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CD-Kritik Steve Lukather - All's Well That Ends Well

Interpret: Steve Lukather

Titel: All's Well That Ends Well

Erscheinungsjahr: 2010

Genre: Westcoast, Rock, Jazz-Fusion

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

All's Well That Ends Well ist das sechste Studio Album von Steve Lukather. Lukather veröffentlichte das Album im Oktober 2010 und widmete es seiner kurz zuvor verstorbenen Mutter Kathy.

Der Albumtitel stimmt versöhnlich, zumal Lukather nach eigenen Aussagen die schlimmste Zeit seines Lebens hinter sich gebracht hatte. Seine Frau ließ sich von ihm scheiden, dann starb seine Mutter. Lukather sah sich selbst vor einem Trümmerhaufen und wusste nicht so recht, wie es weitergehen soll. Anscheinend half ihm die Arbeit an dem Album - so lässt es zumindest der Titel vermuten.

Das Album erhielt ordentliche Kritiken, es gab aber keine überschwänglichen Bewertungen. Kommerziell war das Album auch nicht der Renner, zumindest im direkten Vergleich mit Toto-Produkten. In Europa brachte Lukather das Album als limitiertes Digibook mit aufwändigem Booklet heraus, hier erzielte er auch nennenswerte Platzierungen (Deutschland Rang 31, Schweden Rang 30).

Auf dem Album arbeitet Lukather eng mit C.J. Vanston zusammen. Lukather steuerte die Gitarren und den Gesang bei, Vanston die Keyboards. Verstärkt wurden die beiden u.a. von Steve Weingart (Keyboards), Carlitos Del Puerto (Bass), Eric Valentine (Drums) und Lenny Castro (Percussions). Lukes Kinder gaben sich auch die Ehre: Sohn Trevor (Gitarre auf Flash in The Pan) und Tochter Tina an den Background Vocals auf Darkness in The World. Phil Collen von Def Leppard stolperte ins Studio und steuerte Background Vocals auf Can't Look Back und Don't Say ist Over bei.

Musikalisch ist der Output von Luke berechenbar. Der Mann könnte große Gitarrenalben herausbringen oder harten aufregenden Rock spielen. Aber seine Wurzeln liegen im Bereich AOR und gefälligem Westcoast bzw. Westcoast-Fusion. Auf dem Album verrät er denn auch, dass er bekennender Steely Dan Fan ist, was wenig überrascht. Luke liefert lockeren Westcoast mit einem Schuss Fusion und Anleihen an Toto. Leider wird es nur selten aufregend rockig.

Inhaltlich merkt man stellenweise, dass Luke durch eine schwere Zeit ging. "Darkness in My World" etwa klingt verhalten und melancholisch, der Titel sagt genug aus. Leider wirkt der Beginn etwas sehr verhalten bis einschläfernd. Im weiteren Verlauf wird es aber rockiger und klingt dann stark nach Toto. "On My Way Home" bringt die ersten Steely Dan Zitate, der Song klingt wie ein Mix aus Toto und Becker/Fagen.

"Can't Look Back" wirkt mit seinem Mix aus Pop, Rock, Fusion und 80er Hairmetal etwas unentschlossen, selbst im Solo spielt sich Luke über Pop und Fusion bis hin zu modernerem Metal. "Don't Say It's Over" ist wieder ein schwermütiger Song mit autobiografischem Text. Der Song geizt nicht mit schönen Sounds, allerdings wirkt das Arrangement etwas aufgebläht. "Flash In The Pan" rockt ganz gut, Luke streut schöne Hendrix/Vaughan Sounds ein und liefert sogar Country-ähnliches Licks.

"Watching The World" wirkt wieder nachdenklich, Luke macht sich Sorgen um die Welt. Musikalisch wollte er ein

Radiohead meets Beatles Ding,

aus meiner Sicht hört man vor allem Beatles Harmonien. Dazu gibt es Totosounds, im Solo hält sich Luke an Led Zeppelin. "You'll Remember" ist wieder ein Song mit vielen Fusionanteilen, dazu gibt es einen lässigen Groove. "Brody's" legt zu, hier mixt Luke schönen Gitarrenrock mit lässigem Steely Dan Fusion. Das klingt gut, die Gitarrenparts überzeugen. Das abschließende Instrumental "Tumescent" spielte die Band wohl On The Fly im Studio ein. Der Song klingt gut und angenehm abwechslungsreich, die Band pendelt zwischen Fusion und Prog.

Fazit All's Well That Ends Well ist ein ordentliches Album von Steve Lukather. Wie kaum anders zu erwarten, wurde das Album perfekt produziert und die musikalischen Leistungen sind vorzüglich. Leider kann man das von den Songs nicht immer sagen, denn Luke ergeht sich aus meiner Sicht zu oft im etwas unverbindlichen Westcoast Sound mit den typischen Fusionelementen. Besonders gut wird es dann, wenn Luke rockt (Flash in The Pan und Brody's). Dazu bietet die Band mit Tumescent noch ein instrumentales Schmankerl. Schade, dass es nicht mehr davon gibt.

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Trackliste
  1. Darkness In My World (Steve Lukather, CJ Vanston) 6:59
  2. On My Way Home (Steve Lukather, CJ Vanston) 5:22
  3. Can't Look Back (Steve Lukather, CJ Vanston) 4:43
  4. Don't Say It's Over (Steve Lukather, CJ Vanston) 5:39
  5. Flash In The Pan (Steve Lukather, Fee Waybill) 4:54
  6. Watching The World (Steve Lukather, CJ Vanston) 4:51
  7. You'll Remember (Steve Lukather, Steve Weingart, Fee Waybill) 5:15
  8. Brody's (Steve Lukather, Randy Goodrum) 5:36
  9. Tumescent (Steve Lukather, Steve Weingart, Carlitos Del Puerto, Eric Valentine) 4:02

Rezensent: MP