Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

KurzInfo und Diskographie: Steve Morse

Steve Morse wurde am 28.07.1954 in Hamilton, Ohio geboren. Morse muss man zu den wichtigsten modernen Rockgitarristen zählen. Erste Bekanntheit erlangte Morse als Gründer der Prog-Band Dixie Dregs. Danach folgten Soloalben und Arbeiten mit der Steve Morse Band sowie Tätigkeiten bei Lynyrd Skynyrd und Kansas. Seit 1994 ist Morse Gitarrist bei Deep Purple.

Steve Morse ist als ein äußerst vielseitiger Gitarrist bekannt. Er ist praktisch in allen Stilistiken zuhause und macht in Hard-Rock, Rock, Country, Prog, Jazz oder auch klassischer Musik eine gute Figur. Eines seiner Hauptmerkmale ist seine rasend schnelle Pickingtechnik. Allerdings kann Morse auch legato spielen, so wie er praktisch alle gängigen Techniken drauf hat. Eine weitere Spezialität von Morse ist der Einsatz von Pinch-Harmonics (Obertöne), die er zu flüssigen Linien und schönen Klangteppichen verdichtet.

Steve Morse stammt aus einer recht begüterten Familie. Sein Vater war Minister und Psychologe. Seine Mutter war klassisch ausgebildete Pianistin und Psychologin. Morse wuchs im Ort Ypsilanti in Michigan auf. Er wurde früh an die Musik hingeführt, spielte anfangs Klavier und Klarinette und später Gitarre. Steve spielte schon früh zusammen mit seinem Bruder Dave in Bands. Als er an die Academy of Richmond County kam, gründete er die Band Dixie Grit, die vor allem härtere Musik der 1960er nachspielte. In der Band saß Steve noch an den Drums!

Mit Andy West spielte er später in einem Duo weiter. Steve wurde dann von der High School geworfen, weil er seine Haare nicht schneiden lassen wollte. Ihm kam das wohl recht, denn er wollte ohnehin auf die recht bekannte und bei Musikern beliebte University of Miami. Dort hatte er bald den Vorläufer der Dixie Dregs am Start. Die Band nahm in der Schule ihre erste Demoplatte auf, aus der später das Album The Great Spectacular wurde.

Morse graduierte 1975 an der Uni. Danach gründete er offiziell die Band Dixie Dregs. Dabei waren Andy West und Rod Morgenstein. Die Dregs spielten unter anderem Songs von John McLaughlin nach, aber auch Southern-Rock Material. Die Band war anfangs zwar weniger kommerziell orientiert, erhielt aber von Capricorn ein Plattenangebot. Das Label war damals vor allem für den Vertrieb von Southern-Rock Musik bekannt, unter anderem waren bei der Firma die Allman Brothers unter Vertrag.

Die Band konnte das erste Album Free Fall bei dem Label veröffentlichen. Das Southern-/Country inspirierte Album erhielt ordentliche Kritiken, verkaufte sich aber schlecht. 1978 veröffentlichte die Band das Album What If. Es gilt als eines der besten Alben der Band. Morse hatte sein Spektrum zu dem Zeitpunkt wesentlich erweitert und ließ Elemente aus Southern-Rock, Klassik, Folk, Fusion und Country einfließen. Dementsprechend war das Album eher dem Fusion zuzuordnen. Wieder wurde das Album zwar gelobt, verkaufte sich aber schlecht. Immerhin gab aber es eine Einladung zum berühmten Montreux Jazz Festival. Das Event wurde auf dem Album Night of the Living Dregs festgehalten. 1979 stand die Band überraschend ohne Label da, weil Capricorn Pleite ging.

Die Dregs bekamen bei Arista schnell einen neuen Vertrag, der auf die Produktion von drei Alben festgelegt wurde. Gleich das erste Album bei Arista wurde dann auch etwas erfolgreicher. Dregs of the Earth schaffte es bis auf Platz 27 der Billboard Jazz Album Charts. Arista waren die Verkaufszahlen bei weitem zu gering. Man verlangte von der Band, den Namen von Dixie Dregs auf Dregs zu ändern. Das nächste Album Unsung Heroes erschien 1981 unter dem Namen Dregs, verkaufte sich deswegen aber kaum besser. Arista wollte dann, dass die Band weg von der rein instrumentalen Musik gehen sollte. Das geschah auf dem nächsten Album Industry Standard. Den Albumtitel kann man durchaus als eine ironische Anspielung auf den Druck der Plattenfirma sehen. Das Album wurde wieder von Kritikern gelobt. Für Morse bedeutete es den endgültigen Durchbruch als Gitarrist. Das Album wurde zum besten Gitarrenalbum im Guitar Player gewählt. Morse wurde außerdem zum "Best Overall Guitarist" gewählt (was er danach noch fünfmal schaffte). Mit Industry Standard hatte die Band ihren Kontrakt erfüllt. Wohl aufgrund des Drucks der Plattenfirma und des relativ geringen kommerziellen Erfolges löste sich die Band vorerst auf. In den späten 1980ern und 1990ern kam es noch einmal zu kurzen Reunions der Dregs.

Nach dem Ende der Dregs bildete Morse mit Jerry Peek (bass) und Doug Morgan (drums) die Steve Morse Band. Morgan wurde bald vom früheren Dregs Mitstreiter Rod Morgenstein ersetzt. Das erste Album der Steve Morse Band war The Introduction. Die Band tourte danach recht erfolgreich durch Deutschland, wo Morse auch immer wieder Clinics gab und in Gitarrenmagazinen als einer der besten Gitarristen gefeiert wurde. Im Jahr 1985 erschien das nächste Album Stand Up mit einigen hochkarätigen Studiogästen. Der große kommerzielle Erfolg blieb jedoch aus.

1986 folgte Morse einem Angebot der Band Kansas und stieg bei ihnen ein. Er verstärkte die Band auf den Alben Power und In the Spirit of Things. Nach dem zweiten Album verließ er Kansas wieder, half der Band aber im Jahr 1991 noch einmal kurz aus.

Erstaunlicherweise kehrte der begeisterte Flieger Morse dann dem Musikbusiness den Rücken und arbeitete 1987 und 1988 als Co-Pilot. Glücklicherweise besann er sich aber eines anderen und kehrte als Gitarrist zurück.

Es folgten Arbeiten mit den Dregs und einige bemerkenswerte Soloalben. Relativ überraschend vernahm man im Jahr 1994, dass Steve Morse der neue Gitarrist bei Deep Purple werden sollte. Was man ursprünglich argwöhnisch betrachtete, funktionierte aber insgesamt richtig gut. Die Band brachte seither mit Morse einige recht gute Alben heraus, Morse konnte sich sehr gut in die Band integrieren und gab Deep Purple sicherlich einige wichtige Impulse ohne der Band zu sehr seinen Stempel aufzudrücken.

Neben der Arbeit mit Deep Purple findet Morse immer wieder Zeit, um Soloalben herauszubringen oder als Sideman bzw. in diversen anderen Projekten (z. B. Living Loud, Angelfire, Flying Colors) mitzuwirken.

Diskographie (Auszug)

    Solo, Steve Morse Band

    Mit den Dixie Dregs

    • 1975 The Great Spectacular (Formally released in 1997)
    • 1977 Free Fall
    • 1978 What If
    • 1979 Night Of The Living Dregs
    • 1980 Dregs Of The Earth
    • 1981 Unsung Heroes
    • 1982 Industry Standard
    • 1989 Divided We Stand
    • 1992 Bring 'Em Back Alive
    • 1994 Full Circle
    • 1997 King Biscuit Flower Hour Presents - The Dregs 1979
    • 2000 California Screamin
    • 2002 20th Century Masters: The Best Of The Dixie Dregs
    • 2002 Sects, Dregs & Rock 'n' Roll

    mit Deep Purple

    • 1996 Purpendicular
    • 1997 Live at the Olympia '96
    • 1998 Abandon
    • 1999 Live at the Royal Albert Hall
    • 1999 Total Abandon: Live in Australia
    • 2001 Live at the Rotterdam Ahoy
    • 2001 The Soundboard Series
    • 2003 Bananas
    • 2005 Rapture of the Deep
    • 2006 Live at Montreux 1996
    • 2007 They All Came Down to Montreux
    • 2011 Live At Montreux 2011
    • 2013 Now What?!

    Mit Flying Colors

    • 2012 Flying Colors
    • 2013 Live In Europe (Flying Colors)
    • 2014 Second Nature (Flying Colors)

    mit Kansas

    • 1986 Power
    • 1988 In the Spirit of Things
    • 1998 King Biscuit Flower Hour Presents Kansas
    • 2004 Sail On: The 30th Anniversary Collection
    • 2009 There's Know Place Like Home DVD

    mit anderen

    • 1977 Tropical Nights - Liza Minnelli
    • 1980 Schemer-Dreamer - Steve Walsh
    • 1986 Storytime - T Lavitz
    • 1987 Stone From Which The Arch Was Made - Mark O'Connor
    • 1987 Surveillance - Triumph
    • 1988 Southern By The Grace Of God: Lynyrd Skynyrd Tribute Tour-1987 - Lynyrd Skynyrd
    • 1988 Love Your Man - The Rossington Collins Band
    • 1990 Nashville Rendez-Vous - Marcel Dadi
    • 1991 Fingers Crossing - Marcel Dadi
    • 1992 Country Guitar Flavors - Marcel Dadi
    • 1992 Lone Ranger - Jeff Watson
    • 1993 Coven, Pitrelli, O'Reilly - CPR
    • 1994 Thonk - Michael Manring
    • 1995 Carmine Appice's Guitar Zeus
    • 2001 Seventh Key - Seventh Key
    • 2001 Nylon & Steel - Manuel Barrueco
    • 2001 Feeding the Wheel - Jordan Rudess
    • 2002 Camino Latino/Latin Journey - 'Liona Boyd
    • 2004 Rhythm Of Time - Jordan Rudess
    • 2003 Living Loud - Living Loud
    • 2006 Living Loud-Live - Living Loud
    • 2006 Gillan's Inn - Ian Gillan
    • 2007 School of the Arts - School of the Arts (akustische Gitarre auf On Fire und Portrait)
    • 2010 Angelfire (als Angelfire)
    • 2011 Testimony 2 – Neal Morse
    • 2011 Raised in Captivity – John Wetton

    weitere Arbeiten mit Morsebeiträgen

    • 1978 Hotels, Motels And Road Shows
    • 1989 Guitar's Practicing Musicians
    • 1991 Guitar's Practicing Musicians Vol. 2
    • 1991 Guitar Speak III
    • 1992 Rock Guitar Greats
    • 1992 Guitar On The Edge Vol. 2
    • 1995 Tales From Yesterday (Various artists tribute to Yes)
    • 1996 Crossfire - A Tribute To Stevie Ray (Various artists tribute to Stevie Ray Vaughan)
    • 1996 Working Man (Various artists tribute to Rush, Morse plays solos on La Villa Strangiato and Red Barchetta.)
    • 1996 The Carols Of Christmas
    • 1997 The Carols Of Christmas II
    • 1997 Merry Axemas - A Guitar Christmas
    • 1997 Jazz Fusion Vol. 2
    • 1998 Guitar Battle
    • 1999 Tribute to the Titans
    • 1999 Rock Guitarists Forever Best
    • 2001 Warmth In The Wilderness - A Tribute To Jason Becker (Various artists tribute to Jason Becker)
    • 2002 A Southern Rock Christmas
    • 2004 Classical Heartbreakers
    • 2005 Future of the Blues Vol. 2
    • 2006 Back Against The Wall
    • 2006 Visions of an Inner Mounting Apocalypse
    • 2006 The Royal Dan: A Tribute (Morse Beitrag Bodhisattva)