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Albumbesprechung Steve Vai - Sex & Religion

Interpret: Steve Vai

Titel: Sex & Religion

Erscheinungsjahr: 1993

Genre: Heavy-Metal, Experimental-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Sex & Religion ist ein Album des Gitarristen Steve Vai. Das Album erschien im Jahr 1993 nach dem Überraschungserfolg von Passion And Warfare. Es war nicht ganz so einfach, für dieses Album einen adäquaten Nachfolger aufzunehmen. Das war aber wohl gar nicht in Vais Sinn. Er wollte für sein neues Album eine Band mit guten Musikern zusammenstellen. Das konnte er realisieren. Er engagierte den talentierten Sänger und Gitarristen Devin Townshend, den Spitzendrummer Terry Bozzio und den Bass-Wizard T. M. Stevens. Soweit stimmte alles. Aber eines hatte er nicht bedacht: eine gute Band entsteht nicht zwangsläufig, indem man gute Musiker zusammensteckt. Das Album entsprach nicht seinen Ansprüchen (und nicht den Ansprüchen von Fans und Kritikern), aus der Band wurde nichts.

Sex & Religion kann man nicht mit Passion And Warfare vergleichen. Der Grund liegt in der unterschiedlichen Konzeption Soloalbum vs. Bandalbum. An Earth Dweller's Return eröffnet zwar instrumental und schön symphonisch. Schon mit Here & Now zeigen sich Unterschiede. Gute instrumentale Parts, aber letztlich ein relativ unverbindlicher und eingängiger Song. In My Dreams with You wurde als Single ausgekoppelt. Der schleppende und schwere Song weist eine eingängige Gesangslinie auf und kratzt am Mainstream. Still My Bleeding Heart ist ebenfalls ein vergleichsweise eingängiger Song, wobei Vai immer noch für den einen oder anderen guten Einfall sorgt. Sex & Religion klingt nach klassischem Hard-Rock, der Refrain ist eingängig gestaltet. Dirty Black Hole gibt Gas, die Vocalparts von Townshend klingen ziemlich abgedreht.

Touching Tongues ist über weite Strecken instrumental gehalten. Die Ballade wird von schönen Gitarrenlinien und symphonischen Parts bestimmt, die Vocalparts sind kurz - aber gelungen. State of Grace ist ein kurzes Stück mit verfremdeter Gitarre, die sitarähnlich klingt. Survive klingt schizophren, böse und lustig zugleich. Townshend schreit heftig, dazu gibt es eine ultratiefe Gitarre. Die Choreinlagen mit dem Bum Chaka Bum setzen Kontrapunkte. Pig ist eine schnelle Nummer mit verrückten Melodien. The Road to Mt. Calvary stellt ein kurzes Versatzstück mit Soundcollagen dar. Down Deep into the Pain beginnt proggig und entwickelt sich zu einem Heavy-Song mit bemerkenswerten Gitarrenparts von Vai. Rescue Me or Bury Me beendet das Album ruhig und balladesk.

Fazit Das Album Sex & Religion ist schwer zu bewerten. Mit Passion And Warfare ist es, wie eingangs erwähnt, nicht vergleichbar. Das Album wurde im Bandkontext geplant, von daher sind die Songs kompakter und eingängiger. Dazu bringt Vai natürlich ungewöhnliche Ideen ein, die das Album vom Heavy Einerlei abheben. So gesehen ist das nicht schlecht, aber es kann auch nie komplett überzeugen. Vai war im Nachhinein selbst etwas enttäuscht. Es wurde ihm klar, dass das Bandkonzept fehlgeschlagen ist.

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Trackliste
  1. An Earth Dweller's Return 1:03
  2. Here & Now 4:47
  3. In My Dreams with You (Steve Vai, Desmond Child, Roger Greenawalt) 5:00
  4. Still My Bleeding Heart 6:00
  5. Sex & Religion 4:24
  6. Dirty Black Hole 4:27
  7. Touching Tongues 4:33
  8. State of Grace 1:41
  9. Survive 4:46
  10. Pig (Steve Vai, Devin Townsend) 3:36
  11. The Road to Mt. Calvary 2:35
  12. Down Deep into the Pain 8:01
  13. Rescue Me or Bury Me 8:25

alle Songs Vai soweit nicht anders notiert.

Rezensent: MP