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KurzInfo und Diskographie: Birtha

Birtha war eine Rockband aus Los Angeles, die in ihrer aktiven Zeit eine gewisse Besonderheit darstellt - neben der etwa zeitgleich agierenden Band Fanny waren Birtha eine der ersten reinen Frauenrockbands (englisch All Girl Group). Obwohl beide Bands etwa zur gleichen Zeit aktiv waren und Birtha mutmaßlich noch vor Fanny am Start war, wird Fanny in der gängigen Fachliteratur meist als die erste All Girl Rockband bezeichnet und findet im Normalfall auch eher Einzug in die Literatur.

Zunächst etwas zur Geschichte von Birtha, die mit Shele Pinizzotto (guitar, †2014), Rosemary Butler (bass), Sherry Hagler (keyboards) und Olivia "Liver" Favela (drums) antraten.

Rosemary Butler und Shele Pinnizotto gründeten während der Schulzeit ihre erste Band The Rapunzels. Butler wechselte zu den Ladybirds, die 1965 u. a. für die Rolling Stones als Vorband spielten. 1967 formierten Butler und Pinnizotto mit Sherry Hagler die erste Birtha Formation, die 1968 durch Liver Favela vervollständigt wurde. In der Besetzung tourten sie einige Jahre vor allem im Bereich Westküste der USA.

Die Kolleginnen von Fanny legten 1970 ihr Debütalbum vor und konnten ein Jahr später die Single Charity Ball in die Top 40 der US-Charts bringen. Das wiederum brachte das Label Dunhill auf den Plan, welches sich Chancen mit einer Frauenrockband auf ihrem Label ausrechnete. Man verpflichtete Birtha, 1972 erschien deren Debütalbum Birtha nebst Single Free Spirit.

Album und Single liefen aber nicht so gut wie erhofft. Möglicherweise lag das vor allem an der etwas unglücklichen Marketingstrategie der Plattenfirma. Die suchte - so wie es Fannys Label tat - nach einem schlagkräftigen Slogan und fand diesen für Birtha in 'Birtha Has Balls'. Dass die Band Balls hatte, zeigte sie muskalisch ohnehin. Der Slogan an sich war überflüssig und vielleicht eher schädlich. Immerhin soll sich sogar der Playboy damals geweigert haben, diesen Slogan abzudrucken.

Während eines Festivals spielten Birtha u. a. mit Alice Cooper, der James Gang und Fleetwood Mac und die Musiker der Bands sollen angeblich die T-Shirts mit dem Slogan getragen haben. Es half der Band aber nicht weiter, auch eine Tour im UK als Vorband der Kinks war nur moderat erfolgreich. Überflüssigerweise ließen sich die Musikerinnen für das Magazin Titbits 'oben ohne' ablichten, was am Ende eher kontraproduktiv wirkte. Immerhin: im Billboard Magazin September 1972 gab es gute Kritiken und das Album wurde Pick Of The Week. Die Band wurde dort zwar als 'all chick group' bezeichnet, aber lt. Billboard konnte der Hörer getrost alle Vorurteile über Bord werfen zumal die Band mehr Power und Drive als die meisten männlichen Kollegen hätte.

1973 wurde das zweite Album Can't Stop The Madness und die abschließende Single Dirty Work (im Original von Steely Dan) veröffentlicht. Der Durchbruch gelang nicht, Dunhill löste noch 1973 den Vertrag mit Birtha auf. Die Band löste sich 1975 auf. Nach der Auflösung hörte man von den meisten Birthas nicht mehr viel, lediglich Rosemary Butler konnte als Musikerin einen gewissen Bekanntheitsgrad in den USA erlangen.

 

Diskographie (Auszug)

  • 1972: Birtha
  • 1973: Can't Stop The Madness