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Albumbesprechung Florian Poser's Brazilian Experience - Surfing The Clouds

Interpret: Florian Poser's Brazilian Experience

Titel: Surfing The Clouds

Erscheinungsjahr: 2014

Genre: BrazilJazz, Jazz

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Surfing The Cloud ist der Titel eines Albums von Florian Posers Brazialian Experience. Das Album erscheint am 24.01.2013 über Acoustic Music Records im Vertrieb von Rough Trade.

Florian Poser gehört zu den international bekanntesten deutschen Jazzmusikern und ist vor allem an seinem Hauptinstrument Vibraphon sehr gefragt. Neben Arbeiten mit den Bands Lifeline oder Supersession und etlichen Arbeiten als Sideman betreibt er seit 1997 das Projekt Brazilian Experience.

Poser baut auch auf dem neuen Album auf eine vertraute Mannschaft mit Gustavo Bergalli (Trompete), Portinho (Drums), Itaiguara (Bass) und Klaus Mueller (Piano). Allerdings präsentiert dieses Album nach Aussagen Posers "ein neues Genre der Brazilian Experience". Was sich im Verlauf der letzten Jahre schon abzeichnete, wird hier intensiviert. Es handelt sich um die Bearbeitung von Themen aus Klassik und Barock. Die Vorgabe für Poser war dabei, die klassischen Themen nicht ihrer Grundlage zu berauben sondern vielmehr "in ihnen musikalische Elemente des BrasilJazz zu entdecken und freizulegen".

Solche Tracks mit klassischen Vorgaben sind Air Populaire (inspiriert von Air On A G String von Bach), Listen Amadeus (inspiriert von Mozarts Piano Concert Nr. 23), Chorinho Italienne (inspiriert von Bachs Italian Concerto) und Sebastian's Revenge (inspiriert von Bachs Suite in B-Moll). Die Original Klassikthemen werden dabei in der Regel kurz zitiert und in relativ freie BrasilJazz Arrangements überführt. Die drei Bach-Interpretationen wirken dabei relativ groovy, die Mozart Interpretation etwas getragener.

Blue Baiao lässt die Klassikzitate hinter sich. Es handelt sich um einen BrasilJazz mit schöner Interaktion zwischen Poser, Mueller, Bergalli und Drummer Portinho. Auch Insane in Spain greift relativ vertraute Latin Muster auf und lebt vor allem von Posers Soloparts.

Angenehme Spannung kommt beim Somersault Dance auf. Vor allem die Drumarbeit von Portinho verleiht dem Song immer wieder eine schöne Reibung.

Vergleichsweise smoothy Jazzballaden sind Road To Nowhere, I Wonder Why und Surfing The Clouds. Diese Balladen wirken relativ chillig, das Hauptthema von I Wonder Why erinnert mich an After You've Gone.

Fazit Surfing The Clouds ist ein ziemlich perfektes Jazz-Album. Da stimmt eigentlich alles: jede Note gehört da hin, wo sie hin soll und die Musiker bilden ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team. Der Mix aus Klassik und BrazilJazz ist zwar nicht unbedingt die Regel, im Endergebnis klingt das Album für meinen Geschmack aber doch sehr nach akademischem Jazz. Für den konservativen Jazz-Fan dürfte das natürlich ein großes Plus sein, ich hätte mir u. a. gerne mehr der aufregenden Interaktionen zwischen Poser, Mueller, Bergalli und Portinho gewünscht.

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Trackliste
  1. Air Populaire 7:24
  2. Blue Baiao 5:09
  3. Listen Amadeus 4:40
  4. Insane In Spain 5:40
  5. Chorinho Italienne 4:37
  6. Road To Nowhere 7:28
  7. Sebastian's Revenge 4:21
  8. I Wonder Why 7:57
  9. Somersault Dance 5:14
  10. Surfing The Clouds 6:22

Alle Songs geschrieben und arrangiert von Florian Poser

Rezensent: MP

Bezugsadresse: Acoustic Music