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Albumbesprechung Kraftwerk - Die Mensch-Maschine/The Man-Machine

Interpret: Kraftwerk

Titel: Die Mensch-Maschine/The Man-Machine

Erscheinungsjahr: 1978

Genre: Electro-Pop, Dance-Pop, Electronic

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Die Mensch-Maschine (englische Ausgabe: The Man-Machine) ist der Titel des siebten Studioalbums der deutschen Electronic-Legende Kraftwerk. Das Album wurde im Jahr 1978 veröffentlicht und enthält, neben Autobahn, die bis dato bekanntesten und erfolgreichsten Kraftwerk Songs Das Model und Die Roboter.

Die Band erging sich in ihren Gedanken zum Verhältnis von Mensch und Maschine und lag in der musikalischen Umsetzung näher am charttauglichen Electro-Pop als je zuvor. Das Konzept ging auf, für Kraftwerk lief es kommerziell sehr gut. In Deutschland und Österreich gelangen Top 20 Platzierungen, in den Niederlanden und Schweden reichte es für die Top 30 und in den USA gelang der Einzug in die Top 200. In Großbritannien fiel das Album zunächst durch, es gelang erst 1982 (aus welchen Gründen auch immer) nachträglich der Einzug der Charts und The Man Machine erreicht dort letztlich die Top 10. Es war damit neben Autobahn das erfolgreichste Kraftwerk Album in Großbritannien.

Besetzungmäßig hatte sich nichts geändert, Kraftwerk bestand aus Ralf Hütter, Florian Schneider, Karl Bartos und Wolfgang Flür. Neu war, dass sich Bartos auf diesem Album erstmals aus Autor eintragen konnte.

Die Songs

  • Die Roboter eröffnet den Reigen mit einem witzigen Intro aus Echolotsounds und ErrZwoDeeZwo Gefiepe. Danach geht es in einen klassischen Kraftwerk Groove mit einer minimalistischen Grundidee. So einfach kann Electro-Pop funktionieren.
  • Spacelab beginnt mit einer kurzen Ambient Sequenz, die im weiteren Verlauf über einen groovigen Electro-Beat die Basis des Songs bildet. Wieder sehr minimalistisch und eingängig konzipiert.
  • Metropolis baut zunächst auf ein längeres Intro alter Prägung, auch der folgende Dance-taugliche Teil erinnert in stärkerem Maß an Sounds der Vorgängeralben. Das ist erneut sehr gut tanzbar, klingt enorm smooth und eingängig.
  • Das Model könnte thematisch ein Sequel des Songs Die Schaufensterpuppen sein, allerdings ist auch der Track enorm eingängig und Pop-Charts orientiert.
  • Wie nahe Kraftwerk zuweilen am Schlager kratzen, wird auf Neonlicht klar. Der Gesangspart zumindest ist ungemein eingängig und hätte auch zu den frühen Schlagerzeiten Deutschlands gepasst. Dazwischen gibt es aber immer wieder schöne Kraftwerk-typische Interludes.
  • Der Titeltrack ist der insgesamt vertrackteste Song und erinnert am stärksten an Vorgängerwerke von Kraftwerk. Für klassische Fans dürfte der Titeltrack, ähnlich wie auf allen Vorgängeralben, gleichzeitig einer der stärksten Songs sein.

Fazit Kraftwerk lagen nie zuvor so nahe am Dance-Pop/Electro-Pop wie mit diesem Album Mensch Maschine. Auf dem Album erhielt praktisch jeder Track einen tanzbaren Groove, der ideal für die Disco geeignet war. Außerdem hielt sich die Band mit den großen Experimenten zurück und baute dafür in starkem Maß auf eingängige Strukturen. Damit waren Kraftwerk im Electro-Pop angekommen, einer Richtung, deren Urväter sie selbst waren. So schließt sich wieder einmal ein Kreis und auch im kommerziellen Bereich zeigen Kraftwerk, wo der Hammer hängt. Den hängen sie hoch. Wer mit so wenigen Mitteln so viel erreicht, der hat das ökonomische Prinzip komplett verinnerlicht. Chapeau.

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Trackliste
  1. Die Roboter/The Robots (Hütter, Florian Schneider, Karl Bartos) 6:11
  2. Spacelab (Hütter, Bartos) 5:51
  3. Metropolis (Hütter, Schneider, Bartos) 5:59
  4. Das Model/The Model (Hütter, Bartos) 3:38
  5. Neonlicht/Neon Lights (Hütter, Schneider, Bartos) 9:03
  6. Die Mensch-Maschine/The Man-Machine (Hütter, Bartos) 5:28

Musik wie oben vermerkt, alle Texte Hütter bzw. Das Model Hütter/Emil Schult

Rezensent: MP