TV-Kultserien: Im Schatten der Eule.

Im Schatten der Eule war eine für das britische Kinder-/Jugendfernsehen hergestellte Serie, die 1980 mit 13 Folgen in England abgedreht wurde und 1982 erstmals bei uns im ARD ausgestrahlt wurde. Für mich persönlich ist die Serie Kult, leider gehört sie auch zu den Serien, die man aufgrund der geringen Ausstrahlfrequenz zu den Hidden Gems zählen muss.

Zur Handlung

Die Serie basiert auf dem Buch Brendon Chase von Denys Watkins-Pitchford (aka B.B), wenngleich in Teilen auch etwas frei. Die Handlung spielt 1925 (im Buch nicht klar definiert, mutmaßlich aber ca. 1922). Die Mutter der Hensman Brüder Robin, John und Harold ist gem. TV-Serie verstorben, ihr Vater arbeitet in einer britischen Kolonie. Daher müssen die Brüder bei ihrer Tante auf dem Land leben. Der Anfang verläuft denkbar holprig, die Tante ist an und für sich eine gütige ältere Frau, sie zeigt aber wenig Verständnis für die Bedürfnisse der Jungens. Die wiederum beschließen die Flucht in den Wald Brendon Chase. Die älteren Brüder Robin und John gehen zuerst, ihren jüngeren Bruder holen sie nach. Sie wollen dort sozusagen wie Robin Hood und seine Mannen in Freiheit leben.

Die Jungens richten sich im Wald in einer hohlen Eiche ein, welche von der für die Deutsche Version namensgebenden Eule bewohnt wird. Im weiteren wird über das Leben der Brüder berichtet, wie sie sich immer besser zurechtfinden, wie sie sich vor den nach ihnen Suchenden verbergen, wie sie sich anfreunden mit dem Köhler Smokoe Joe. Diese Freundschaft beendet das Leben in Freiheit, als sie sie für das Leben von Joe ihr verstecktes Leben aufgeben müssen. Mittlerweile ist auch der Vater wieder im Land und alles endet sozusagen gut für alle Beteiligten.

Die Serie gehört für mich zu den kultigsten der damaligen Zeit. Die Geschichte der Brüder wird charmant dargestellt, ihre Probleme bei der Eingewöhnung ins wilde Leben, die kleinen Streitigkeiten und "gefährliche" Situationen, das anfangs schwierige Verhältnisse zum kauzigen Smokoe Joe und die daraus resultierende Freundschaft. Die dargestellten Charaktere überzeugen, hier neben den Jungs und Joe natürlich auch die gütig-strenge Tante, Polizist Bunting, die nassforsche Journalistin Hurling und z. B. Reverend Whiting.

Die Stimmung der 1920er wurde vom Regisseur perfekt (und recht aufwändig) eingefangen. Alles in Allem eine gelungene Unterhaltung für Kinder und Jugendliche (aber auch für die Jugendlichen von damals...) und das praktisch ohne jede "Gewalt".

Rezensent: MP