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CD-Kritik Barclay James Harvest - Everyone is Everybody Else

Interpret: Barclay James Harvest

Titel: Everyone is Everybody Else

Erscheinungsjahr: 1974

Genre: Symphonic-Rock, Art-Pop

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Everyone is Everybody Else ist das fünfte Studioalbum der Band Barclay James Harvest. Das Album erschien im Jahr 1974. Für die Band war es das erste Album auf dem Label Polydor. Die Hörer waren durchaus angetan von dem Album, auch Kritiker kamen mit dem Album gut zurecht. Heute wird Everyone is Everybody Else allgemein als ein Höhepunkt im Schaffen der Band betrachtet.

Barclay James Harvest verzichteten hier erstmals auf eine Orchestrierung und versuchten diese Sounds durch den Einsatz eines Mellotrons zu erreichen. Die Songs "For No One" und "Child Of The Universe" wurden durch intensives Radio-Airplay so etwas wie kleine Hits. Schließlich wurde die Band vom BBC sehr hoch bewertet und es folgte eine Einladung des damals wichtigen John Peel zu den BBC Radio 1 Sessions.

In die Charts hatte es das Album noch nicht geschafft, aber es machte die Band in Großbritannien und auch in anderen europäischen Ländern bekannter und dürfte die Weichen für die folgenden erfolgreicheren Alben gestellt haben.

Die Songs

Mit "Child Of The Universe" bietet die Band eine Art kunstvollen Mainstream Pop bzw. Art Pop. Child Of The Universe gehört zu den Bandklassikern. "Negative Earth" erinnert mit seinem langsamen Tempo und seiner Stimmung irgendwie an das, was Pink Floyd zu der Zeit perfektionierten. So ein Song hätte auch auf The Dark Side Of The Moon gepasst. Mit "Paper Wings" schließt die Band an die ersten Songs an, der Song klingt vielleicht etwas kunstvoller. Recht interessant ist der Break nach knapp 2:30 Minuten. Vor allem die Gitarrenarbeit von Lees und die Schlagzeugarbeit von Pritchard ist gut gelungen. "The Great 1974 Mining Disaster" ist eine, aus meiner Sicht, komplett verunglückte Version des Bee Gees Originals. "Crazy City" weist relativ harte Gitarrensounds auf, im weiteren Verlauf tendiert der Song zum typischen Mainstream a la BJH.

"See Me See You" ist wieder so ein typischer BJH Song. Das klingt sehr harmonisch und melodiös mit einer leichten Tendenz zum Mainstream. "Poor Boy Blues" überrascht mit seinen Anleihen an Crosby Stills und Nash. "Mill Boys" knüpft an den Poor Boy Blues an, denn der Song weist wieder diesen CSN Touch plus etwas Country Feeling auf. "For No One" beendet das Album eher in typischer BJH Art-Poprichtung, wobei die Gitarrenarbeit von Lees den Song deutlich veredelt.

Fazit Everyone is Everybody Else gehört zu den wichtigsten Werken der Band Barclay James Harvest. Auf dem Album hat sich die Band vom symphonischen Pop verabschiedet und kam stellenweise durchaus im Mainstream an - herausragende Beispiele dafür sind aus meiner Sicht der Poor Boy Blues und Mill Boys. Im Grund sind auch die meisten anderen Tracks relativ eingängig konzipiert, es fehlen die langen Songs ebenso wie komplexe Arrangements. Die Coverversion des Bee Gees Songs The Great 1974 Mining Disaster würde ich aber als komplett verunglückt bezeichnen, den anderen Songs fehlen die echten Höhepunkte. Und trotzdem hat dieses Album eben auch seine Reize, es ist zum Beispiel ein recht ausgewogenes Album. Aber es kennzeichnet auch das Typische am Werk der Band - es werden im Grund keine großen Fehler gemacht, es fehlt aber an den richtig mitreissenden Songs. Kein schlechtes Album, aber für ein Highlight fehlt mir persönlich einfach zu viel.

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Trackliste
  1. Child of the Universe 5:06
  2. Negative Earth 5:32
  3. Paper Wings 4:19
  4. The Great 1974 Mining Disaster 4:39
  5. Crazy City 4:09
  6. See Me See You 4:37
  7. Poor Boy Blues 3:05
  8. Mill Boys 2:47
  9. For No One 5:08

Rezensent: MP