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Albumbesprechung Sonic Youth - Daydream Nation

Interpret: Sonic Youth

Titel: Daydream Nation

Erscheinungsjahr: 1988

Genre: Post Punk, Noise-Rock

 

Rezension/Review

Daydream Nation ist der Titel eines Albums der Band Sonic Youth, welches 1988 veröffentlicht wurde.

Unter rein kommerziellen Gesichtspunkten war das Album kein großer Erfolg, auch in den Charts spielte das Album damals kaum eine Rolle. Allerdings wurde Daydream Nation von der Fachpresse schon im Erscheinungsjahr gefeiert und fand sich in vielen 1988er Listings weit oben. Im Allgemeinen wird es mittlerweile zu den Meilensteinen der Rockmusik gezählt.

Aufgenommen wurde das Album in der Besetzung Thurston Moore (guitar, vocals, piano, productio), Kim Gordon (bass, guitar, vocals, production), Lee Ranaldo (guitar, vocals, production) und Steve Shelley (drums, production). Für die Band konnte es kaum besser laufen. Aufgrund der überragenden Bewertungen gab es umgehend einen Vertrag bei einem Major Label.

Sonic Youth waren bis dahin im Grund vor allem eine Band, welche sich als Liveact einen hervorragenden Ruf aufgebaut hatte und vor allem in Indiekreisen bekannte war. Der Durchbruch gelang nicht, weil sie ihre Livepräsenz kaum auf Rille bannen konnten.

Daher wurde das Procedere für Daydream Nation auch etwas abgeändert. Moore brachte zwar nach wie vor die Grundideen ein, die von der Band übernommen wurden. Dazu kamen aber ordentliche Studiojams in den Greene Street Studios New York. Das Ergebnis fand auf vier LP-Seiten Platz und wurde einerseits als Meisterwerk des Post Punk Art Rock, als großartiges Art-Punk Werk oder als Meisterwerk des Avant-Rock bezeichnet.

Das alles trifft es ganz gut. Gleich mit Teen Age Riot taucht man ein in die Welt des frühen Post Punk mit vielen relativ improvisiert wirkenden Teilen. Auch Silver Rocket haut in die Kerbe, klingt vielleicht noch stärker nach Punk und bringt viele, sagen wir mal, Geräusche mit sich. The Sprawl würde ich als den eingängisten Track der damaligen Seite 1 bewerten. Im Grund geht das alles so ähnlich weiter. Cross The Breeze täuscht links dezent an und zieht dann in Pogo-Manier rechts vorbei. Ein wilder Ritt. Eric's Trip ist tatsächlich so eine Art Trip durch psychedelisch punkigen Raum und Zeit.

Alles, bis auf Hey Joni, wirkt irgendwie wie ein wilder Ritt auf des Messers Schneide. Einen guten Einblick in die damalige Welt der Sonic Youth erhält man auf der Trilogy, einem wilden Mix aus allen erdenklichen Stilistiken.

Fazit Sonic Youth war m. E. vor allem ein Produkt ihrer Zeit. Der Punk war theoretisch vorbei, hinterließ aber tiefe Spuren in der Landschaft. Auch der darauf folgende New Wave hatte eine prägnanten Wirkung, hier vor allem über leicht avantgardistische Tonkünstler. Das alles hat bei Sonic Youth sicherlich großen Eindruck hinterlassen, zumindest sind viele Einflüsse dieser Phase zu finden. Um was es dabei geht, findet man ganz gut zusammengefasst in der abschließenden Trilogy. An solchem Material scheiden sich wohl die Geister, ähnlich wie bei moderner Kunst. Der eine versteht wirklich, der andere gibt vor zu verstehen, wieder andere können das Verständnis dafür nicht aufbauen. Bezogen auf das Album: für den einen ist es eben Kunst, für den anderen eher Krach. Viel Noise gibt es in jedem Fall, dazu muss man kein Kunstkenner sein. Wie man das alles einschätzt, ist eine andere Geschichte. Das Album in Ganze zu hören, würde ich persönlich zumindest als Herausforderung bezeichnen.

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Trackliste
  1. Teen Age Riot 6:57
  2. Silver Rocket 3:47
  3. The Sprawl 7:42
  4. 'Cross the Breeze 7:00
  5. Eric's Trip 3:48
  6. Total Trash 7:33
  7. Hey Joni 4:23
  8. Providence 2:41
  9. Candle 4:58
  10. Rain King 4:39
  11. Kissability 3:08
  12. Trilogy 14:02
    1. The Wonder
    2. Hyperstation
    3. Eliminator Jr.

Rezensent: MP