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Albumbesprechung Pearl Jam - Vs

Interpret: Pearl Jam

Titel: Vs.

Erscheinungsjahr: 1993

Genre: Alternative Rock, Grunge

Bewertung: 9 von 10  (9/10)

 

Rezension/Review

Vs. war das zweite Album von Pearl Jam. Das Album erschien im Jahr 1993 und konnte sich im Sog des erfolgreichen Debütalbums Ten auf Anhieb sehr gut verkaufen. Die Verkaufszahlen bedeuteten damals sogar Rekord, innerhalb der ersten 10 Tage gingen über 1,3 Mio. Alben über die Ladentheke. Der Song "Go" wurde für einen Grammy in der Kategorie Best Hard Rock Performance nominiert. "Daughter" erhielt eine Grammynominierung in der Kategorie Best Rock Performance.

Die Songs

Go wurde für einen Grammy als Best Hard Rock Performance nominiert. Scheinbar eine Abrechnung mit allen, die Pearl Jam für ewig als Grunge-Heroes sehen wollten. Musikalisch einer der härteren Pearl Jam Songs. Animal hält den Härtegrad, für mich ist es ein interessanter Mix aus traditionellem hartem Rock a la Led Zeppelin und modernen Alternative Sounds sowie einem funky Groove. Daughter würde ich als eine relativ typische Alternative/Grunge-Ballade mit moderat rockiger Note bezeichnen. Inhaltlich befasst sich die Band mit dem Thema Kindesmissbrauch. Der harte Alternative-Rocksong Glorified G lässt praktisch alle eher dunklen Grungetöne vermissen, auch wenn Vedders Gesang einmal mehr sehr emotional wirkt. Interessant ist der Inhalt - die Band befasst sich mit der Verherrlichung/Glorifizierung von Waffen in den USA. Mutmaßlich machte sich die Band damit zu einem der vielen Feindbilder der National Riffle Association und ihrer Anhänger. Dissident wartet wieder mit der so typisch melancholisch-schwermütigen Note auf. Wie ein Kontrast zur Stimmung wirkt allerdings das Laid-Back Spiel der Band. Mit dieser Spannung gehört dieser Song zu den Highlights der Platte und m. E. auch zu den schönste Songs des Pearl Jam Katalogs.

W.M.A. steht für "White Male American" und befasst sich mit dem scheinbar nie verdrängbaren Rassismus in den USA. Das Drumintro ist interessant gestaltet, genauso die passende Rhythmik mit ihren Ethnoanteilen. Bemerkenswert auch die gesanglich Nähe Vedders zu Bono. Blood und Rats grooven im Stil der Red Hot Chili Peppers. Dem klassischen erdigen Rock verpflichtet ist Rearviewmirror, überraschend folkig dann Elderly Woman Behind the Counter in a Small Town. Mit Leash gibt die Band wieder Gas und pendelt zwischen Grunge und Alternative Rock. Indifference entzieht sich dem Titel entsprechend einer genauen Kategorisierung, im weitesten Sinn könnte man von einer Ballade im Daughter Stil sprechen.

Fazit Mit Vs. legte die Band Pearl Jam ein äußerst gelungenes Album vor, und das aus mehreren Gründen. Zum Einen ist es ungemein schwierig, nach einem derart erfolgreichen Debüt ein zweites Statement abzugeben. Zum Zweiten hielt die Band nicht direkt am Konzept des erfolgreichen Erstlings fest. Sie zeigte sich auf dem zweiten Album tendenziell härter im Sinn des Classic-Rock. Vedder zeigte ganz andere gesangliche Nuancen und verließ die "Grunge" Wohlfühlzone. Was blieb war allerdings der für Pearl Jam und Vedder so typische melancholische Ton, er zeichnet auch dieses Album aus (nicht nur wegen des sehr unglücklich dreinblickenden Schafs auf dem Cover). Typisch ebenso die Einwort-Titel, welche auch hier das Bild prägen - sieht man mal vom für Pearl Jam Verhältnisse geradezu monsterhaft langen Elderly Woman Behind the Counter in a Small Town ab. Das hat aber auch seinen Grund, erzählt Vedder hier doch eine Story in klassischer Dylan Manier. Hats Off To Pearl Jam. Die Band wagte viel und gewann - knapp 1,3 Mio. verkaufte Alben innerhalb der ersten 10 Tage belegen das. Für meinen Geschmack gelang der Band eines ihre besten Alben mit den alles überstrahlenden Songs Daughter und Dissident.

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Trackliste
  1. Go 3:12
  2. Animal 2:49
  3. Daughter 3:55
  4. Glorified G 3:26
  5. Dissident 3:35
  6. W.M.A. 5:59
  7. Blood 2:50
  8. Rearviewmirror 4:44
  9. Rats 4:15
  10. Elderly Woman Behind the Counter in a Small Town 3:15
  11. Leash 3:09
  12. Indifference 5:02

Rezensent: MP