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Albumbesprechung UFO - Phenomenon

Interpret: UFO

Titel: Phenomenon

Erscheinungsjahr: 1974

Genre: Hard-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Phenomenon ist das vierte Album der britischen Band UFO. Es erschien im Jahr 1974. Phenomenon war das erste Album mit dem deutschen Gitarristen Michael Schenker. Den hatte die Band von den Scorpions abgeworben. Michael kam 1973 nach England, übrigens ohne ein Wort englisch zu sprechen. Dennoch schien anfangs in der Band die Chemie zu stimmen. Man ging relativ schnell daran, das Album Phenomenon einzuspielen.

Mit Michael Schenker ging es musikalisch stärker in Richtung geradlinigen Hard-Rock. Bei der Kritik kam das Album nicht schlecht an, auch die Fans mochten den neuen Stil. Mit dem neuen Gitarristen aus Deutschland hatten Fans und Kritiker anfangs so ihre Probleme. Die Vorbehalte konnte Schenker aber durch seine guten Beiträge bald abbauen.

Die Songs

Schon auf dem Opener "Oh My" hört man Schenker vernehmlich heraus. Der harte Song wird immer wieder von flotten Licks des neuen Gitarristen begleitet. "Crystal Light" nimmt etwas Druck heraus. Der Song steht in der Tradition damaliger Balladen aus dem härteren Rockbereich und gehört zu den besseren des Genres. "Doctor Doctor" kann man als einen der Klassiker der Band bezeichnen. Der Song beginnt verhalten, mit Anleihen in der Klassik. Danach entwickelt sich ein treibender härterer Rocksong. Wieder sticht die Gitarrenarbeit Schenkers angenehm heraus. Sie klingt nie zu vordergründig und die Twin-Leads prägen den Song. "Space Child" ist wieder eine Ballade, die stärker an früherem UFO Material angelehnt ist. "Rock Bottom" beginnt mit einem, für damalige Verhältnisse, recht modern klingenden heavy Gitarrenriff. Diese heavy Nummer stellte zu dem Zeitpunkt einen der härtesten Songs der Band dar.

"Too Young To No" ist der erste Song, an dem Schenker als Autor nicht beteiligt war. Der Song unterscheidet sich auch deutlich von den bisherigen Songs, das hat viel vom US-amerikanischen Southern Rock. Balladesker wird es mit "Time On My Hands". Der Song lebt vom beseelten Gesang Moggs, dazu steuert Schenker ein schönes Solo bei. "Built For Comfort" ist das Cover eines Willie Dixon Songs. Das heißt, es handelt sich um einen Blues. Der groovt trocken und hart, dazu shoutet Mogg wieder gut. "Lipstick Traces" ist der einzige Song, den Schenker alleine schrieb. Es handelt sich um ein kurzes Instrumental mit balladesker Note und einschmeichelnden Gitarrenlines. "Queen Of The Deep" beginnt balladesk und entwickelt sich dann zu einem etwas anachronistischen Song mit etlichen psychedelischen Zitaten und einigen Black Sabbath Licks.

Fazit Phenomenon stellt das bis dato beste Album der Band dar. Die hatte endlich einen eigenständigen Stil gefunden: grundsoliden und ehrlichen Hard-Rock bis Heavy Metal, dazu genretypische Balladen. Was man bei allem Lob für Schenker nicht vergessen sollte: auch die anderen Bandmitglieder zeigen sich musikalisch sehr gut aufgelegt. Letzlich ist es die gute Bandleistung, die für das gute Gesamtergebnis verantwortlich ist.

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Trackliste
  1. Oh My (Schenker/Mogg/Way/Parker) 2:26
  2. Crystal Light (Schenker/Mogg) 3:47
  3. Doctor Doctor (Schenker/Mogg) 4:10
  4. Space Child (Schenker/Mogg) 4:01
  5. Rock Bottom (Schenker/Mogg) 6:32
  6. Too Young To No (Way/Mogg) 3:10
  7. Time On My Hands (Schenker/Mogg) 4:10
  8. Built For Comfort (Dixon) 3:01
  9. Lipstick Traces (Schenker) 2:20
  10. Queen Of The Deep (Schenker/Mogg) 5:49

2007 CD reissue Bonus Tracks

  • Sixteen [Demo] 3:48
  • Oh My [Demo] 4:12
  • Give Her The Gun 3:58
  • Sweet Little Thing 3:51
  • Sixteen 3:55
  • Doctor Doctor [Live] 4:24

Rezensent: MP