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Info und Diskographie S.Y.P.H.

S.Y.P.H. ist eine deutsche Band, die um 1977 in Solingen gegründet wurde. Als Gründungsmitglieder waren Harry Rag (Gesang, eigentlich: Peter Braatz), Uwe Jahnke (Gitarre) sowie Thomas Schwebel (Bass) dabei, kurz später folgte Drummer Ulli Putsch. Die Band verschrieb sich anfangs dem Punk, änderte später jedoch den Stil bis hin zu avantgardistischen Werken.

1978 gab es erste Konzerte u. a. bei Punkfestivals im S.O.36 Berlin und im Ratinger Hof Düsseldorf, die Band fand in dem Jahr auch zum endgültigen Bandnamen S.Y.P.H. Danach erschien die Debüt-EP Viel Feind Viel Ehr. Thomas Schwebel hatte die Band zuvor Richtung Mittagspause und später Fehlfarben verlassen. Für Schwebel kam Jojo Wolter zur Band.

1980 erschienen die 1. und 2. LP von S.Y.P.H. Die erste LP war ein reinrassiges Punkalbum, es wird heute zu den Meilensteinen der deutschen Punkmusik gezählt. Schon auf dem zweiten Album versuchte sich die Band in experimentelleren Sounds. Rag und Jahnke wollten ein rein experimentelles Album im Can Studio Innerspace aufnehmen. Holger Czukay produzierte die junge Punkband, die weg wollte vom reinen Punk. Rag in einem Statement dazu:

Wir wollten unseren Musikstil entwickeln, verändern, Neuland entdecken, aus der Improvisation heraus Stücke formen. Wir wollten weg von den Hauruck-Nummern, hin zu dem etwas Neuem. Jojo am Bass, Uli am Schlagzeug, Uwe an der Gitarre - und ich an allem, was sich so gerade fand. Holger schickte die Signale durch die im Raum verteilten Lautsprecher und nahm vieles mit mehreren Raum-Mikros auf. Die meisten Aufnahmen waren somit live, lediglich vereinzelte Overdubs wurden separat aufgezeichnet. Was wir damals machten, wussten wir wahrscheinlich gar nicht so genau. Nach 5 Tagen waren die Studio-Tage vorbei und wir fuhren nach Hause.

Diese zweite LP Pst sollte ursprünglich aus 3 Stücken auf Seite 1 und einem langen Stück auf Seite 2 bestehen. Allerdings konnte sich die Idee der kompletten Abkehr vom Punk nicht durchsetzen. So wurden sieben kürzere Punksongs für Seite 1 des Albums aufgenommen - die meisten waren Outtakes vom ersten Album. Seite 2 enthielt die drei Songs, welche ursprünglich als Seite 1 geplant waren. So richtig gut kam das Konzept nicht an, der Erfolg hielt sich in Grenzen und die Band löste sich nach dem Release erst mal auf.

Ungeachtet der Bandauflösung folgten in relativ kurzen Abständen zwei weitere Alben der Band, für die alte Songs und Ideen verarbeitet wurden. Auf der 4. LP arbeitete Rag wieder eng mit Czukay zusammen und verarbeitete experimentelles Material, welches zuvor für das zweite Album nicht aufgenommen wurde. Dieses Album bewegte sich musikalisch komplett im Avantgarde und hatte mit Punk nichts mehr zu tun.

S.Y.P.H. wurde in der Folge mehrfach wiederbelebt, meist im Kern um Rag und Jahnke sowie Jojo Wolter. 1982 veröffentlichte die Band eine Single und ein wiederum experimentelles Album. 1985 folgte mit Wieleicht ein Album, welches mit vergleichsweise eingängigem Material überraschte. Trotz guter Kritiken war das Album jedoch nicht sehr erfolgreich.

In unregelmäßigen Abständen folgten drei weitere Alben: Am Rhein (1987), Rot Geld Blau (1993) sowie -1 (2006). Stand 2006 bestand die Band im Kern um Harry Rag und Jojo Wolter. Wie aktiv S.Y.P.H. noch sind, ist etwas unklar. Der Umzug auf eine neue Webseite etwa wurde im August 2010 angekündigt, war jedoch Stand 07.2012 nicht vollzogen. Neues Material gab es bislang nicht zu hören, dafür wurde die 4. LP im Jahr 2012 neu aufgelegt.

Diskographie S.Y.P.H

  • 1979: Viel Feind, Viel Ehr (EP)
  • 1980: S.Y.P.H.
  • 1980: Pst
  • 1981: Live Hier und Da
  • 1981: S.Y.P.H. (Die 4. LP)
  • 1982: S.Y.P.H. (DoSingle)
  • 1982: Harbeitslose
  • 1985: Wieleicht
  • 1986: I Want U (Maxi)
  • 1987: (S.Y.P.H.) am Rhein
  • 1987: Stereodrom (Live)
  • 1993: Rot, Geld, Blau
  • 1993: Die nette Marion (Single)
  • 2004: Ungehörsam (Sampler mit alten Aufnahmen)
  • 2004: Rare and Lost into the future
  • 2006: -1
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