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Albumbesprechung Little Feat - Chinese Work Songs

Interpret: Little Feat

Titel: Chinese Work Songs

Erscheinungsjahr: 2000

Genre: Instrumental, Blues, Jazz-Fusion, Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Chinese Work Songs ist das dreizehnte Studioalbum der US-Rockband Little Feat. Es erschien im Jahr 2000. Damit gehört es zu den Alben der Post-Lowell George Phase. Für klassische Fans ist dieses Album kein echtes Little Feat Album, weil die Band nach ihrer Meinung nach dem Tod Lowell Georges im Jahr 1979 zu bestehen aufhörte.

Nun, sie besteht immer noch. Und immerhin sind mit Bill Payne und Richie Hayward zwei der vier Gründungsmitglieder dabei. Paul Barrere, Kenny Gradney und Sam Clayton gehören außerdem schon seit 1972 zum Line-Up der Band. Von daher könnte man schon von einer Fortsetzung der Little Feat Story sprechen. Selbst Gitarrist Fred Tackett ist schon seit 1988 dabei, er wirkte aber schon auf dem legendären Album Dixie Chicken mit. Sängerin Shaun Murphy wirkte bereits ab 1988 als Sängerin bei der Band mit.

Egal, es ist und bleibt Ansichtssache, ob die Band den Titel tragen sollte oder nicht. Musikalisch haben es die MusikerInnen immer noch drauf. Sängerin Shaun Murphy setzt mit ihren rauen Stimme die Highlights auf dem Album. Paul Barrere konnte sich an der Gitarre über die Jahre durchaus in die Schuhe des Lowell George spielen. Musikalisch war unter Lowell George sicherlich alles etwas anders. Da gab es mehr R&B, mehr Soul, mehr Blues und diese Hinwendung zum lässigen Westcoast Sound. Diese aktuelle Formation rockt mit eindeutigen Southern-Rock Bezügen. Das muss nicht schlecht sein.

Die Songs

  • "Rag Mama Rag" eröffnet das Album groovig und beschwingt. Stilistisch bewegt sich das im klassischen Little Feat Bereich mit einem Mix aus R&B, Country und Zydeco.
  • "Eula" hält dem musikalischen Kurs, eigentlich ist die Fortsetzung nahtlos - nur Tempo wurde herausgenommen.
  • "Bed of Roses" legt tempomäßig eine Schippe drauf, heraus kommt schöner Boogie Rock mit einer exzellenten Gesangsleistung von Shaun Murphy.
  • "Sample in a Jar" beginnt mit einem fetten Gitarrenriff und schönen Slideeinlagen. Das erinnert an den guten alten Southern Rock der Marke Lynyrd Skynyrd..
  • "Just Another Sunday" ist rhythmisch vertrackter angelegt, stilistisch geht das Richtung Dixie Chicken.
  • "Gimme a Stone" stammt von den Hooters. Die haben mittlerweile für viele Künstler Songs geschrieben, ihre Handschrift erkennt man immer. Das gilt auch hier, optimal passt das nicht.
  • "Rio Esperenza" ist eine schöne Pianoballade mit gospeligem Ansatz, wieder schön gesungen von Shaun Murphy.
  • "Tattoo Heart" ist ein verspielte bluesige Nummer, die balladesk rüberkommt. Der Song ist ordentlich gemacht, es fehlen aber die Höhepunkte.
  • "Marginal Creatures" rockt besser, der Song klingt nach erdigem Country- bis Southern-Rock.
  • Der Titelsong "Chinese Work Songs" ist einer der besten Songs des Albums. Die Band spielt schön mit dynamischen Elementen und arbeitet einige ungewöhnliche Ideen in den Song ein.
  • "It Takes a Lot to Laugh, It Takes a Train to Cry" stammt von Bob Dylan Song. Der Slow Blues wurde mittlerweile sehr oft gecovert, diese Version ist nicht die schlechteste.

Fazit Chinese Work Songs ist ein Album der Post-George Phase. Da hatte die Band schon einige Jahre auf dem musikalischen Buckel. Die Phase ab 1993 hat man gerne als Shaun Murphy Phase bezeichnet. Die Sängerin kam 1993 offiziell (inoffiziell war sie schon ab 1988 dabei) zur Band und veredelte mit ihrer bluesigen Stimme den Output der Band. Das gelang, aus meiner Sicht, auch auf diesem Album. Wenn Shaun singt, dann prickelt es. Ihre Gesangsbeiträge stellen die Highlights des Albums dar, wobei der Rest der Band aber auch wie eine gut geölte Maschine arbeitet. Musikalisch gibt es Reminiszenzen an alte Little Feat Sounds. Aber insgesamt orientiert sich die Band stärker am Country- bis Southern-Rock. Was fehlt, sind die großen Songs, die gerade Lowell George immer wieder zu Schreiben imstande war. Trotzdem würde ich auch Chinese Work Songs zu den gelungenen Little Feat Alben zählen, gerade Southern-Rock Fans würde ich das Album jederzeit empfehlen.

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Trackliste
  1. Rag Mama Rag (J. R. Robertson) 4:38
  2. Eula (Barrère, Tackett) 4:26
  3. Bed of Roses (Murphy, Payne) 4:48
  4. Sample in a Jar (Anastasio, Marshall) 4:54
  5. Just Another Sunday (Murphy, Payne) 7:52
  6. Gimme a Stone (Hyman, Chertoff, Forman, Bazilian) 5:06
  7. Rio Esperenza (Murphy, Payne) 4:54
  8. Tattoo Heart (Barrère, Murphy) 6:55
  9. Marginal Creatures (Barrère, Tackett) 5:16
  10. Chinese Work Songs (Payne, Tackett) 6:27
  11. It Takes a Lot to Laugh, It Takes a Train to Cry (Bob Dylan) 6:07

Rezensent: MP