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Albumbesprechung The Groundhogs - Split

Interpret: The Groundhogs

Titel: Split

Erscheinungsjahr: 1971

Genre: Rock, Blues-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Split ist ein Album der Band Groundhogs, welches im März 1971 veröffentlicht wurde.

Split erschien in einer der kommerziell besten Phasen der Groundhogs, das Vorgängeralbum Thank Christ For The Bomb erreichte erstmals die UK Charts (Spitzenplatzierung Rang 9), Split lief noch besser - das Album erreichte als Spitzenposition Rang 5 der UK Album Charts. Eingespielt wurde das Album in der klassischen Triobesetzung Tony McPhee (Gesang, Gitarren), Pete Cruickshank (Bass) und Ken Pustelnik (Schlagzeug). Ausführender Produzent war erneut Martin Birch.

Split ist ein Album, welches als Konzeptalbum betrachtet werden kann. Die Texte sollen, so McPhee, allesamt unter dem Eindruck einer Panikattacke McPhees (mutmaßlich nach dem Konsum von Drogen) entstanden sein. Insbesondere der Aufbau der damaligen A-Seite mit der vierteiligen Split-Suite verstärkt diesen Eindruck. Musikalisch gab sich McPhee bescheiden. Er meinte später einmal, dass er zum damaligen Zeitpunkt alle Songs im Grund lediglich auf Basis von Riffs entwickelte, der Rest sei wenig bedeutsam gewesen.

Die Songs

  • Dem Auftakt macht die vierteilige Suite Split, welche die Grundaussage McPhees mehr oder weniger bestätigt. Da gibt es zunächst ein Basisriff, um das herum sich ein Song im Stil der psychedelischen Cream entwickelt. Interessanterweise fühle ich mich ab und zu an Black Sabbath erinnert, aber mit deren Musik hatte das ansonsten weniger zu tun. Anders als auf typischen Konzeptalben sind die Suiten-Teile relativ klar getrennt, so gesehen kann man Part 2 auch musikalisch unterscheiden: mit viel Wah-Wah und Modulation geht es in die Phase des psychedelischen Beat. Part 3 geht zunächst gefühlt hart zur Sache, danach wird es mit flirrenden Rotary-Orgelsounds experimenteller, bis die Band wieder in einem satten-Riff-Rocker der Marke Cream landet. Part IV rumpelt mit gutem Triolen-Drive vor sich hin, musikalisch eine Art Blues-Rock im Stil von Savoy Brown.
  • Die damalige zweite Seite besteht aus vier Songs, deren Qualität von Fans unterschiedlich bewertet wurde. Im Grund hat es damit zu tun, dass man den Groundhogs oft vorwerfen konnte, dass ihnen mit laufender Spielzeit manchmal etwas die Luft ausging. Dabei liefern die Groundhogs mit Cherry Red zunächst einen wichtigen Bandsong, der für die Platte angeblich Live in einem Take eingespielt wurde. A Year In The Life wurde thematisch und in geringerem Maß musikalisch vom Beatles Song A Day in The Life beeinflusst.
  • Junkman wird zunächst um ein nicht untypisches McPhee Single Note Lick aufgebaut, ändert aber bald vergleichsweise abrupt die Richtung. Das wiederum ist geschuldet dem Einsatz der Akustikgitarre und einem recht lockeren Groove, dazwischen gibt es aber immer wieder kuzre härtere Riffs. Am Ende klingt es wie Groundhogs meet the Kinks meet the Beatles…
  • Den Abschluss macht der Song Groundhog, einmal mehr eine Hommage an John Lee Hooker, einem großen Einfluss und soweit ich weiß auch Mentor der Band.

Fazit Split gehört zu den wichtigen Alben der klassischen Groundhogs Bandphase. Es war die Zeit, in der man die Band durchaus als eine Art Progressive Rockband betrachtete. Schwer zu sagen, ob das auch McPhees Anspruch war. Er war zunächst einmal vor allem ein vom Blues beeinflusster Gitarrist, der aber auch experimentierfreudig war. Von daher ist das dann auch mehr als purer Blues-Rock, aber der Prog-Faktor hält sich auch in Grenzen. Das Album hat seine Stärken (wie die Suite oder Cherry Red), ansonsten gibt es aber Songs, die für mich nicht ganz so gut aufgehen. Das ist aber auch Mäkeln auf hohem Niveau, Classic Rock Fans ist das Album zu empfehlen.

Rezensent: MP

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Trackliste
  1. Split Part One 4:25
  2. Split Part Two 5:10
  3. Split Part Three 4:25
  4. Split Part Four 5:38
  5. Cherry Red 5:40
  6. A Year in the Life 3:07
  7. Junkman 4:52
  8. Groundhog 5:35

Bonus tracks 2003 CD reissue (Live BBC 1972)

  • Split Part One 9:42
  • Split Part Two 6:13
  • Split Part Four 4:27
  • Cherry Red 4:06

Bonus tracks on 2020 red vinyl reissue

  • Split Part One (instrumental) 5:14
  • Split Part Two (take three) 5:18
  • Split Part Three (unlisted take with overdubbed guitar) 6:52
  • Cherry Red (take six) 6:07
  • A Year in the Life (instrumental) 3:13
  • Split Part Three (no intro) 4:02
  • Split Part Four (instrumental) 6:54