Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

Albumbesprechung Tiger B. Smith - Tiger Rock

Interpret: Tiger B. Smith

Titel: Tiger Rock

Erscheinungsjahr: 1972

Genre: Garagen-Rock, Glam-Rock, Blues-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Tiger Rock war das Debütalbum der Deutschen Band Tiger B. Smith. Das Album erschien im Jahr 1972.

Tiger B. Smith bestanden zum Zeitpunkt der Aufnahmen als Trio aus Holger Schmidt (Gitarren, Gesang), Klaus Meinhardt (Bass) und Karl-Heinz Traut (Drums). Was damals vielleicht etwas anarchistisch wirkte, scheint im Nachhinein in bester Malcolm McLaren Manier durchgeplant gewesen zu sein. Die Band versuchte musikalisch wie optisch aufzufallen. Gewandet in Tigerfelle und Plateau-Stiefel gab es eine etwas rüde Mischung aus hartem Rock und Glam-Rock, heute würde man vielleicht von Garagen-Rock sprechen. Interessanterweise wurde das Debütalbum vom Studiomeister Dieter Dierks realisiert, der hier eher weniger als mehr Technik einsetzte und so die Garagen-Rock Atmosphäre verstärkte.

Mit dem Titeltrack Tiger Rock legte die Band in bester Uriah Heep Manier los, der Song hat aber auch etwas von dem, was später eine Band wie Motörhead ausmachen sollte. In der Form war das irgendwie innovativ und vor allem klang es kaum nach Teutonen-Rock. Ähnlich rockt Everything I Need, etwas anspruchsloser vielleicht, aber dafür mit einem punkigen Touch.

These Days ist eine etwas andere Hausnummer. Das Mainriff erinnert eher an Black Sabbath (Iron Main), dazu gibt es wieder eine Prise klassischen harten UK-Rocks der Marke Uriah Heep.

To Hell baut dagegen eher gewisse Parallelen zu Jimi Hendrix auf. Mit einer Laufzeit von knapp 10 Minuten ist es der längste und zugleich komplexeste Song des Albums. Schmidt bemüht das Wah-Pedal und haut (analog zur Star Spangled Banner) ein kurzes Versatzstück des Deutschlandlieds raus. Dazu gibt es reichlich verhallten Sprechgesang der Marke Hendrix. Ein interessanter Song, durch die psychedelischen Instrumentalparts auch irgendwie krautig.

Zum Schluss gibt es noch den damals obligatorischen Blues, hier sinnigerweise den Tiger Blues. Schmidt überrascht damit nicht, das klingt wie ein typischer härterer UK-Blues der Marke Savoy Brown.

Fazit Tiger B. Smith setzten mit ihrem Debütalbum eine echte (leider letztlich auch etwas unterbewertete) Duftmarke. Das Album wirkt auf Anhieb schlecht produziert und nicht in jedem Punkt perfekt. Aber gerade das gibt dem Ganzen eine (gewollte?) räudige Struktur, die stellenweise sogar das Konzept von Band wie Motörhead vorwegzunehmen scheint. Daher könnte man dem Debütalbum von Tiger B. Smith, bei allen Zitaten von Uriah Heep über Glam-Bands bis Hendrix, auch etwas Innovatives zusprechen. Ein Wermutstropfen ist eigentlich nur der verzichtbare und etwas deplatziert wirkende abschließende Blues.

Anzeige

Album bei Amazon ansehen
*Bitte beachten Sie: als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Aus diesem Grund wird ein Tracking Cookie gesetzt, wenn Sie auf den Amazon-Link klicken

Trackliste
  1. Tiger rock 05:17
  2. These days 05:58
  3. Everything i need 06:27
  4. To hell 09:49
  5. Tiger Blues 08:56

Rezensent: MP