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Albumbesprechung Southern Steel - Get On Through

Interpret: Southern Steel

Titel: Get On Through

Erscheinungsjahr: 1975

Genre: Southern-Rock, Country-Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Get On Through ist der Titel eines Albums der Band Southern Steel. Das Album erschien 1974 und war kommerziell kein Erfolg.

Eingespielt wurde das Album in der Besetzung Ed Olszewski (Gitarre, Bass, Gesang), Spike Warner (Gitarre, Gesang), Greg Orsini (Schlagzeug) und Jim Goodman (Gitarre, Bass, Mandoline, Gesang).

Kurz etwas zur Story der Band: die Musiker versuchten über ein Demotape auf sich aufmerksam zu machen und sandten das Demo einem Label zu, welches neue Bands suchte. Es handelte sich um das Label Earth Records. Southern Steel spielten das Material in zwei Tagen in den Criteria Studios in Miami ein. Produzent war Craig Leon, es war seine erste Produktion (er wurde später u. a. als Producer für die Ramones und Blondie bekannt).

Southern Steel ließen sich zunächst im Raum Miami nieder, Spike und Greg verließen die Band scheinbar, nachdem die anderen einen Umzug nach Nashville erwogen. Olszewski und Goodman verstärkten sich mit zwei ehemaligen Mitgliedern der Band Piece And Quiet und Southern Steel gingen wie geplant nach Nashville. Dort rechnete man sich besser Chancen aus, die Band hatte gute Karten einen Deal mit dem großen Arista Label zu machen. Aus den Plänen wurde nichts, das Label entschied sich für die Outlaws. Für Southern Steel das Ende, die Band brach auseinander. Das einzige Album geriet in Vergessenheit, wurde später im WWW aber stark nachgefragt sodass die alte LP bei Sammlern zu hohen Preisen gehandelt wurde.

Dass sich Arista damals für die Outlaws entschied, bietet eine Orientierungshilfe. Tatsächlich konnte man Southern Steel, nomen est Omen, einmal im Southern-Rock einordnen. Dazu kam eine, ähnlich wie bei den Outlaws, ausgeprägte Nähe zum Country-Rock. Außerdem konnte man bei Southern Steel auch gewisse Anleihen an die Allman Brothers wahrnehmen.

Im Grund ist damit fast schon alles zur Musik gesagt. In bester Southern-Manier hört man z. B. San Francisco Man oder One Up For Listening. Die genannte Country-Note gibt es u. a. auf den Songs 24 Hours A Day, Me And You, Where's The Country, There's Just You.

In der Region zwischen Westküste und Süden pendelt die Ballade Days End, das gut rockende The Feeling entzieht sich im Grund sowohl dem reinen Southern als auch dem Country-Rock und das Ende macht der längste Track Don't Deny It. Es ist eine, für die frühen Southern-Bands typische, längere Nummer mit vielen ruhigen Passagen incl. relativ ausufernden Gitarrensoli. Der Song macht vielleicht auch klar, warum es für Southern Steel nicht ganz reichte: im Vergleich zu Skynyrds Free Bird oder Outlaws' Green Grass kann der Song nicht mithalten. Aber trotzdem ein guter und unterhaltsamer Track.

Fazit Southern Steel wussten auf ihrem Debütalbum relativ genau, wo es hingehen sollte: Southern Rock, aber mit einer guten Prise Country und gefälligen Gesangsharmonien. Da war der Gang nach Nashville sinnvoll und vielleicht hätte es der Band bei besseren Produktionsbedingungen sogar für den Durchbruch (dann aber mutmaßlich eher im Bereich Country-Rock) gereicht. Dazu kam es, wie erwähnt, nicht. Schade, denn ihr Debütalbum ist musikalisch gut gelungen und hätte mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt. Daher ist es auch ein Fall für meine Kategorie Hidden Gems.


Trackliste
  1. San Francisco Man 3:52
  2. 24 Hours A Day 2:53
  3. Me And You 2:36
  4. Where's The Country Gone 4:02
  5. One Up For Listening 3:50
  6. There's Just You 3:31
  7. Days End 4:14
  8. The Feeling 4:38
  9. Don't Deny It 7:17

Rezensent: MP