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CD-Kritik Joe Satriani - Joe Satriani

Interpret: Joe Satriani

Titel: Joe Satriani

Erscheinungsjahr: 1995

Genre: Instrumental-Rock, Gitarre

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

Joe Satriani ist das selbstbetitelte Album des Gitarristen Joe Satriani, das im Jahr 1995 erschien. Das Album unterscheidet sich deutlich von den Arbeiten Satrianis bis 1992. Zuvor war die Aufteilung auf Satrianis Alben relativ klar strukturiert: ein paar rockige Instrumentals, lyrische Balladen, Two-Handed Tapping Stücke und das eine oder andere exotisch klingende Stück. Hier legt Satriani Wert auf einen bluesigen Approach, außerdem gönnt er sich Ausflüge Richtung Jazz-Fusion. Im Prinzip klingt sein Spiel hier erdiger und direkter als auf früheren Alben. Bei vielen Fans kam das alles nicht ganz so gut an.

Die Songs

Cool #9 gibt den ersten Fingerzeig auf den Soundwechsel: das klingt alles ziemlich laid-back, groovt aber gut. Interessant die Drift Richtung Jazz-Fusion mit vielen dissonanten Ideen, welche stellenweise zappaesk klingen. If ist wesentlich bodenständiger, die Rhythmusarbeit erinnert an 60er Jahre Rock. Down, Down, Down ist eine getragene Ballade im Stil eines Slow Blues. Luminous Flesh Giants ist eine härtere groovige Bluesrock-Nummer, die etwas an Cream erinnert. S.M.F. ist ein weiterer Slow Blues. Auch hier zeigt Satriani, dass er Blues spielen kann. Aber das können andere mindestens genauso gut bzw. besser und origineller. Look My Way ist ein geshuffelter Blues, der an den Phone Call von Flying In A Blue Dream erinnert. Home ist eine weitere eher bluesige Ballade, die qualitativ nicht an alte Satch-Balladen heranreicht.

Moroccan Sunset überzeugt mit einer Ethnostimmung und interessanten Steigerungen. Killer Bee Bop würde ich als eine Art Showcase-Sache betrachten. Satriani zeigt, das er musikalisch bewandert ist und vermischt hier Flight Of The Bumble Bee und BeBop. Slow Down Blues ist die nächste bluesige Nummer. Auch hier gilt: ordentlich gemacht, aber vielleicht nicht das Feld, welches Satriani so ausgiebig beackern sollte. (You're) My World ist die nächste Ballade. Die ist Satch mit schönen Melodien und Voicings gut gelungen, aber auch hier wirken die Bluesphrasen einfach etwas unpassend. Sittin' 'Round könnte eine Hommage an Ry Cooder sein, aber mit Cooder kann sich Satch in Sachen Blues nicht messen.

Fazit Joe Satriani gehört zu den besten Gitarristen der Neuzeit. Er hat schon viele exzellente Songs und Alben abgeliefert, da hat man vielleicht etwas (zu) hohe Ansprüche. Trotzdem würde ich dieses Album als eines seiner schwächsten bezeichnen. Satriani versucht sich verstärkt im Blues. Nicht, dass er das nicht könnte. Aber Satriani kann keine Akzente mehr setzen, zumal er doch ein relativ technisch orientierter Gitarrist ist. Zuviel Kontrolle passt weniger gut mit dem Blues zusammen, daher wirkt das Album auch nicht so stark wie die meisten seiner Vorgängeralben.

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Trackliste
  1. Cool #9 (6:00)
  2. If (4:49)
  3. Down,Down,Down (6:13)
  4. Luminous Flesh Giants (5 :56)
  5. S.M.F (6 :42)
  6. Look My Way (4:01)
  7. Home (3:26)
  8. Moroccan Sunset (4:21)
  9. Killer Bee Bop (3:49)
  10. Slow Down Blues (7:23)
  11. (You're) My World (3:56)
  12. Sittin' 'Round (3:38)

Rezensent: MP