Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

Albumbesprechung Steve Morse - Split Decision

Interpret: Steve Morse

Titel: Split Decision

Erscheinungsjahr: 2002

Genre: Rock, Instrumental

Bewertung: 9 von 10  (9/10)

 

Rezension/Review

Split Decision ist das neunte Album von Steve Morse bzw. der Steve Morse Band. Das Album erschien im Jahr 2002. Dieses Album wird in der Regel klar als ein Werk der Steve Morse Band bewertet, wobei das im Fall von Morse aber weniger interessant ist. Denn letztlich bestimmt er in der Steve Morse Band das Geschehen ebenso, wie auf reinen Steve Morse Alben.

Mit dabei sind seine langjährigen musikalischen Kumpels Dave La Rue (bass) und Van Romain (drums). Ich weiß nicht, ob der Albumname Programm ist. Denn tatsächlich ist das Album etwas zweigeteilt. Die ersten sieben Songs sind rockiger, auf den letzten fünf Songs lässt es der Meister ruhiger angehen.

Die Songs

"Heightened Awareness" hat viel vom klassischen Dixie Dregs Sound. Morse steigt mit schönen Gitarrenvoicings ein, die über eine schöne Bassline von La Rue gelegt sind. Der Song wird ohnehin vom Dialog zwischen Gitarre und Bass bestimmt. Schön gemacht ist die Abwechslung von härteren Gitarrensounds und cleanen softeren Parts. "Busybodies" verweist mal wieder auf Johann Sebastian Bach. Morse scheint ein großer Fan des deutschen Komponisten zu sein, den man hört hier immer wieder Elemente vom Brandenburg Concerto heraus. "Marching Orders" ist wieder ein Song, der vom Dialog Bass - Gitarre lebt. Der Song hat etwas vom typischen 80er Jahre Rock. Zu Beginn serviert Morse einen crunchigen Sound. Danach wird, mit Einsetzen der Drums, etwas Zerre dazu gegeben. Wieder so ein Song, der mich auch an die Dixie Dregs erinnert. "Mechanical Frenzy" geht zeitlich etwas weiter zurück und hat viel vom klassischen Led Zeppelin Sound. Morse lässt es hier ganz schön krachen. Der Song bietet einiges: von unisono gespielten Bass- und Gitarrenlinien bis hin zu fast schon gepresst wirkenden Gitarrensoli und einem Bass-Solo.

"Great Mountain Spirits" versorgt den Hörer mit monumentalen Soundwänden. Der Song selbst ist ein Midtempo Rocker, die Grundidee simpel. Wie gesagt machen die Wall Of Sounds viel vom Song aus. "Majorly Up" ist eine Mischung aus leicht klassisch angehauchtem Thema und typischen Morse-Lines, wie man sie aus Dregs Zeiten kennt. Wieder ein schönes Bonmot für Gitarristen. "Gentle Flower Hidden Beast" fängt verhalten an. Dann gibt Morse immer wieder heftig Gas. Die Gitarrenläufe sind erstklassig und feurig. "Moment's Comfort" ist der erste durchgängig langsame Song. Morse liefert wunderschöne Voicings, durch den Einsatz des Fretless-Bass klingt das manchmal leicht jazzig.

"Clear Memories" verbleibt in der ruhigen Stimmung. Auch hier hat man wieder einen subtil jazzigen Touch. Auch "Midnight Daydream" verbleibt in ruhigeren Gefilden. Eine schöne Nummer mit glasigen Gitarrensounds, wie sie Eric Johnson nicht besser präsentieren könnte. Beide ähneln sich immer mal wieder, Morse nähert sich hier seinem Kumpel Johnson. Stilistisch liegen die Wurzeln bezüglich der Voicings sicherlich bei Jimi Hendrix. Der Song bietet wieder voll verwertbares Kraftfutter für jeden Gitarristen - tolle Voicings, rasante Läufe und schöne Harmonics. "Back Porch" ist eine Art akustischer Blues mit einem guten Groove, so wie man ihn immer wieder im Southern-Rock hört. Mit "Natural Flow" lässt es Morse ruhig ausklingen. Ein schön gemachter Song mit typischen Morse'schen Strukturen. Etwas komplex, aber nicht zu kopflastig. Schöne Parts, aber nie zu süß. Einfach stimmig und dazu noch mit einem erstklassigen Akustiksolo garniert.

Fazit Manchmal hat mich Morse mit seinen Soloergüssen nicht komplett überzeugen können. Technisch gibt es bei ihm nie was zu mäkeln, er ist einer der besten des Fachs. Aber die Songs waren manchmal nicht so ganz überzeugend. Anders auf Split Decision. Die Songs sind alle gut gelungen mit tollen Gitarrenparts und hochklassigem Bass-Spiel von La Rue. Für Bassisten und Gitarristen ist Split Decision aus meiner Sicht ein extrem empfehlenswertes Album. Für Prog-Freunde ist das vielleicht nicht immer komplex genug. Aber für Freunde gut gemachter instrumentaler Rockmusik kann es eine echte Fundgrube sein. Die stilistische Bandbreite ist, wie von Morse zu erwarten, sehr groß. Aus meiner Sicht gehört Split Decision zu den besten Steve Morse Alben.

Anzeige

Album bei Amazon ansehen
*Bitte beachten Sie: als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Aus diesem Grund wird ein Tracking Cookie gesetzt, wenn Sie auf den Amazon-Link klicken

Trackliste
  1. Heightened Awareness 4:18
  2. Busybodies 2:30
  3. Marching Orders 4:57
  4. Mechanical Frenzy 4:24
  5. Great Mountain Spirits 4:20
  6. Majorly Up 3:52
  7. Gentle Flower, Hidden Beast 5:33
  8. Moment's Comfort 5:30
  9. Clear Memories 3:18
  10. Midnight Daydream 5:12
  11. Back Porch 4:04
  12. Natural Flow 4:40

Rezensent: MP