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Albumbesprechung Prince - Sign O' The Times

Interpret: Prince

Titel: Sign O' The Times

Erscheinungsjahr: 1987

Genre: Electro-Pop, Rock, Funk, Minneapolis-Sound

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

Rezension/Review

Sign o' the Times ist der Titel des neunten Studioalbums von Prince. Veröffentlicht wurde das Album 1987.

Sign o' The Times ist eines der vielen wichtigen Alben des legendären Prince. In den USA ging es bis auf Rang 6, im UK auf Rang 4, in Deutschland war Rang 11 drin. Ganz gut lief es bei unseren Nachbarn in Österreich (Platz 2) und in der Schweiz (Rang 1). Platin gab es in den USA und im UK. Nicht schlecht, aber für Prince auch nicht unbedingt überragend. Ungeachtet dessen wird das Album von vielen Fachleuten als ein Meilenstein der Rockmusik bezeichnet.

Scheinbar war der Meister in der Phase mal wieder in einem Umbruch. Sein Alter Ego zu der Zeit war Camille, als solches wollte er eigentlich ein Soloalbum aufnehmen. Auch mit seiner Revolution arbeitete er an einem Album, vor dem Release löste er die Band jedoch auf. Prince kam die Idee, das Material dieser beiden Projekte plus neuem Material zu einem Dreifach-Album zu verarbeiten. Die Plattenfirma lehnte ab, als Kompromiss kam ein Doppelalbum heraus.

Was draufkam, war ein bunter Strauß unterschiedlichster Stilistiken, von Funk und Soul über Electro bis hin zum bodenständigen Pop/Rock. Rein kommerziell war es zwar nicht sein erfolgreichstes Album, bei Kritikern kam der Meister jedoch extrem gut an. So fand sich Sign O' The Times in den meisten Best-Of Listings des Jahres ganz oben, zudem wird es in der Regel in den meisten All-Time Listings geführt.

Die bekanntesten ausgekoppelten Singles zeigen schon etwas der Bandbreite. Der Titelsong Sign o' the Times wurde zuerst ausgekoppelt und erreichte in den USA Rang 3 der Charts, im UK Rang 10. Ein typischer Prince Song, sozusagen ein Kind von Prince und des seligen Fairlight.

U Got the Look war die erfolgreichste Single des Albums (US Rang 2, UK Rang 11). Prince präsentiert einen zeitgemäßen PopRock Song, die Rhythmik hat etwas vom Robert Palmer der Addicted To Love Phase.

If I Was Your Girlfriend war die zweite Single des Albums, die aber weniger erfolgreich war als die beiden vorgenannten Songs (US Rang 67, UK Rang 20). Auch ein typischer Prince Song mit extrem minimalistischen Arrangement plus leicht abgedrehten Einwürfen.

Ansonsten gibt es, wie erwähnt, von allem etwas. Play in the Sunshine ist flott und witzig mit den für Prince typischen Interludes. Housequake ist ein Crossover aus 60s, George Clinton Funk und zeitgemäßem Dance-Pop. The Ballad of Dorothy Parker groovt lässig mit schöner Soul/R&B Note. It ist ein weiterer minimalistischer Groovetrack, wieder mit den Princetypischen Interludes, die hier etwas jazzig klingen.

Starfish and Coffee ist ein Popsong mit abgedrehtem Rückwarts-Gitarrensolo, Slow Love eine etwas schwülstige Soul-Ballade. Hot Thing ist ein abgedrehter Prince Dancetrack, aber wie das folgende Forever In My Life doch eher langweilig als unterhaltsam.

Strange Relationship beruht auf einer älteren Songidee, zuerst wohl aufgenommen 1982 als Demosong. 1985 überarbeitete Prince den Song mit Wendy Und Lisa, das Material wurde aber letzten Endes nach Auseinanderfallen der Revolution nicht aufgenommen. Danach sollte er aufs Camille Album und landete schließlich auf Sign O' The Times.

I Could Never Take The Place of Your Man war die letzte Single des Albums. In den USA ging es bis auf Rang 10, ansonsten war der Song nicht sehr erfolgreich. Auch eine ältere Idee aus dem Jahr 1982, hier mit angenehm treibendem Rockgroove und zwei schönen Gitarrensoli.

The Cross ist eine der besseren Balladen des Albums, vielleicht weil sie im Bereich Rock/Pop angesiedelt ist. It's Gonna Be a Beautiful Night groovt sehr gut und ist insgesamt ein sehr unterhaltsamer Song. Dennoch ist er am Ende etwas lang. Adore ist zum Abschluss eine typische Prince Soulballade, schön gemacht mit Anleihen an den frühen Stylistics Soul.

Fazit Sign O' The Times ist, ganz frei interpretiert, einmal Prince mit alles. Er zeigt damit, welche Bandbreite ein Prince jederzeit locker und oft sogar im Alleingang präsentieren kann. Von allem etwas, aber letzten Endes von vielem etwas wenig. Mir geht es zumindest so. Da gibt es gute Momente, die stehen aber neben vielen weniger berauschenden Momenten. Was zudem fehlt, sind die absoluten Highlights (also Kaliber etwa wie Purple Rain, Little Red Corvette, 1999, When Doves Cry, Kiss usw). Viele Kritiker lobten aber gerade die Ausgewogenheit auf diesem Album und sahen eines der besten Prince-Alben schlechthin. Das ist eben die berühmte Geschmackssache. Das ganze konzentrierter auf einer LP hätte mir gereicht.

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Trackliste
  1. Sign o' the Times 4:57
  2. Play in the Sunshine 5:05
  3. Housequake 4:42
  4. The Ballad of Dorothy Parker 4:01
  5. It 5:09
  6. Starfish and Coffee (Susannah Melvoin, Prince) 2:50
  7. Slow Love 4:42
  8. Hot Thing 5:39
  9. Forever in My Life 3:30
  10. U Got the Look 3:47
  11. If I Was Your Girlfriend 5:01
  12. Strange Relationship 4:01
  13. I Could Never Take the Place of Your Man 6:29
  14. The Cross 4:48
  15. It's Gonna Be a Beautiful Night (Doctor Fink, Eric Leeds, Prince) 9:01
  16. Adore 6:30

Alle Songs Prince sofern nicht anders vermerkt

Rezensent: MP