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Albumbesprechung Manna - Manna

Interpret: Manna

Titel: Manna

Erscheinungsjahr: 1972

Genre: Rock, Southern-Rock, Westcoast

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Manna ist ein 1972 erschienenes Album der gleichnamigen Band Manna.

Manna gehört zu den nicht gerade wenigen Alben, welche in den glorreichen 70ern aufgelegt wurden und praktisch 'ungehört' im musikalischen Nirvana verschwanden. Auch in diesem Fall muss man sagen - Web sei Dank - blieb das Album nicht ungehört und wurde posthum zumindest etwas gewürdigt.

Über die Band an sich ist leider nicht viel bekannt. Eingespielt wurde das Album von Robert Paul 'Bobby' Guidotti (Schlagzeug), Anthony Dean und James Daniel (Gitarre) und Denny Correll (Gesang, † 2002). Correll kam von der nicht ganz unbekannten Blues Image, er war später meines Wissens in der Christlichen Musik eine bekannte Größe. Guidotti war später als Drummer z. B. mit Chris Thompson bei Night. Über die Enstehung der Band Manna gibt es wenige Infos, die Bezeichnung könnte auf das biblische 'Manna (Brot)' zurückzuführen sein. Andererseits könnten sich die Musiker auch auf das 1971er Bread Album Manna bezogen haben.

Die Songs

Good Old Rock And Roll geht zunächst angenehm los, für mich musikalisch zwischen Little Feat und Bread. Tell Me Why wird mit Harmoniegesang in CSNY Manier und einer leicht gospeligen Note eröffnet, danach hört man eine Art lockeren Country-Rock wieder mit etwas Bread-Harmonik.

Save The Country hält den Kurs in äußerst eingängiger Form. Vor allem der Refrain ist fast schon etwas anbiedernd, eine der schwächeren Nummern des Albums. What Ya Gonna Do legt zu mit einer angenehm rockigen Note und klassischen Southern-Zitaten. We Can Make it erinnert mich etwas an Joe Walsh/James Gang. Der Song ist aufwändig produziert, weist durchaus komplexe Momente auf und leitet in Red Man über. Der kritische Song zum Thema Native Americans ist ebenfalls vergleichsweise aufwändig komponiert und in der Form Komplex, manches erinnert an Maccas Live And Let Die. Ein perfekter Abschluss der damaligen A-Seite.

Seite B schwingt zunächst die Southern-Keule. Auf Southern Bound lassen die Allman Brothers grüßen, im Intro erinnert die Band zumindest stark an den Midnight Rider. Kein Vorwurf, Manna machen das Beste daraus. Die Band rockt mit Clap Your Hands gut weiter, erneut gibt es etwas Southern-Feel, in der Bridge kommen angenehme Erinnerungen an die Beatles auf. Hold On ist die erwartbare etwas schmachtende Ballade. Es gehörte damals zum Handwerk und auch hier machen Manna eine gute Figur.

A new Day's Coming nutzt die Band erneut zu einem Ausflug in komplexere Gefilde, ich persönlich würde von einer Annäherung an den Prog sprechen (Freunde des Prog: es ist kein Prog, aber für eine Rockband schon nahe dran). Children Of The Mountain wird vor allem von einem gut gelungenen Akustikgitarrenarrangement getragen. Das zunächst einfache Arrangement wird sukzessive 'aufgeblasen' und mündet in einen hymnischen Refrain mit Kinderchor. Erneut eine aufwändige Aufnahme, es erinnert erneut etwas an McCartneys Entwicklung bei den Beatles.

Fazit Manna Manna - doodoodoodoodoo. Da ist man doch einfach frohgelaunt, denn Manna ist ein Fall für meine Hidden Gems Abteilung. Es ist zwar zu keinem Zeitpunkt so, dass Manna die Musik neu definieren. Aber ihre Vorstellung von (damals) zeitgemäßer Rockmusik mit einem gewissen Southern-Hau hat etwas, was mich ungemein anspricht. Das rockt äußerst angenehm, gleichzeitig verliert sich die Band selten in Banalitäten. Im Gegenteil: Bread mögen ein Einfluss gewesen sein, aber auch die Allman Brothers, CSNY, McCartney und und und. Viele Einflüsse, aber hier verderben sie nicht den Brei. Für Classic-Rock Fans eine unbedingte Empfehlung.


Trackliste
  1. Good Old Rock and Roll 2:45
  2. Tell Me Why 3:25
  3. Save the Country 3:05
  4. What Ya Gonna Do 3:03
  5. We Can Make It 3:08
  6. Red Man 4:45
  7. Southern Bound 2:39
  8. Clap Your Hands 2:56
  9. Hold On 2:47
  10. New Day's Coming 4:03
  11. Children of the Mountain 4:56

Rezensent: MP