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Albumbesprechung Genesis - Selling England By The Pound

Interpret: Genesis

Titel: Selling England By The Pound

Erscheinungsjahr: 1973

Genre: Prog Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Selling England By The Pound ist das fünfte Studioalbum der Band Genesis. Das Album erschien im Jahr 1973. In den UK-Charts erreichte das Album Rang 3, in den USA gab es Gold für das Album. Damit war Selling England bis dahin der größte kommerzielle Erfolg für Genesis. Selling England By The Pound wird von vielen Betrachtern als ein Höhepunkt der klassischen Genesis-Phase bezeichnet, bei Kritikern kam das Album sehr gut an.

Genesis hatten tatsächlich stetig an Profil zugelegt. Was auf Trespass begann, wurde über Nursery Crime und vor allem Foxtrot verfeinert. Auf Selling England By The Pound gab es dann eine ziemlich perfekte Darbietung des Genesis Prog-Rock mit eingängigen Momenten. Nach wie vor bot die Band ausgiebige Instrumentalparts und ungewöhnliche Melodieverläufe sowie die Nutzung ungewöhnlicher Metren. Allerdings werden diese Elemente auf Selling England meistens dem Song und den Melodien untergeordnet. Somit entsteht der Eindruck eines vergleichsweise eingängigen, aber zugleich homogenen Werks.

"Dancing With The Moonlit Knight" ist so ein typischer Song. Gabriel eröffnet den Song A-Capella. Über interessante progressive Ideen entwickelt sich ein recht eingängiger Rocksong. Das schöne Songthema wird durch den orchestralen und leicht progressiven Genesis Touch ergänzt. Dabei dürfen sich die Musiker auch solistisch zeigen. Banks stellt hier intensiv sein neues Mellotron vor, Hackett zeigt seine berühmten Tapping- und Sweep-Läufe.

"I Know What I Like" wirkt fast konträr zum vorherigen Song. Der Song war einer der ersten Singleerfolge der Band.Letzlich handelt es sich um einen eingängigen Popsong mit interessanten Worldmusic-artigen Elementen.

"Firth Of Fifth" dürfte zu den frühen Klassikern der Band zählen. Der Titel ist eine Art Wortspiel, welches sich auf den Firth Of Forth in Schottland bezieht. Der Song beginnt mit einem klassischen Pianointro von Banks. Danach spielt sich die Band durch einen komplexen Song mit etlichen exotischen Taktmaßen. Schön gemacht sind die Wiederholungen von Motiven. So wird das Piano Introthema im Mittelteil durch Synthies wiederholt. Hackett wiederholt ein Flötenthema von Gabriel später auf der Gitarre. Als ob es eine feste Folge wäre, folgt mit "More Fool Me" wieder ein sehr eingängiger Song. Den langsamen Song singt Phil Collins.

"The Battle of Epping Forest" ist wieder ein Song, der charakteristisch für den Prog-Rock von Genesis steht. Der längste Song des Albums überzeugt mit etlichen interessanten Parts und Ideen. Wieder spielt sich die Band durch etliche Metrumwechsel. Textlich hat sich Gabriel einiges überlegt und übernimmt stimmlich verschiedene Rollen, was den Song prägt.

"After the Ordeal" ist ein Instrumental von Steve Hackett. Dessen Gitarensounds prägen den Song. Anfangs spielt er klassische Motive und lässt sich vom Piano begleiten. Die zweite Hälfte wird vor allem von E-Gitarrensounds dominiert. Wegen des Songs kam es zu Spannungen, weil Gabriel und Banks den Song eigentlich nicht auf dem Album haben wollten.

"The Cinema Show" wird von vielen Betrachtern als ein Kernsong des Albums gewertet. Den Song kann man grob in zwei Parts aufteilen. Ein Part wird durch zwölfsaitige Gitarre, Vocals und Flötenbeiträge bestimmt. Der zweite Part besteht vor allem aus einem ausgedehnten Keyboardsolo. Danach geht es in den Schlusstrack "Aisles Of Plenty" über. Der bildet ein kurzes Reprise des ersten Songs Dancing In The Moonlit Knight.

Fazit Selling England ist ein gutes Frühwerk der Band. Das Album erschien in der Hochphase der Prog-Band Genesis. Möglicherweise stellt dieses Album (neben Nursery Crime) die perfekteste Verbindung progressiver und eingängiger Motive der Band dar. Allerdings wird das Album, vielleicht gerade deswegen, von vielen klassischen Fans nicht als das stärkste Album der Band bezeichnet. Insgesamt fehlen gerade die progressiven Höhepunkte, welche die Band auf anderen Alben immer wieder ablieferte. Dennoch ein hörenswertes und wichtiges Genesis Album.

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Trackliste
  1. Dancing with the Moonlit Knight 8:04
  2. I Know What I Like (In Your Wardrobe) 4:07
  3. Firth of Fifth 9:35
  4. More Fool Me 3:10
  5. After the Ordeal 4:13
  6. The Cinema Show 11:06
  7. Aisle of Plenty 1:32

Rezensent: MP