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Albumbesprechung Trillion - Trillion

Interpret: Trillion

Titel: Trillion

Erscheinungsjahr: 1978

Genre: AOR

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Trillion ist der Titel des Debütalbums der Band Trillion. Veröffentlicht wurde das Album im Jahr 1978, eingespielt in der Besetzung Patrick Leonard (Keyboards), Bill Wilkins (Schlagzeug), Dennis 'Fergie' Frederiksen (Gesang, †18.01.2014), Frank Barbalace (Gitarre) und Ron Anaman (Bass).

Kommerziell lief das Album nicht gut bzw. schlechter, als man es sich von allen beteiligten Seiten erhoffte. Die Band verfügte über einen Major Label Deal, das Plattencover war für damalige Verhältnisse ziemlich perfekt gestaltet, die Produktion war gut und musikalisch bewegte sich die Band mit ihrem melodischen Rock im Stil von Styx in einem erfolgversprechenden Bereich. Es wurde intensiv getourt, u. a. mit den o. g. Styx, aber es half nichts. Der Erfolg stellte sich nicht ein.

Die Band versuchte es 1980 mit einem zweiten Album und dem neuen Sänger Thom Griffin. Erneut blieb der Erfolg aus, Patrick Leonard verließ Trillion und damit galt die Band als aufgelöst. Leonard wurde zu einem gefragten Songwriter und schrieb z. B. an den frühen Hits einer Künstlerin namens Madonna mit. Fergie Frederiksen konnte sich als Sänger einen guten Namen machen, er arbeitete später u. a. mit Survivor und Toto.

Soviel dazu oder vielmehr: damit ist das meiste zu Trillion gesagt. Es handelte sich um eine von unglaublich vielen US-Bands, deren Erfolg eigentlich ausgemachte Sache war, die es am Ende aber nicht packen konnten. Vielleicht lag es an der Ausrichtung, Trillion setzten auf den erfolgsträchtigen AOR, vielleicht war hier die Konkurrenz eben durch Bands wie Styx, REO, Journey… einfach viel zu groß.

Das grundsätzliche Konzept Trillions wird mit den ersten beiden Tracks überdeutlich klar. Technisch gut gemachte Rocksongs mit extrem eingängigen bis zuckersüßen Refrains. Wie gemacht für den AOR, da gibt es kaum Grund zu Meckern, aber für die großen Freudensprünge reicht es auch nicht.

Die Tendenz zur Eingängigkeit um jeden Preis wird mit Give Me Your Money, Honey auf die Spitze getrieben. Der Titel lässt erahnen, was kommen könnte und die Band enttäuscht diesbezüglich nicht - harter Tobak im Dunstkreis zwischen Abba und Styx. Klingt sonderbar, aber so hört es sich irgendwie an. Leider kann sich die Band mit der Ballade Never Had it So Good nicht steigern. Auf jedem Styx Album hätte dieser Song in ähnlicher Form stattfinden können, aber Styx wären mutmaßlich glaubwürdiger gewesen.

So bzw. so ähnlich geht das muskalisch weiter und endet in der Ballade Child Upon The Earth, der man einen gewissen Anspruch immerhin nicht absprechen kann.

Fazit Trillion war eine von gefühlt 'Trillionen' AOR Bands in den USA, die erstklassig besetzt waren und jederzeit die Mittel hatten, etwas Besonderes zu schaffen. Sie entschieden sich für den Mainstream, ein Weg den viele gingen - zuviele. Am Ende macht die Band nicht wirklich etwas falsch, sie verpasste es aber, sich etwas Eigenständigkeit zuzulegen. Gute Ideen werden praktisch permanent durch den scheinbar unüberwindbaren Drang zum Kommerz zerballert. Am Ende klingt so eine Band eben wie irgendeine x-beliebige Band im Spannungsfeld Abba bis Styx. Um keinen falschen Eindruck zu vermitteln: das ist praktisch zu keinem Zeitpunkt 'schlechte' Musik, aber es hätte doch so viel mehr dabei herumkommen können. Schade.


Trackliste
  1. Hold Out 3:27
  2. Big Boy 3:37
  3. Give Me Your Money, Honey 3:27
  4. Never Had It So Good 4:50
  5. May As Well Go 3:17
  6. Fancy Action 3:50
  7. Hand It To The Wind 4:39
  8. Bright Night Lights 3:29
  9. Child Upon The Earth 6:06

Rezensent: MP