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Moonshine Roughhousin

Albumbesprechung Moonshine - Roughhousin'

Interpret: Moonshine

Titel: Roughhousin'

Erscheinungsjahr: 1997

Genre: Southern-Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Roughhousin' ist der Titel eines Albums der niederländischen Southern-Rock Band Moonshine. Das Album wurde 1997 veröffentlicht.

Moonshine war eine Band um Sänger Hans Bergsma, welche Ende 1988 in der Region Groningen formiert wurde. Dort erspielte sich die Band einen guten Ruf und veröffentlichte, nach einigen Umbesetzungen, 1997 dieses Album. Neben Bergsma (Gesang) waren dabei Bas Meijer (Gitarre, Backgroundgesang), Luuk Meulema (Gitarre, Backgroundgesang), Emiel Hoving (Gitarre, Backgroundgesang), Peter Cramer (Keyboards), Herman Timmer (Bass) und Sander Meijer (Schlagzeug).

Soweit ich weiß, konnte die Band ordentliche Bewertungen vorweisen, die Verkaufszahlen hielten sich aber in Grenzen. Moonshine spielte sich bis 2003 in verschiedenen Besetzungen durch die Lande und wurde danach zunächst einmal aufgelöst.

Vorbilder der Band waren Lynyrd Skynyrd, Outlaws bzw. verwandte Acts wie Rossington Collins und die Henry Paul Band. Mit Coverversionen dieser Bands und anderen der Southern-Szene hatten Moonshine begonnen und darauf aufbauend erste eigene Songs geschaffen. Das Album selbst bestand auch aus einem Mix aus Covers und Eigenmaterial.

Die sechs eigenen Songs wurden von Hoving/Bergsma (Ain't That A Shame, Roughhousin') und Meijer/Bergsma (Gettin' Better, These Days, Moonshine, Anytime) beigesteuert. Dazu kommen Covers von The Morning (Mama's Pride), Fancy Ideas (Rossington Collins), Cell Block 7 (Bloodline), Lonely Dreamer (Henry Paul Band), Come And Go Blues (Allman Brothers) und der Hidden Track Your Cheatin' Heart von Hank Williams sr.

Wenn man sich die Eigenkompositionen anhört, dann wird schnell klar, dass diese Band ihre Lektionen gut gelernt hat. Ain't That A Shame groovt lässig und verbreitet gleich zu Beginn ein schönes Southern Flair. Bergsma erinnert mich auf dem Song gesanglich an Barry Hay von Golden Earring. Gettin' Better rockt moderater, aber erneut mit allem was ein guter Southern-Rocksong benötigt. Dass unsere Freunde bei ihren Studien gründlich waren, kann man bestens auf dem Titelsong Roughhousin' vernehmen. Im Intro klassische Twin-Leads im Stil der Allman Brothers bzw. auch Outlaws, in der Strophe eine Lynyrd Skynyrd Note, die sich Richtung Refrain dann etwas stärker an den Outlaws orientiert. Die Heroen lassen vernehmlich grüßen und das macht in dem Fall einfach Spaß. Auch These Days trägt etliche Elemente der Vorbilder in sich, hier mit mehr Country-Elementen und Harmonien, die mich auch etwas an die Eagles erinnern. Moonshine rockt richtig gut, für meinen Geschmack mit dem Feel des modernen Country-Rock. Noch einmal eine andere Hausnummer ist Anytime, das Teil rockt wie Hölle und das Gitarrenspiel nähert sich hier durchaus dem modernen Fusion.

Zu den Coverversionen. Cell Block 7 von Bloodline wird 1:1 heruntergespielt. Perfekt gecovert, vielleicht wäre etwas mehr Individualtiät gut gewesen, aber gut ist das allemal. Mit viele Herzblut wird Fancy Ideas von Rossington Collins dargeboten. Lonley Dreamer von der Henry Paul Band bietet einige phantastische Instrumentalbeiträge. Chapeau! Im Vergleich brav ist Gregg Allmans Come And Go Blues, aber ich denke, dass die Vorlage nicht viel mehr zulässt. Dafür gibt es den ungemein stimmigen Abschluss mit der Mama's Pride Nummer In The Morning und dem launigen Your Cheatin' Heart im Gepack.

Fazit Moonshine präsentieren sich als eine niederländische Southern-Band. Das könnte man als gänzlich redundante Info bezeichnen, aber letzten Endes ist es so. Die Band hatte ihre Lektionen nicht nur gelernt, sondern fast schon im Blut. Damit konnten sie die perfekte Southern-Band repräsentieren, wobei man aber auch gewisse einheimische Akzente vernehmen kann. Manchmal erinnert der Gitarrenton an Kollegen wie Lademacher (o.k. er war eigentlich Belgier…), im Gesang könnte man manchmal Vergleiche zu Emile Den Tex oder Barry Hay ziehen. Am Ende ist das aber egal, denn Moonshine überzeugen (zumindest mich) komplett. Southern nachzuspielen ist an sich nicht ganz einfach, dabei nicht zu einer billigen Kopie zu verkommen ist viel schwieriger. Moonshine umschiffen diese Klippen mit einer Freude und Leichtigkeit weitestgehend. Respekt dafür, alter Schwede - ähm Niederländer. Für Classic-Rock Fans eine klare Empfehlung, für mich ist diese Platte ein Fall für die Kategorie Hidden Gems.


Trackliste
  1. Ain't That A Shame (Hoving, Bergsma) 5:41
  2. Cell Block 7 (Oakley jr., Davis, Bonamassa, Segreti, Hudson, Krieger) 4:19
  3. Gettin' Better (Meijer, Bergsma) 4:01
  4. Roughhousin' (Hoving, Bergsma) 4:07
  5. Fancy Ideas (Harwood, Hess, Wilkeson) 4:33
  6. These Days (Meijer, Bergsma) 3:57
  7. Lonely Dreamer (Paul, Fish, Dentz) 3:39
  8. Moonshine (Meijer, Bergsma) 4:39
  9. Come And Go Blues (G. Allman) 4:41
  10. Anytime (Meijer, Bergsma) 6:22
  11. In The Morning (Liston, Baker) 5:22
  12. Your Cheatin' Heart (Hidden Track, H. Williams sr) 1:03

Rezensent: MP