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Albumbesprechung The Groundhogs - Who Will Save the World? The Mighty Groundhogs

Interpret: The Groundhogs

Titel: Who Will Save the World? The Mighty Groundhogs

Erscheinungsjahr: 1972

Genre: Rock, Blues-Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Who Will Save the World? The Mighty Groundhogs ist der Titel eines Albums der Band The Groundhogs, welches im Jahr 1972 erschien.

Das Album wurde eingespielt in der klassischen Besetzung Tony McPhee (Gitarre, Mellotron, Hamonium, Gesang), Peter Cruickshank (Bass) und Ken Pustelnik (Schlagzeug) und erreichte Rang 8 der UK Albumcharts, außerdem schafften es die Groundhogs meines Wissens erstmals in den US-Charts (auf Rang 202).

Die Band hielt an ihrem Konzept der Vorgängeralben fest und präsentierte eine Art experimentellen Blues-Rock mit einem Konzept. Hier ging es um das von Neal Adams gezeichnete Cover, welches in Comic-Buch Art daherkam und jedem Musiker eine Rolle als 'Superhelden' zuordnete. In der gedachten Story kämpften sie gegen Übel wie Überbevölkerung, Umweltverschmutzung oder etwa Krieg. Die Texte fallen entsprechend politisch und sozial motiviert aus. Von manchen Fans wird und wurde dieses Album als das komplexeste Groundhogs Album (im Sinn des Progressive-Rock) bezeichnet. Allerdings muss man auch konstatieren, dass dieses Album die Fangemeinde etwas spaltete. Immerhin gibt und gab es viele Fans, welche dieses Album eher zu den schwächeren der Bandphase von 1970 bis 1972 zählten.

Die Songs

  • Earth Is Not Room Enough geht flott und funky zur Sache. Interessant der Break nach ca. 2 Minuten und dem Einsatz des Mellotron. Ich würde behaupten, dass Groundhogs und Progressive selten zuvor näher beeinander lagen.
  • Wages Of Peace zitiert zunächst vor allem die Blueswurzeln McPhees mit einer Art Country-Blues Picking. Dieses Riff bestimmt den Song, aber McPhee gelingt es einmal mehr, etwas abseits des klassischen Blues-Rock zu kreieren.
  • Body In Mind beginnt mit einem (soundmäßig) Beat-Riff. Irgendwie verstand es McPhee zu der Zeit einfach gut, Standard-Riffs aufzubauen und diese leicht ‚schräg‘ zu präsentieren. Ob das alles nun Prog verwandt war, bleibt Ansichtssache. Nach meinem Geschmack ist es aber doch keine Standardware, mehr so eine Form des kunstvollen Blues-Rock oder in diesem Fall etwas wie ‚Kinks auf Prog‘.
  • Music is The Food Of Thought nimmt den Faden der Songs zuvor auf. Irgendwie klingt die Gitarre vertraut und doch schafft es McPhee, den Riffs eine einzigartige Richtung zu geben. Mit dem psychedelisch wirkenden Gesang und den wahrscheinlich über Gitarre erzeugten Mellotronähnlichen Sounds ein guter Abschluss der damaligen A-Seite.
  • Bog Roll Blues ist zunächst ein Blues, in der Interpretation aber einmal mehr keine Standardware.
  • Auf Death Of The Sun bemüht McPhee die Akustikgitarre, um deren Hauptriff gibt es einen moderat druckvollen Song der an die Zeit des psychedelischen Beat erinnert.
  • Die Interpretation von Amazing Grace ist überraschend oder auch nicht. Den Song hat man natürlich auch extrem strapaziert, andererseits wird es nicht ganz so viele Interpretationen dieser Art geben. McPhee nimmt den Song schon etwas auseinander, nicht so brutal wie Hendrix den Star Spangled Banner, aber doch gewaltig.
  • The Grey Maze macht den Abschluss in eher typischer Form, d. h. die Band präsentiert einen relativ langen jamlastigen Blues-Rock, auch wenn es irgendwann in einem etwas abgefahrenen psychedelischen Chaos endet. Diesen Song könnte man, leider, auch als eine Art Lückenfüller betrachten.

Fazit Who Will Save The World wurde und wird kontrovers bewertet, mancher Fan sah darin das progressivste Bandalbum, anderen sahen das relativ schwächste der klassischen experimentellen Bandphase. Eigentlich ist es das Album, mit dem (bezogen auf Artwork und dessen Story) ausgeklügeltesten Konzept. Es war bis zu dem Zeitpunkt vielleicht auch das Album, auf dem McPhee vor allem mit den Mellotronexperimenten dem Prog am nächsten kam. Es war aber andererseits auch nicht zu verkennen, dass die damalige zweite LP-Seite die Qualität nicht ganz halten konnte. Zumindest der eher bluesige Jam The Grey Maze war nichts, was man nicht ähnlich schon viele Male gehört hatte. Aber diesen Track würde ich persönlich als einzigen Fehlgriff bezeichnen, ansonsten lieferte das Trio auch mit diesem Album ein gutes Werk ab, welches den klassischen Blues-Rock doch gut weiter entwickelte. Eine Entwicklung, die vielleicht in Hogwash einen vorläufigen Höhepunkt erreichte.

Rezensent: MP

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Trackliste
  1. Earth Is Not Room Enough 4:45
  2. Wages of Peace[ 4:33
  3. Body in Mind 3:45
  4. Music is the Food of Thought 4:30
  5. Bog Roll Blues- 3:02
  6. Death of the Sun 3:40
  7. Amazing Grace (Traditional) 2:20
  8. The Grey Maze 10:05