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Albumbesprechung Black Cat Bones - Barbed Wire Sandwich

Interpret: Black Cat Bones

Titel: Barbed Wire Sandwich

Erscheinungsjahr: 1970

Genre: Blues-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Barbed Wire Sandwich ist der Titel des einzigen offiziellen Albums der britischen Band Black Cat Bones. Das Album wurde 1970 veröffentlicht.

Die Black Cat Bones waren in der Londoner Szene recht bekannt, sie waren 1968 Begleitband des in England beliebten Bluesmusikers Champion Jack Dupree und auf dessen im selben Jahr veröffentlichten Album dabei. Nach dem Release gingen die beiden Bandmitglieder Paul Kossoff und Simon Kirke und gründeten die Band Free. Daher werden die Black Cat Bones häufig als Vorläufer von Free bezeichnet. Das wiederum ist irreführend, da die Brüder Brooks Konstanten dieser Band waren und die Band am Leben erhielten. Sie holen für Kossoff den Gitarristen und Sänger Rod Price sowie für Kirke den Drummer Phil Lenoir. In der Besetzung Derek Brooks (Rhythmusgitarre) und Stuart Brooks (Bass), Rod Price (Leadgitarre, Gesang), Phil Lenoir (Schlagzeug) und Leadsänger Brian Short wurde das vorliegende Album auch eingespielt.

Das Album war, wie eingangs erwähnt, kein Erfolg und wurde von Kritikern kaum beachtet. Daher könnte man Barbed Wire Sandwich als Fußnote des "Heavy Psychedelic Uk Blues" abhaken. Andererseits wurde das Album später zu einem von Sammlern gesuchten Werk und könnte daher als Hidden Gem der Rockmusik bezeichnet werden.

In jedem Fall konnte die Band auch ohne Kossoff und Kirke überzeugen, musikalisch kann man den Black Cat Bones zumindest wenig vorwerfen. Die Rhythmussektion um die Brüder Brooks und Drummer Lenoir funktionierte im Sinn des härteren UK Blues Rock tadellos. Rod Price war ein ordentlicher Gitarrist und Sänger und Leadsänger Brian Short setzte sogar gewisse Glanzpunkte.

Was der Band fehlte, war das gewisse Etwas - die besondere Note, um sich von der Masse ähnlicher Bands absetzen zu können. Relativ typisch für die Zeit und die Band war ein vergleichsweise schleppender schwerer Elektrikblues, exemplarisch der Death Valley Blues (im Original von Big Boy Crudup), der Andy Stroud Song Chauffeur, die Gemeinschaftsproduktion Save My Love und der Price Song Good Lookin Woman. Alles gut eingespielt und zeittypisch, aber eben ohne besondere Note oder besonders herausragende Momente.

Absetzen von diesem Stil kann sich die Band stellenweise mit ihrer Interpretation von Feelin' Good (interessant hier der psychedelisch-jazzige Instrumentalteil), Sylvester's Blues (mit einem guten Elektroblues im Akustikblues Sandwich) und Coming Back (mit einer beschwingten R&B Note). Etwas brav für meinen Geschmack das Nina Simone Cover Four Woman und Please Tell Me Baby - wobei letzteres aber gut swingt.

Fazit Die Black Cat Bones präsentierten sich auf diesem Album als ordentliche Blues-Rockband. Alle Musiker hatten ihre Lektionen gelernt, sie präsentieren daraus resultierend aber im Grund auch nicht viel mehr als eine Sammlung mehr oder weniger bekannter Klischees. Das machten die Bones nicht schlechter als viele andere Bands, aber auch nicht besser. Am Ende ist Barbed Wired Sandwich ein Album, welches man als Fan des UK Blues Revival kennen sollte - aber nicht kennen muss.

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Trackliste
  1. Chauffeur 5:15 (Andy Stroud)
  2. Death Valley Blues 3:52 (Arthur "Big Boy" Crudup)
  3. Feelin' Good 4:58 (Anthony Newley, Leslie Bricusse)
  4. Please Tell Me Baby 3:10 (Harrison D. Nelson, Jr.)
  5. Coming Back 2:32 (Rod Price)
  6. Save My Love 4:50 (Black Cat Bones)
  7. Four Women 5:09 (Nina Simone)
  8. Sylvester's Blues 3:45 (Price)
  9. Good Lookin' Woman 7:16 (Price)

Rezensent: MP