & Heavy

AcceptAC/DC ♦ Aerosmith ♦ Alice In Chains ♦ AnnihilatorAnthrax ♦ Apocalyptica ♦ April Wine ♦ AudioslaveAvantasia ♦ Blackfoot ♦ Black Sabbath ♦ Blind Guardian ♦ Blue Öyster Cult ♦ Bon Jovi ♦ Boston ♦ Celtic Frost ♦ Cinderella ♦ Cooper, Alice ♦ Danzig ♦ Deep Purple ♦ Def Leppard ♦ Destruction ♦ Diamond Head ♦ Dio, Ronnie James ♦ Dokken ♦ Dream Theater ExodusExtreme ♦ Faith No More ♦ Fates Warning ♦ Gamma Ray ♦ Giant ♦ Godiva ♦ Grand Funk Railroad ♦ Great White ♦ Gun ♦ Guns n' Roses ♦ Hammerfall ♦ Helloween ♦ Helmet ♦ Iced Earth ♦ Iron Maiden ♦ Journey ♦ Judas Priest ♦ King Diamond ♦ King's X ♦ Kiss ♦ Kreator ♦ Krokus ♦ Kyuss Led Zeppelin ♦ Living Colour ♦ Machine Head ♦ Magnum ♦ Manowar ♦ Megadeth ♦ Metal Church ♦ Metallica ♦ MSG (Michael Schenker Group) ♦ Monster Magnet ♦ Mötley Crüe ♦ MotörheadMr. Big ♦ Napalm Death ♦ Nazareth ♦ Nugent, Ted ♦ Ozzy OsbournePantera ♦ Poison ♦ Pretty Maids ♦ Prong ♦ Queensryche ♦ Racer X ♦ Rage ♦ Rage Against The Machine ♦ Rainbow ♦ Rammstein ♦ Riot ♦ Rollins Band ♦ Rose Tattoo ♦ Running Wild ♦ RushSacred Reich ♦ Samson ♦ Savatage ♦ Saxon ♦ Scorpions ♦ Sepultura ♦ Skid Row ♦ Slade ♦ Slayer ♦ Soundgarden ♦ Stone Temple Pilots ♦ System Of A Down ♦ Tank ♦ TeslaTestamentThin Lizzy ♦ Tool ♦ Triumph ♦ Twisted Sister ♦ UFO ♦ Ugly Kid Joe ♦ Uriah Heep ♦ Van Halen ♦ Venom ♦ Voivod ♦ Waltari ♦ Warrior Soul ♦ WASP ♦ WhitesnakeY & T