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Albumbesprechung Pearl Jam - No Code

Interpret: Pearl Jam

Titel: No Code

Erscheinungsjahr: 1996

Genre: Alternative Rock, Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

No Code ist das vierte Album von Pearl Jam. Das Album erschien im Jahr 1996 und unterschied sich ziemlich deutlich von den Vorgängeralben. Die Band experimentierte mit unterschiedlichen Stilistiken. Das Album konnte zwar schnell auf Platz 1 der Billboard Charts schießen, fiel dann aber fast genauso schnell ab. Die Fans waren nicht zufrieden mit dem Album. Es war das bis dahin erste Album der Band, welches kein Mehrfach-Platin erhielt.

Auf No Code arbeitete die Band zum ersten Mal mit dem neuen Drummer Jack Irons. Die Aufnahmen zum Album waren anscheinend schwierig. Bassist Ament fühlte sich, nach eigenen Angaben, zu keinem Zeitpunkt in das Projekt eingebunden. Auf den Vorgängeralben war es so, dass Eddie Vedder die Songs letztlich fertig stellte. Dazu war er aber, nach Aussagen Aments, auf No Code kaum in der Lage. Es dauerte daher einige Zeit, bis die Songs komplett im Kasten waren. Immerhin wurde die Rolle des neuen Drummers Irons sehr gewürdigt. Die anderen Bandmitglieder fühlten sich in hohem Maß von ihm und seinen Ideen inspiriert.

Mit No Code setzte für Pearl Jam aber ein Abwärtstrend ein. Es war das letzte Album der Band, das es bis auf Platz 1 der Billboard Charts schaffte, dies gelang wohl auch nur im Sog des Erfolgs der Vorgängeralben. Das Album verkaufte sich wesentlich schlechter als die Vorgängeralben. Die Kritiker waren zunächst geteilter Meinung. Interessanterweise wurde das Album im Nachhinein sowohl von Fans als auch von Kritikern höher eingestuft, als im Erscheinungsjahr. Einige Betrachter bewerteten No Code später als eines der wichtigsten Alben des Jahres 1996. Viele Fans bezeichnen No Code mittlerweile als das beste Pearl Jam Album überhaupt.

Die Songs

Hail, Hail geht gut ab. Der Song liegt im härteren Rockbereich mit einer punkigen Attitüde, Vedder singt mit der typisch vibrierenden Stimme. Who You Are besticht dagegen eher durch eine fernöstliche Stimmung. In My Tree klingt mit den tribal Drumsounds interessant. Sie geben dem Song eine experimentelle Note, gesanglich erinnert mich Vedder an Bono. Smile hat wegen der Mundharmonika zunächst etwas von Neil Young. Vielleicht ist das auch so gewollt, da Young später bekanntlich zum Godfather des Grunge ernannt wurde.

Off He Goes ist ein vergleichsweise harmonischer und ruhig angelegter Song. Habit klingt wieder härter. Vedder singt außergewöhnlich und recht hart, manchmal erinnert er mich sogar an Lemmy (kein Witz!). Red Mosquito ist ein abwechslungsreicher Alternative Rock mit traditionellen Rockparts. Mankind kommt relativ punkig daher, wobei Vedders Gesangsparts hier nicht überzeugen können. I'm Open ist ein stimmungsvoller und experimenteller Song mit viel gesprochenem Text.

Fazit No Code ist ein interessantes Album. Zum ersten Mal haben sich die Musiker hier auf größere Experimente eingelassen. Es macht die Sache interessanter, aber auch irgendwie problematisch. Die Band war doch noch etwas zaghaft, daher kann sie nicht immer überzeugen. Wie man auf den späteren Alben hören konnte, legte Pearl Jam in Sachen Experimente noch hörbar zu und wurde diesbezüglich selbstbewusster. Hier klappt das noch nicht ganz reibungslos, aber es funktioniert alles in allem doch ordentlich.

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Trackliste
  1. Sometimes (Eddie Vedder) 2:40
  2. Hail, Hail (Stone Gossard, Vedder, Jeff Ament, Mike McCready) 3:41
  3. Who You Are (Gossard, Jack Irons, Vedder) 3:50
  4. In My Tree (Gossard, Irons, Vedder) 3:59
  5. Smile (Ament, Vedder) 3:52
  6. Off He Goes (Vedder) 6:02
  7. Habit (Vedder) 3:35
  8. Red Mosquito (Ament, Gossard, Irons, McCready, Vedder) 4:03
  9. Lukin (Vedder) 1:02
  10. Present Tense (McCready, Vedder) 5:46
  11. Mankind (Gossard) 3:28
  12. I'm Open (Irons, Vedder) 2:57
  13. Around the Bend (Vedder) 4:35

Rezensent: MP