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CD-Kritik Ben Sollee and Daniel Martin Moore - Dear Companion

Interpret: Ben Sollee and Daniel Martin Moore

Titel: Dear Companion

Erscheinungsjahr: 2010

Genre: Appalachian Folk, Singer Songwriter, Newgrass

Bewertung: 9 von 10  (9/10)

 

Rezension/Review

Dear Companion ist ein Album von Ben Sollee und Daniel Martin Moore. Das Album ist im Februar 2010 erschienen. Ben Sollee ist ein durchaus bekannter Cellist und Singer-Songwriter aus den USA, genauer gesagt aus Lexington in Kentucky. Stilistisch kommt der klassisch ausgebildete Sollee vor allem aus Folk, Bluegrass, Jazz und R&B. 2007 wurde er von NPR zu einem der Top 10 Unknown Artists Jahres ernannt. Also eine Art musikalischer Außenseiter. Daniel Martin Moore stammt ebenfalls aus Kentucky, genauer aus Cold Spring. Auch Moore war zumindest bis 2007 ein gänzlich unbekannter Musiker. Dann legte er sein erstes Demo vor und fand mit seiner ehrlichen und einfachen Interpretation der Folkmusik schnell Freunde.

Das Album Dear Companion (geplante Veröffentlichung 19.02.2010) ist eine Zusammenarbeit von Sollee und Moore. Die beiden Musiker unterstützen die Organisation ilovemountains, ein Naturprojekt in diversen US-Staaten, welches sich gegen den Raubbau in den Appalachen wendet. Sollee und Moore kommen, wie eingangs erwähnt, beide aus Kentucky. Produziert hat mit Yim Yames wiederum ein Folkloreproduzent aus Kentucky.

Man muss das Album als originär, bodenständig und durchaus simpel bezeichnen. Es handelt sich aber um eine Art einfacher und bodenständiger Folkmusik, die einen jederzeit erreicht und berühren kann. Das ist schon interessant. Musikalisch bewegen wir uns hier tief im US-amerikanischen Folk mit Einflüssen der Musik aus den Appalachen und gewissen Bluegrass, Newgrass Einflüssen.

Mit Something Somewhere Sometime beginnt die Band stimmungsvoll. Zuerst mit Gesang und Dulcimerparts, danach gibt es Cello- und Akustikgitarrenparts dazu. Der Song legt dann permanent zu. Mit My Wealth Comes to Me legen die beiden einen relaxten Folksong vor, der unglaublich retro und extrem authentisch klingt, das hat Klasse. Needn't Say A Thing klingt mit den Drums nach J. J. Cale und hat viel von dessen Relaxtheit. Wilson Creek ist eine kurze Folknummer, welche nur von Akustikgitarre und Gesang bestritten wird. Ähnlich angelegt ist der Flyrock Blues.

Only A Song ist ein interessanter Song, der wie eine Appalachen-Folkversion eines Paul Simon Songs klingt. Der Titelsong Dear Companion klingt anders, irgendwie bewegter und fast schon etwas nach Alternative. Try beginnt interessant, der Appalachian Dulcimer klingt exotisch. Danach wird der Song so originär folkig, dass es für heutige Verhältnisse schon nach Alternative Folk klingt. Flyrock ist eine Art Instrumentalversion des Flyrock Blues, die von Cello und Akustikgitarre bestimmt wird. Sweet Marie und It Won't Be long beschließen das Album balladesk. Wieder stehen Akustikgitarre und Cello im Vordergrund. Dazu kommen hier vergleichsweise aufwändige orchesterähnliche Sounds.

Fazit Mit Folk und ähnlichen Stilistiken ist das immer so eine Sache. Nicht selten erhält man etwas hausbacken wirkendes Material, viel zu häufig wird altes Material hervorgeholt und wiedergekäut. Sollee und Moore erfinden den Folk nicht neu, aber wie sie ihn präsentieren, ist traumhaft schön. Die beiden haben ausnahmslos sehr gut klingende Songs vorgelegt. Sie interpretieren das Material so authentisch und schön, dass es eine Freude ist. Das ist handgemachte Musik fernab von Stress und Härte, auch wenn thematisch immer die Gefährdung des Naturraums Appalachen mitschwingt.

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Trackliste
  1. Something, Somewhere, Sometime 2:34
  2. My Wealth Comes To Me 3:06
  3. Needn't Say A Thing 2:28
  4. Wilson Creek 1:22
  5. Only A Song 4:22
  6. Dear Companion 1:51
  7. Flyrock Blues 3:28
  8. Try 5:08
  9. Flyrock #2 3:48
  10. Sweet Marie 5:47
  11. It Won't Be Long 2:48

Rezensent: MP