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Albumbesprechung Bloomfield, Kooper, Stills - Supersession

Interpret: Bloomfield, Kooper, Stills

Titel: Super Session

Erscheinungsjahr: 1968

Genre: Blues-Rock

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

Supersession ist eine Art Superstaralbum, welches im Jahr 1968 veröffentlicht wurde. Das Album wurde auf Initiative von Al Kooper eingespielt, er holte sich zu den Aufnahmen,Mike Bloomfield und Stephen Stills sowie einige Gastmusiker.

Mike Bloomfield galt als einer der einflussreichsten Rockgitarristen seiner Zeit. Der Mann hatte als Gitarrist in den USA den Stellenwert eines Beck, Clapton oder Page in England. Bloomfield begleitete viele bekannte Künstler. Bloomfield konnte die US-Szene bis Anfang der siebziger Jahre mitprägen, allerdings wurde sein Spiel im Lauf der Jahre immer uninspirierter. Er verlor, nach eigenen Aussagen, die Lust am Gitarrespielen. Hauptgrund waren wohl Drogenprobleme, Drogen setzen seinem Leben auch früh ein Ende.

Stephen Stills war Mitbegründer der Band Buffalo Springfield. Hier wirkte er zusammen mit Neil Young, was bekanntlich auch gleichzeitig den Zusammenbruch der Band bedeutete. Da kam es Stills wohl gerade recht, auf Super Session mitzuspielen. Im Anschluss formierte Stills mit David Crosby und Graham Nash die Band Crosby, Stills und Nash. Deren Erfolge waren außerordentlich, zumindest so lange, bis sie wider jeder Vernunft Neil Young mit an Bord nahmen. Die Band wurde kurzfristig erfolgreicher, ging aber letztlich daran zugrunde. Von Stills hörte man danach nicht mehr viel. Aber zumindest konnte er mit jedem musikalischen Lebenszeichen überzeugen.

Hauptinitiator der Supersession war Al Kooper. Eigentlich müsste man ihm die Platte direkt zuschreiben. Denn Kooper organisierte das Unternehmen und wirkte auf jedem Song mit. Al Kooper kam von der Band Blood, Sweat And Tears, zuvor war er auch Mitglied der Band Bluesproject.1968 war Al Kooper ein enorm einflussreicher Mensch. Nach dieser Produktion gewann er als Produzent weiteren Einfluss in der US-Musikszene und galt als einer der Macher der US-Szene.

Das besondere an dem Projekt ist sicherlich das Zusammentreffen dieser drei Musiker. Es handelte sich um drei nicht ganz einfache Typen. Ein lang andauerndes Projekt hätte wohl Scheitern müssen, aber für ein Album kann diese Reibung einiges bringen. Tatsächlich schien es hier gut zu funktionieren. Das Album wurde ein großer Erfolg, in den USA gab es Gold für die Super Session. Heute zählt man dieses Album zu den Meilensteinen der modernen Rock-Musik. Ein Problem für den jüngeren Rockmusik-Hörer könnte jedoch sein, dass dieses Album mittlerweile etwas Staub angesetzt hat. So wegweisend das damals geklungen hat, so antiquiert wirkt es heute.

Dabei legen die drei Musiker mit den Instrumentals Albert's Shuffle und Stop ordentliche Songs vor. Stills interpretiert den Dylan Song It Takes A Lot To Laugh ganz gut. Weniger gut klappt die Interpretation des Donovan Songs Season Of The Witch. Ansonsten bieten die drei Musiker etwas Soul, viel Blues und etwas Jazz an. Seltener wird es experimentell oder psychedelisch. Das klingt alles relativ ordentlich und man kann sich das Album auch Jahrzehnte später anhören. Dennoch wird dem jüngeren Hörer kaum klar werden, warum dieses Album ein Meilenstein der Rockgeschichte sein sollte.

Fazit Bloomfield ist ein versierter Bluesgitarrist, aber er orientierte sich enorm stark an B. B. King oder Albert King. Al Kooper ist sicher ein hervorragender Musiker, aber sein Keyboardspiel überzeugt hier nicht immer. Stills zeigt, dass er ein guter Gitarrist ist. Besser wirkt er jedoch im Gesamtpaket als Sänger und Songwriter außerhalb eines solchen Projekts. Insgesamt wirkt das Album, für meinen Geschmack, wenig aufregend. Man muss persönlich schließlich nicht jedes Album mögen, welches allgemein zu einem Meilenstein der Rockmusik erkoren wird. So geht es mir mit dem Album.

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Trackliste
  1. Albert's Shuffle (Mike Bloomfield, Al Kooper) 6:54
  2. Stop (Jerry Ragovoy, Mort Shuman) 4:23
  3. Man's Temptation (Curtis Mayfield) 3:24
  4. His Holy Modal Majesty (Bloomfield, Kooper) 9:16
  5. Really (Bloomfield, Kooper) 5:30
  6. It Takes A Lot to Laugh, It Takes A Train to Cry (Bob Dylan) 3:30
  7. Season of the Witch (Donovan Leitch) 11:07
  8. You Don't Love Me (Willie Cobbs) 4:11
  9. Harvey's Tune (Harvey Brooks) 2:07

2003 reissue bonus tracks

  • Albert's Shuffle (Bloomfield, Kooper) 6:58 remix ohne horns
  • Season of the Witch (Leitch) 11:07 remix ohne horns
  • Blues for Nothing (Kooper) 4:15 Bloomfield session outtake
  • Fat Grey Cloud (Bloomfield, Kooper) 4:38 Live Fillmore West

Rezensent: MP