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CD-Kritik Herman Brood & His Wild Romance - Street

Interpret: Herman Brood & His Wild Romance

Titel: Street

Erscheinungsjahr: 1977

Genre: Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Street ist das Debütalbum von Herman Brood & His Wild Romance. Das Album erschien im Jahr 1977. Der späte Start in die Solokarriere war für Brood erfolgversprechend, in den niederländischen Charts erreichte das Album Rang 30 und hielt sich sieben Wochen in den Charts. Außerdem gab es gute Kritiken und auch im europäischen Ausland nahm man Notiz von Brood.

Brood hatte auf dem Debütalbum noch keine stabiles Line-Up gefunden, mit dabei waren Brood selbst (piano, keyboard, vocals), Ferdie Karmelk - guitar, harmonica, vocals, Gerrit Veen - bass, Peter Walrecht - drums und die Sängerinnen Ellen Piebes und Ria Ruiter. Als Gast war außerdem Gitarrist Jan Akkerman dabei. Aber schon nach dem Release besetzte Brood die Wild Romance komplett um.

Musikalisch legte Brood ein interessantes Album vor. Broods Quellen liegen im Rock'n'Roll, R&B und Soul. Diese Quellen wurden in einen zeitgemäßen Kontext gebracht und passten gut in die damalige Zeit des Punk und New Wave.

Die Songs:

  • "Street" legt gut los, Brood präsentiert einen treibenden Song mit einer guten Portion Boogie und Rock'n'Roll.
  • "Turn It On" klingt soulig, mit einer leichten Gospelnote. Ein schöner Song mit viel Feeling und verrückten Gitarrenleads, die ich Akkerman zuschreiben würde.
  • "Syrup" überrascht mit einer karibischen Note. Musikalisch passt das in die Phase des beginnenden New Wave, der beschwingte Popsong fällt aber etwas ab.
  • "Back in Your Love" bietet die nächste Überraschung. Der Song klingt nach Latin-Jazz, dazu gibt es eine Dosis Bläser.
  • "Crocodile (The Penthouse)" ist ein lasziver Song mit einer Art Minnie The Moocher Drive. Der schnodderige Sprechgesang Broods und die rauchigen Saxofoninterludes passen prächtig zu dem Song.
  • "Pop It" ist mit einer Lauflänge von fast 8 Minuten ein zentraler Song des Albums. Der Song ist typisch für den rockigen Brood, mit einer interessanten Nähe zu frühen Roxy Music Sounds. Ein gelungener Song, der aber eine Prise zu lang ist.
  • Der Backgroundgesang von Pop It läuft über in den Song "Romanza Di Cavalli". Die Romanza ist ein sphärisch schwelgerisches E-Gitarreninstrumental von Jan Akkerman, das es auf dem ebenfalls 1977 erschienenen Akkerman Album unter dem Titel Skydancer in einer längeren Version gibt.
  • "Spine Pain" beschreibt, in typisch direkter Brood-Manier, die täglichen Nöte des Mannes über einen relaxt groovenden Off-Beat.
  • "One More Dose (Lonely Pain Part 2)" ist ein zeitgemäßer Popsong, der mit den damals gerne genutzte Phasingsounds spielt. Das klingt etwas austauschbar.
  • "Feels Like Love" bildet den persönlichen Abschluss von Brood: der Meister gibt eine R&B Ballade zum Piano. Ein schöner Abschluss mit interessanten textlichen Anspielungen auf Get Lost, einen Song des Folgealbums Shpritsz.

Fazit Street war ein gelungener Einstand für Herman Brood und seiner Wild Romance. Ein Album, ungeschliffen aber dafür auch reizvoll. Brood zeigt seine Vorliebe für Soul und Rock'n'Roll und setzt sie in einen zeitgemäßen Kontext. Das klang damals gut und kann auch Jahrzehnte später noch überzeugen.

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Trackliste
  1. Street (H.Brood) 2:47
  2. Turn It On (H.Rijnbergen) 5:24
  3. Syrup (H.Sinzheimer, E. Strack) 3:37
  4. Back in Your Love (H.Brood, G.Veen, P.Hawinkels) 3:16
  5. Crocodile (The Penthouse) (H.Brood, P.Hawinkels) 4:17
  6. Pop It (H.Brood) 7:54
  7. Romanza Di Cavalli (J.Akkerman) 1:23
  8. Spine Pain (H.Brood) 2:02
  9. One More Dose (Lonely Pain Part 2) (H.Brood, P.Hawinkels, H.Sinzheimer) 4:05
  10. Feels Like Love (H.Brood) 1:22

Rezensent: MP