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Review Simple Minds - Street Fighting Years

Interpret: Simple Minds

Titel: Street Fighting Years

Erscheinungsjahr: 1989

Genre: Pop

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Street Fighting Years ist der Titel eines Albums der Band Simple Minds, welches im Jahr 1989 erschien. Das Album erreichte Rang 1 der Charts u. a. im UK, in Deutschland, in den Niederlanden, in Italien und in der Schweiz. In fast allen wichtigen europäischen Charts gelangte das Album darüber hinaus zumindest in die Top 10. Weniger Erfolg hatte die Band in den USA, dort war nur Rang 70 in den Billboard 200 drin.

Das Album kam in einer Phase auf den Markt, als sich in der Band einiges änderte. Die Band trat offiziell noch als Trio mit Jim Kerr (Gesang), Charlie Burchill (Gitarren) und Mick MacNail (Keyboards, Akkordeon) an. MacNail verließ die Band bereits nach der dem Album folgenden Tour. Drummer Mel Gaynor wurde schon während der Aufnahmen sozusagen ausgebootet. Er wurde offiziell als Session-Drummer gelistet, einiges wurde jedoch von anderen Gastdrummern wie Manu Katche und Stewart Copeland eingespielt. Auch Bassist John Giblin hatte scheinbar nur noch die Rolle des Session-Musikers.

Viele Kritiker sahen auch eine musikalische Neuausrichtung. Aus der New Wave Band wurde bekanntlich eine sattsam bekannte Arena-Rockband, die hier eine Rückbesinnung auf die keltische Folklore suchte. Die Textbotschaften hatten dagegen weniger mit einheimischer Folklore als vielmehr mit politischen Themen zu tun. Da ging es um die verhasste Poll Tax in Großbritannien, einiges behandelte das damals heiße Thema Südafrika, es ging um Berlin und die Mauer und um die Stationierung von Nuklearbooten entlang der schottische Küste.

Also das mit der politischen Note kann man in jedem Fall bestätigen, es ist kaum wegzudiskutieren. Das mit der Neuausrichtung bzw Rückbesinnung auf keltische Folklore kann man aber nur bedingt sagen. Tatsächlich und offenbar wird das im Prinzip nur mit Belfast Child. Eine epische Ballade, basierend auf dem Traditional She Moved Through The Fair. Der Song chartete hoch und stellt das Highlight des Albums dar. Dann wird es aber immer schwieriger, eine tatsächliche Neuausrichtung festzustellen.

Dem Simple Minds typischen Hochglanzpop frönt die Band auf dem Titelsong Street Fighting Years und Take A Step Back, in kunstvollerer Form auf This Is Your Land. Immer noch stark an US-Vorbildern orientiert sind Songs wie Soul Crying Out und Wall Of Love.

Ganz schön gemacht ist Mandela Day, etwas öde wirkt auf mich die Ballade Let It All Come Down. Kick It In würde ich als deplatziert bewerten. Das klingt eher nach Billy Idol als Simple Minds. Reine Geschmackssache ist die Coverversion des Peter Gabriel Songs Biko, welche mir im Simple Minds Gewand einfach etwas zu aufgeblasen ist.

Fazit Die Simple Minds legten mit Street Fighting Years ihr wahrscheinlich wichtigstes Album überhaupt vor. Die Fans liebten es, es lief in Europa wie geschnitten Brot. Daher kann man auch von einem Meilenstein reden. Andererseits wurde und wird das Album auch kontrovers diskutiert. Ich persönlich sehe in dem Album keine echte Weiterentwicklung der Band. Wenn man z. B. von einer stärkeren Hinwendung zur keltischen Kultur spricht, dann meint man vor allem den Übersong Belfast Child. Ansonsten blieben die Simple Minds bei ihrem Leisten. Das ist kunstvoll arrangierte Popmusik mit guten Melodien. Das ist zu keinem Zeitpunkt schlechte Musik und im Grund gibt es wenig zu mäkeln. Aber es kann schnell in eine Art gepflegte Langeweile kippen. Das war vielleicht auch einer der Gründe, warum diese Band immer kontrovers bewertet wurde: für die einen war es die perfekte Popunterhaltung, für andere die pure Langeweile.

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Trackliste
  1. Street Fighting Years 6:26
  2. Soul Crying Out 6:07
  3. Wall of Love 5:20
  4. This Is Your Land 6:22
  5. Take a Step Back 4:22
  6. Kick It In 6:11
  7. Let It All Come Down (John Giblin, Simple Minds) 4:56
  8. Mandela Day 5:45
  9. Belfast Child (Simple Minds, Traditional) 6:42
  10. Biko (Peter Gabriel) 7:34

Alle Songs, sofern nicht anders vermerkt, Simple Minds

Rezensent: MP