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Albumbesprechung Marillion - Fugazi

Interpret: Marillion

Titel: Fugazi

Erscheinungsjahr: 1984

Genre: Neo-Prog, Melodic-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Fugazi ist das (offiziell) zweite Studioalbum der Band Marillion. Es erschien im Jahr 1984. Das Album wurde von Kritikern gut bewertet, es war für die Band auch kommerziell ein guter Erfolg. Im UK schafften Marillion Rang 5 der Album Charts. Die Singles "Punch And Judy" und "Assasing" erreichten immerhin die Top 30 der Single Charts. Neben der Besetzung des Debütalbums mit Fish (Gesang), Steve Rothery (Gitarren), Mark Kelly (Tasteninstrumente) und Pete Trewavas (Bass) war zum ersten Mal Drummer Ian Mosley dabei. Auch von Fugazi gibt es einige verschiedene Veröffentlichungen. Am verbreitetsten ist die Standard CD sowie eine Doppel CD mit B-Sides und Demos, welche im Jahr 1998 veröffentlicht wurde.

Die Songs

"Assassing" beginnt verspielt und etwas verhalten. Zumindest wirkt der Rhythmus etwas schwachbrüstig und leider tendiert die Band hier vernehmlich Richtung AOR, mit Anleihen an die späten Pink Floyd. Wie man von diversen Liveversionen weiß, gibt der Song mehr her. In dieser Studioversion handelt es sich um einen durchschnittlichen Song. "Punch and Judy" legt, dank rhythmischer Variationen, etwas zu. Der Song besitzt eine angenehme Prog-Note und stellt eine Steigerung dar. "Jigsaw" beginnt mit perlenden Keyboard Arpeggios wieder verhalten. Allerdings steigert sich die Band, Fish singt mit Gabriel-Note und Rothery steuert ein schönes Gitarrensolo bei. "Emerald Lies" ist ein Song in bester Neo-Prog Tradition. Fish zeigt sich gesanglich variabel und die Band legt vernehmlich zu, was der Dynamik des Songs zugute kommt.

"She Chameleon" ist ein getragener Song mit einer sanft mäandernden Keyboardfigur. Interessant ist das Keyboardsolo, welches an Genesis aus der Lamb Phase erinnert. "Incubus" ist mit 8.30 Minuten der längste Song des Albums. Es handelt sich um einen verschachtelten Song mit vielen verschiedenen Ideen. Auch wenn einige Parts interessant gestaltet sind, wirkt der Song insgesamt doch etwas blutleer. Auch für den abschließenden Song "Fugazi" muss man das konstatieren. Der Song beginnt, nur mit Piano und Gesang, schön. Allerdings funktioniert die Steigerung in der Folge für mich nur bedingt.

Fazit Fugazi wird von vielen Fans als ein zentrales Werk der Fish-Ära angesehen. Viele halten es für besser als Script For A Jester's Tear und stimmiger als Misplaced Childhood. Ich bin kein Hardcore Marillion Fan, vielleicht komme ich daher auch zu einer etwas anderen Einschätzung. Fugazi ist keine schlechte Platte. Auf Script For A Jester's Tear huldigten Marillion in gelungener Weise Genesis, auf Misplaced Childhood hatte die Band zu einem eigenständigen Sound gefunden. Fugazi liegt dazwischen und ist m. E. weder Fisch noch Fleisch. Die Band hatte noch nicht zu ihrem eigenen Sound gefunden, legte viel der sympathischen Genesis-Note ab und dazu ist die Produktion leider irgendwie etwas dünn ausgefallen. Dadurch wirkt das manchmal etwas unentschlossen und kraftlos. Schade, denn die Songs geben mehr her. Das haben Marillion mit guten Liveversionen immer wieder gezeigt. Für mich ist Fugazi damit eine zwar hörenswerte Scheibe, aber keines der besten Marillion Werke. Wer melodische Rockmusik mag, kann zumindest bedenkenlos zugreifen. Für Progfans könnte Fugazi aber zu trivial sein.


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Trackliste
  1. Assassing 7:02 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)
  2. Punch and Judy 3:21 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas/Mover)
  3. Jigsaw 6:49 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)
  4. Emerald Lies 5:08 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas/Mosley)
  5. She Chameleon 6:52 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)
  6. Incubus 8:30 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)
  7. Fugazi 8:12 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas/Mosley)
    Bonustracks der Remaster Version von 1998
  1. Cinderella Search 5:31
  2. Assassing (Alternate Mix) 7:40 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas) (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)
  3. Three Boats Down From The Candy (1984 Re-recording) 4:00
  4. Punch and Judy (Demo) 3:50 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas/Mover)
  5. She Chameleon (Demo) 6:34 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)
  6. Emerald Lies (Demo) 5:32 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas/Mosley)
  7. Incubus (Demo) 8:09 (Dick/Kelly/Rothery/Trewavas)

Rezensent: MP