Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

Albumbesprechung Pink Floyd - Obscured By Clouds

Interpret: Pink Floyd

Titel: Obscured By Clouds

Erscheinungsjahr: 1971

Genre: Psychedelic-Rock, Space-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Obscured by Clouds ist das siebte Studioalbum von Pink Floyd. Das Album erschien im Jahr 1972.

Obscured By Clouds gehört zu den Alben der Band, welche bis heute eher kontrovers diskutiert wurden. Es gibt sehr hohe Bewertungen für das Album, ebenso gibt es aber auch jede Menge eher schwächerer Beurteilungen. Für Pink Floyd lief es damals aber gar nicht mal so schlecht. Im UK reichte es für Rang 6 der Charts, in den USA ging es immerhin bis auf Rang 46. Das war zu dem Zeitpunkt die beste Platzierung für Pink Floyd in den USA, mit der Singleauskopplung Free Four gelang sogar der Einzug in die US-Single Charts. Daher wird Obscured By Clouds auch als wichtiges Werk betrachtet, weil es nach Ansicht von Fachleuten den Weg für den gigantischen Erfolg von The Dark Side Of the Moon ebnete.

Die Musik des Albums basiert auf dem Soundtrack, den die Band für den Film La Vallée von Barbet Schroeder schrieb. Obwohl sie damals schon an den Arbeiten zum Album the Dark Side Of The Moon waren, sagten Pink Floyd Barbet Schroeder zu und begannen mit den Arbeiten zur Filmmusik. Die Aufnahmezeit war von vorne herein auf 14 Tage begrenzt, man arbeitete auf Basis des Filmrohschnitts mit Stoppuhren. Pink Floyd hatten bei der Gestaltung mehr oder weniger freie Hand, solange sie nur "Standard Rock Songs" ablieferten. Das war schon eine Ansage und vielleicht einer der Gründe dafür, warum dieses Album doch etwas kontrovers bewertet wird.

Die Songs

  • Obscured By Clouds bildet den instrumentalen Auftakt mit einem VCS3 Basisriff, darüber legte Gilmour seine gerühmten Gitarrenmotive. Wüsste man nicht, dass Pink Floyd am Werk sind, könnte man auch auf Krautrock tippen…
  • When You're In schließt als Instrumentaltrack an den Titeltrack an. Diesen Track würde ich als riffrockiger bezeichnen, da Orgel, Gitarre und Bass das Main-Riff praktisch unisono durchspielen.
  • Burning Bridges ist der dritte Song des Albums. Der Song lebt vom Zusammenspiel Wrights und Gilmours, beide singen den Text von Waters. Ein Song, der gut auf Meddle gepasst hätte.
  • The Gold It's in the… entstand anscheinend in Abwesenheit von Rick Wright, zumindest sind auf dem Song keine Keyboards zu hören. Hier nähern sich die Jungs dem lockeren US-Westcoast Rock.
  • Wot's... Uh the Deal? ist ein Waters/Gilmour Song. Ein ruhiger akustischer Song, der in den Gesangsharmonien an die Beatles erinnert, aber auch CSN&Y Flair versprüht. Gilmour scheint den Song zu mögen, immerhin spielte er ihn später im Rahmen späterer Soloshows immer mal wieder.
  • Mudmen nimmt in instrumentaler Form das Thema von Burning Bridges auf. Wieder so ein Song, der gut auf andere Floyd-Alben der Phase gepasst hätte.
  • Childhood's End war eine Komposition von Gilmour, inspirieren ließ er sich von der Arthur C. Clarke Novelle Childhood's End. Ähnliches machten Genesis auf Watcher Of the Skies, musikalisch liegen Welten zwischen beiden Werken. Trotzdem ein interessanter Song: der Beginn erinnert mit seinem Herzschlagbeat an Meddle, Gilmours Gitarrenmotive sollte man später immer mal wieder hören ( z. B. auf Have A Cigar).
  • Free Four ist eine Roger Waters Komposition und gehört zu den Songs, auf denen sich Waters mit dem Verhältnis zu seinem Vater beschäftigte. Ein netter Song mit einem zynisch-depressiven Waters Text. Der Song fließt relativ locker und leicht, unterbrochen von einem härteren Gilmour Solo (stilistisch ähnlich dem Money Solo). Free Four chartete in den USA überraschend, Fachleute gehen davon aus, dass der Song den Weg für The Dark Side Of The Moon ebnete.
  • Stay ist ein ruhiger und fast lyrischer Track. Waters und Wright werden als Autoren genannt, musikalisch hat Wright diesen Song mit seinem Pianospiel bestimmt. Wright sang den Waters Text und bewies, dass er als Sänger und Songwriter durchaus eine wichtige Rolle innerhalb der Band hätte spielen können.
  • Absolutely Curtains schließt das Album in spaciger Floyd Manier ab. Interessant der Übergang in den Tribalgesang der Mapuga aus dem Schroeder Film.

Fazit Obscured By Clouds ist so ein Album, bei dem der Titel auch eine Art Programm sein könnte. Der typische Floydsound wird hier oft etwas von Wolken verdeckt. Die Wolken sind die vergleichsweise eingängigen Motive, die durchaus mal an unverbindlich leichtes US-Westcoastflair erinnern. Und trotzdem versteckt sich in diesem Album einiges, was man zuvor schon auf Meddle oder Atom Heart Mother oder später auf Dark Side und Wish You Were Here hören konnte. Das Album bleibt trotzdem ein Kuriosum. Es ist kein typisches Bandalbum, aber eben auch nicht ganz untypisch. Ich würde es sogar als eine frühes Bindeglied zwischen den alten psychedelischen Floyd und den später eher Mainstream-orientierten Pink Floyd sehen.

Anzeige

Album bei Amazon ansehen
*Bitte beachten Sie: als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Aus diesem Grund wird ein Tracking Cookie gesetzt, wenn Sie auf den Amazon-Link klicken

Trackliste
  1. Obscured By Clouds (Waters/Gilmour) 3:03
  2. When You're In (Mason/Gilmour/Waters/Wright) 2:30
  3. Burning Bridges (Waters/Wright) 3:29
  4. The Gold It's In The... (Waters/Gilmour) 3:07
  5. Wot's... Uh The Deal (Waters/Gilmour) 5:08
  6. Mudmen (Gilmour/Wright) 4:20
  7. Childhood's End (Gilmour) 4:31
  8. Free Four (Waters) 4:15
  9. Stay (Waters/Wright) 4:05
  10. Absolutely Curtains (Mason/Gilmour/Waters/Wright) 5:52

Rezensent: MP