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Albumbesprechung Pearl Jam - Riot Act

Interpret: Pearl Jam

Titel: Riot Act

Erscheinungsjahr: 2002

Genre: Alternative Rock, Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Riot Act ist das siebte Album von Pearl Jam. Das Album erschien im Jahr 2002. Wieder genehmigte sich die Band nach der Tour zum Vorgängeralbum (Binaural) eine längere Auszeit. Sie begann dann 2002 mit den Aufnahmen zu Riot Act.Die Band war, nach eigenen Aussagen, beim Schreiben der Songs beeinflusst vom tragischen Unfall während ihres Auftrittes im Jahr 2000 beim Roskilde Festival.

Riot Act erreichte Platz 5 der US-Charts und Platz 34 im UK. Insgesamt konnte die Band auch auf anderen wichtigen Märkten nicht so erfolgreich charten und verfehlte die Top 10 häufig. In den USA gab es 'nur' Gold für Riot Act. Die ausgekoppelten Singles liefen auch nicht sehr gut. "I Am Mine" kam auf Platz 43 der Billboard Charts, "Save You" erreichte die Top 100 nicht. Immerhin erreicht "I Am Mine" später noch Platz 6 der Modern Rock Charts. Ungeachtet der weniger guten Verkaufszahlen, waren die Kritiker recht angetan vom Album. Es gab vorwiegend gute bis sehr gute Kritiken für Riot Act.

Neu dabei war der Produzent Adam Kasper, den Drummer Matt Cameron von Arbeiten mit seiner alten Band Soundgarden kannte. Gemixt wurde das Album wieder von Brendan O'Brien. Der Arbeitsprozess ähnelte dem der Vorgängeralben. Die Musiker brachten eigenes Material mit, welches dann gemeinsam ausgearbeitet wurde. Auf Riot Act spielte zum ersten Mal Kenneth Boom Gaspar (Orgel) mit, was man dem Gesamtsound der Band anmerkte.

Die Songs

Can't Keep eröffnet das Album rockig und mit dem Mut zum Experiment, im Gesamtsound erinnern Pearl Jam an U2. Save You legt tempomäßig zu, und klingt wie eine punkige Variante des Grunge. Love Boat Captain wirkt mit den düsteren Orgelsounds dramatisch - das Mitwirken Gaspars macht sich bemerkbar. Cropduster ist lockerer Alternative Rock mit 'versetzten' Metren und punkigen Sounds. Ghost weist eine eher subtile Punknote auf, die gibt es im Mix mit 60s Riff-Rock. I Am Mine ist ein gelungener Midtempo Rocksong mit einer zwingenden Gesangslinie. Thumbing My Way erinnert musikalisch und gesanglich tatsächlich etwas an Springsteen.

You Are lebt von den ausgefallenen Gitarrenlinien. Dazu gibt es einen relaxten Drumbeat und eine monoton klingende Basslinie. Get Right basiert auf einer eher simplen Grundidee und einem treibenden Beat. Green Disease wirkt durch den schnellen Drumbeat post-punkig, besitzt viele experimentelle Motive. Auch Help Help ist ein experimenteller Song, der stilistich irgendwo zwischen Alternative-Rock und Psychedelic liegt. Bu$hleaguer wird durch den Sprechgesang Vedders geprägt, ein sehr politischer Song. 1/2 Full hat Ähnlichkeit mit abgedrehtem psychedelischen Hard-Rock der frühen 1970er. Arc ist ein Gesangsprojekt, auf dem Vedder ethnomäßig rüberkommt. All or None erstaunt mit einem sehr laid-back präsentierten Bar-Jazz Feeling.

Fazit Mit dem Album Riot Act konnte die Band auf Anhieb nicht so viele Käufer erreichen, wie mit den Vorgänger-Alben. Schade, denn Pearl Jam legten mit Riot Act ein vorzügliches Album vor. Es wird experimentiert und diese Experimente zünden. Ein besonders erwähnenswertes Werk in diesem Sinn ist die Vocalnummer Arc, das Highlight der Platte stellt aus meiner Sicht der Song I Am Mine dar.

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Trackliste
  1. Can't Keep (Eddie Vedder) 3:39
  2. Save You (Jeff Ament, Matt Cameron, Stone Gossard, Mike McCready, Vedder) 3:50
  3. Love Boat Captain (Boom Gaspar, Vedder) 4:36
  4. Cropduster (Cameron, Vedder) 3:51
  5. Ghost (Ament, Vedder) 3:15
  6. I Am Mine (Vedder) 3:35
  7. Thumbing My Way (Vedder) 4:10
  8. You Are (Cameron, Vedder) 4:30
  9. Get Right (Cameron) 2:38
  10. Green Disease (Vedder) 2:41
  11. Help Help (Ament) 3:35
  12. Bu$hleaguer (Gossard, Vedder) 3:57
  13. 1/2 Full (Ament, Vedder) 4:10
  14. Arc (Vedder) 1:05
  15. All or None (Gossard, Vedder) 4:37

Rezensent: MP