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Albumbesprechung The Stone Roses - The Stone Roses

Interpret: The Stone Roses

Titel: The Stone Roses

Erscheinungsjahr: 1989

Genre: Madchester/Baggy-Pop, Brit Pop

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

The Stone Roses ist der Titel des Debütalbums der Band The Stone Roses. Das Album erschien im Jahr 1989.

Das Album wird heute oft als Meilenstein der Rockmusik bezeichnet, dabei lief es zunächst nicht gut. Dazu sollte man vielleicht etwas zur Band an sich und ihren Werdegang wissen. Die Stone Roses gehen im Grund zurück auf Bands wie That Patrol, Mill und English Rose. 1984 benutzten die Musiker im Rahmen einiger Auftritte in Skandinavien erstmals den Bandnamen Stone Roses und entwickelten sich danach zu einer Kultband im Raum Manchester. Sie taten auch alles dafür. Auch wenn die erste Bandsingle So Young praktisch floppte versuchten die Musiker, sich einen Namen zu machen. Dazu hinterließen sie u. a. überall ihren Schriftzug und sorgten dafür, dass die Indiepresse auf sie aufmerksam wurde. Im Sommer 1987 nahmen sie die Single Sally Cinnamon auf, welche regional zu einem Kulthit wurde.

Irgendwann gab es einen Plattenvertrag und die Band nahm ihr Debüt auf. Zunächst entwickelten sich die Verkaufszahlen eher verhalten, aber in England ging es im Jahresverlauf 1989 bis auf Rang 19, in Neuseeland z. B. bis auf 11 und in den USA knackte die Band immerhin die Top 100 der Billboard Charts. 2004 und 2009 gelang der erneute Eintritt in die UK-Charts. Am Ende war die beste Platzierung Rang 5 im UK, dort gab es schließlich auch 3-fach Platin. Das Album an sich gilt als ein Leuchtturmprodukt der Madchester Szene, es wird allgemein zu den wichtigen englischen Rockalben gezählt und oft als Meilenstein der Rockmusik gewertet.

Zum Zeitpunkt der Aufnahmen bestanden die Stone Roses aus Ian Brown (Vocals), Gary "Mani" Mounfield (Bass), Alan "Reni" Wren (Drums, Backing und Harmony-Vocals, Piano auf She Bangs The Drums) und John Squire (Gitarre, Zeichnungen/Cover, Backing Vocals). Musikalisch hat die Madchester Geschichte etwas mit BritPop zu tun, sie fußt damit grundsätzlich in Sounds der 60s (Byrds, Beatles, UK Beat) und hat als "Alternative-Note" viel vom klassischen UK Post Punk Gitarrenrock der 1980er.

Die Fachpresse war sich nicht ganz einig über die Band. Manche Kritiker vernahmen Rave bzw. Dance Music, andere hörten eher eine Art 60s Jangle Pop Einflüsse, Vergleiche mit den Beatles wurden ebenso gezogen wie mit den Byrds, den Humor sollen die Roses von den Smiths geerbt haben, die Überheblichkeit von den Sex Pistols. Gitarrist Squire wurde sowohl eine Nähe zu Hendrix als auch Johnny Marr angedichtet. Dazu lobte man insgesamt die psychedelische Auslegung moderner Popmusik. Damit nicht genug: wieder andere hielten das Album für chronisch überbewertet und die Songs als schlicht und ergreifend zu lang(atmig), die "Disco Beats" lahm, die Chiming Gitarren abgenutzt.

Ich denke einmal, die Wahrheit liegt irgendwo zwischen den Extremen. Eines ist klar: die Band präsentiert einen Sound mit crispen und voluminösen Gitarrenkaskaden. Das hat etwas von Johnny Marr, ebenso hat es auch diese oft genannten Byrds-Note. Bemerkenswert sind aber auch die durchaus prägnanten Basslinien (besonders gut zu hören etwa im Intro von She Bangs The Drums). Musikalisch hat das praktisch durchgängig das typische UK Post Punk Flair der gitarrendominierten Bands. Dazu waren die Gitarren immer wieder sehr chimy im Sinn der oft erwähnten Byrds (She Bangs The Drums, Waterfall, This Is The One..), man konnte immer wieder psychedelisches vernehmen (u. a. die Rückwärts aufgenommen Sachen bei Don't Stop und Shoot You Down oder das instrumentale Outro von I Am The Resurrection), es gab Anleihen an Country (Don't Stop, Bye Bye Badman, Sugar Spun Sister) manches erinnert mich an Simon & Garfunkel (natürlich die Adaption von Scarborough Fair auf Elizabeth My Dear, aber auch Songteile von Waterfall oder Shoot You Down), anderes klingt einfach nur nach Pop (Made Out Of Stone...).

Fazit Man sieht es schon: die Sache bei den Stone Roses ist klar und doch nicht so richtig klar. Die Band spielte im so genannten Madchester Sound, der zunächst einmal auf Manchester bezogen ist und eine Art Alternative BritPop war. Die Stone Roses sahen ihre Wurzeln - auch nach eigenen Aussagen - vor allem in Bands der 60s wie den Beatles und den Byrds. Diese Roots transportierten sie in die Neuzeit, es klang dann eben nach typischen Gitarrebetonten UK Post Punk. Über die Songqualitäten an sich kann man streiten, die Arrangements sind aber bemerkenswert. Das gilt vor allem für die ausgefuchsten Gitarrenarrangements, aber auch Manis Basslines sollte man an der Stelle ausdrücklich hervorheben. Im Grund hatten die Stones Roses das Rad nicht neu erfunden, aber sie drehten es doch schön. Ob es so epochal war, wie oft von der Fachpresse dargestellt, muss individuell entschieden werden.


Trackliste

UK-Ausgabe 1989

  1. I Wanna Be Adored 4:52
  2. She Bangs the Drums 3:42
  3. Waterfall 4:37
  4. Don't Stop 5:17
  5. Bye Bye Badman 4:04
  6. Elizabeth My Dear 0:53
  7. (Song for My) Sugar Spun Sister 3:25
  8. Made of Stone 4:10
  9. Shoot You Down 4:10
  10. This Is the One 4:58
  11. I Am the Resurrection 8:12

US Ausgabe 1989

  1. I Wanna Be Adored 4:52
  2. She Bangs the Drums 3:42
  3. Elephant Stone (Single Version) 3:04
  4. Waterfall 4:37
  5. Don't Stop 5:17
  6. Bye Bye Badman 4:00
  7. Elizabeth My Dear 0:59
  8. (Song for My) Sugar Spun Sister 3:25
  9. Made of Stone 4:10
  10. Shoot You Down 4:10
  11. This Is the One 4:58
  12. I Am the Resurrection 8:12
  13. Fools Gold (12" Single Version) 9:53

Rezensent: MP