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Albumbesprechung Bubblemath - Such Fine Particles Of The Universe

Interpret: Bubblemath

Titel: Such Fine Particles Of The Universe

Erscheinungsjahr: 2001

Genre: Prog, Avantgarde

Bewertung: 10 von 10  (10/10)

 

Rezension/Review

Such Fine Particles Of The Universe ist ein Album der Band Bubblemath. Das Album erschien im Jahr 2001, war nach meinem Kenntnisstand kommerziell kein Erfolg. Aber es gab 2002 bei den Minnesota Music Awards immerhin den Preis in der Kategorie ‚Best Eclectic Recording‘

Bubblemath wurde 1995 in Minnesota gegründet. Die musikalisch Ausrichtung der Band war klar:

never give the listener a chance to get bored.

Das zu vermeiden legte die Band eine Musik vor, die man ganz pauschal als eine Art Avantgarde bezeichnen könnte. Nicht immer schräg, aber stets gespickt mit ein bunten Strauß an Elementen von Prog bis Pop. Stets mit einer gewissen Komplexität behaftet, aber doch immer mit einer Struktur, welche es auch dem etwas unbedarften Hörer etwas leichter macht.

Die Band bestand bei Einspielung des Albums aus Jonathan G. Smith (Gesang, Xylophon, Gitarre, Flöte), Blake Albinson (Gitarre), Kai Esbensen (Keyboards), Jay Burritt (Bass) und James Swensen-Flagg (Drums). Diese Besetzung hielt sich, auch wenn es bis zum nächsten Album dauern sollte. Immerhin wurde man in der Progszene auf die Band aufmerksam und bewertete sie praktisch einhellig positiv.

Jetzt geht es ums Debütalbum, welches man aufgrund der damals extrem geringen Verbreitung als Hidden Gem bezeichnen muss, soviel vorab.

Die Songs

  • Einmal Prog mit alles - Miscreant Citizen, bitteschön. Was für ein Angang, wuchtig, eklektisch, etwas schräg und doch nicht zu abgedreht. Klassischer Prog, doch modern plus Zappa Zutaten. Für mich eine Perfect 10.
  • Be Together erinnert in weiten Teilen an den frühen US-Prog, dazu gibt es auch hier Elemente aus dem moderneren Prog a la Dream Theater.
  • Dancing With Your Pants Down, was für eine Vorstellung! Tanzen und dann auch noch mit Hosen unten, entsprechend der Vortrag, die wie ein moderner Avantgarde wirkt.
  • She’s No Vegetarian wird ganz anders eröffnet, hört sich zunächst nach einem Jazzlauf an, erinnert dann irgendwie an 60s Filmmusik um dann eine Form jazzigen Rockabilly zu zitieren. Bemerkenswert.
  • Doll Hammer bietet eine schöne Symbiose aus klassichem Prog und modernen Elementen plus einer Prise Funk.
  • TV Paid Off ist, ähnlich wie She’s No Vegetarian, eine augenzwinkernde Nummer und wird musikalisch auch genauso präsentiert - ich würde mal sagen, ein Mix aus aus alter TV-Werbung und Zappa. Schräg und gut.
  • Help Yourself To A Neighbor ist eine Art sphärischer klassischer Prog gepaart mit modernen Interludes und etwas Post-Punk.
  • Forever Endeavor ist ein kurzes Interlude aus klassischer Prog mit Dosen-E-Drums.Hört sich manchmal wie eine Fortsetzung klassischer Gentle Giant Sounds an.
  • Heavenly Scared So erinnert zunächst an irgendwas mit Neo-Prog, danach gibt es erneut eine Breitseite aus Modern Prog - Post Punk …
  • Your Disease Is Nicer rockt zunächst gut los in einer Art Post Punk, aber auch damit hält sich die Band natürlich nicht auf. Am Ende könnte man es Post-Punk Prog oder so ähnlich nennen oder nicht oder einfach Bubblemath.
  • Potential People wird akustisch eröffnet im Stil des frühen klassischen Prog bzw. allgemein der 70s Rockmusik. Dass danach Ausflüge in alle Richtungen erfolgen, sollte mittlerweile klar sein.
  • Cells Out schließt den Reigen ab in einer Form von lockerem kunstvollen Fusion, auch hier wieder mit Annäherungen u. a. an klassischen Prog und und und…

Fazit Such Fine Particles vom Bubblemath ist für mich nicht viel mehr und nicht viel weniger als ein musikalischer Hammer. Mein persönlicher Geschmack, natürlich. Aber da haben sich extrem talentierte Musiker zusammengefunden und präsentieren eine abgedrehte Mischung aus – na, sagen wir mal, etwas von allem. Da trifft klassischer Prog auf modernen Prog, Zappaeske Avantgarde auf Elemente des Post-Punk, Jazz und irgendwann erklingt etwas Rockabilly. Einmal extra viel von allem, vielleicht zu viel für manchen, aber für mich in diesem Fall gerade genug. Diese Band spielt sich mit einer extra Portion Humor durch ihre musikalische Landschaft von Odd Metres und abgedrehten Absurditäten und vor allem durch - bezogen auf das Genre - vergleichsweise kurze Songs. Besser geht das kaum.

Rezensent: MP

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Trackliste
  1. Miscreant Citizen (4:14)
  2. Be Together (5:35)
  3. Dancing with Your Pants Down (2:56)
  4. She's No Vegetarian (2:46)
  5. Doll Hammer (4:35)
  6. TV Paid Off (3:05)
  7. Help Yourself to a Neighbor (3:23)
  8. Forever Endeavor (1:17)
  9. Heavenly Scared So (3:34)
  10. Your Disease Is Nicer (2:51)
  11. Potential People (6:24)
  12. Cells Out (4:43)