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Albumbesprechung Northwind - Sister Brother Lover

Interpret: Northwind

Titel: Sister Brother Lover

Erscheinungsjahr: 1971

Genre: Classic-Rock, Soft-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Sister Brother Lover ist der Titel eines Albums der schottischen Band Northwind. Das Album erschien im Jahr 1971.

Aufgenommen wurde das Album in der Besetzung Brian Young (Gitarre, Gesang), Dave Scott (Drums), Hugh ‚Shug‘ Barr (Gitarre), Tom Brannan (Bass, Gesang) und Colin Somerville (Keyboards). Northwind ging um 1970/1971 aus der Band Power Of Music hervor. Somerville und Brian Young waren als Schulkameraden bei Power of Music, daraus wurde Northwind mit Brian Young (Gitarre, Gesang), Ron Leckie bzw. später Dave Scott (Drums), Hugh ‚Shug‘ Barr (Gitarre), Tom Brannan (Bass, Gesang) und Colin Somerville (Keyboards).

Die Band machte sich u. a. mit Versionen psychedelischer Klassiker wie Set The Controls For The Heart Of The Sun einen guten Namen im Raum Glasgow. Aufwärts ging es, als die Band von Keef Hartley als Support gebucht wurde. Northwind waren im Rahmen einer Deutschland Tour dabei, dafür holten sie den Sänger Tommy Ewing. Als Brian Young kurze Zeit später die Band verließ, war Northwind sozusagen Geschichte. Einige Musiker um Barr machten weiter als Shug Barr And The Allstars. Young startete das Projekt Ca Va mit Kim Beacon (Gesang, Schlagzeug), Brian Michie (Bass) und Alan Sweeney (Gitarre). Das Projekt hielt weniger als ein Jahr, nachdem Kim Beacon von String Driven Thing abgeworben wurde. Young ging mit Alan Sweeney nach London und schloss sich der Band A Million People an. Er gründete danach die Ca Va Studios.

Soviel in Kürze zur Band (es gab übrigens zu der Zeit weitere Bands gleichen Namens, u. a. aus den USA), nun zum Album.

Die Songs

  • Home For Frozen Roses war einer der wenigen Songs, der damals im Radio vorgestellt wurde. Man zog relativ schnell Vergleiche zu Crosby Stills Nahs, was in jedem Fall zutrifft. Ein netter Song eben mit CSN aber auch etwas Simon&Garfunkel und Country-Rock Elementen.
  • Acimon And Noiram ist etwas anders aufgebaut. Man sprach hier von einer Form des Prog, aber Progfans dürfte das Ergebnis auch mit dem leicht psychedelischen Anhängsel nicht wirklich zufriedenstellen. Der Text ist, wie der Titel (Marion And Monica rückwärts) ahnen lässt, außerdem etwas banal.
  • Castanettes erweckt den Eindruck, dass man mit etwas Richtung Flamenco rechnen kann. Aber die Band haut in eine andere Kerbe und präsentiert den rockigsten Track des Albums. Die Musiker versuchen zwar, das Arrangement etwas abwechslungsreich zu gestalten, am Ende ist und bleibt der Song aber ein grooviger Track im Quo Gewand.
  • Sweet Dope ist ein weiterer Titel, der nach Lesart in eine Sackgasse führt. Es geht nicht um rauchbare Substanzen, es geht vielmehr um eine Beziehung und entsprechend erhält man eine Art Lovesong mit Harmonien im Stil von Marmalade.
  • Bystandin’ würde ich als den insgesamt gelungensten Song des Albums bezeichnen. Der Band gelingt ein gutes Arrangement mit Harmonien von Beatles bis CSN.
  • Guten Abend ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Band einen gewissen Anspruch verfolgte, diesen aber nicht umsetzen konnte. Hier wird alles patchworkartig in einen Song gepackt, die Band verfängt sich jedoch in weniger gut gelungenen Rhythmus- und Motivwechsel.
  • Peaceful ist dafür ein Beispiel, dass die Band auch gut abliefern konnte. Nämlich dann, wenn sie sich auf Songs mit guten Harmonien und wenigen Experimenten verließ.
  • Den Abschluss bilden zwei Songs, welche gefühlt eine Art Protestsong-Note aufweisen. Tribesmen erzählt vom Kampf Cowboy/White Men vs. Indianer und ist mit einigen psychedelischen Elementen gut gelungen. Quill ist mit seiner pseudodramatischen 60s Note aber weniger überzeugend.

Fazit Sister Brother Lover ist ein Album, welches im Web häufig als Geheimtipp gehandelt wird und zudem nicht selten dem Prog zugeordnet wird. Beides könnte man so stehenlassen, aber so richtig überzeugt bin ich nicht. Northwind war eine durchaus ambitionierte Band, deren Versuche im komplexeren Bereich zu agieren aber nicht so gut aufgehen. Rockt die Band etwas straighter los (Castanettes), überzeugt sie mich auch nicht so recht. Orientiert sich die Band jedoch an gefälligeren Motiven im Stil von CSN bis Beatles, dann funktioniert alles besser, auch wenn die Ergebnisse nicht spektakulär sind. So bleibt Sister Brother Lover ein charmantes und ordentliches, aber kein essentielles Album.

Rezensent: MP

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Trackliste
  1. Home for frozen roses (Young)
  2. Acimon and Noiram (Young)
  3. Castanettes (Young/Barr)
  4. Sweet Dope (Young)
  5. Bystandin' (Barr).
  6. Guten Abend (Young)
  7. Peaceful (Young/Barr)
  8. Many Tribesmen (Young)
  9. Quill (Brannan)