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CD-Kritik Sass Jordan - Racine

Interpret: Sass Jordan

Titel: Racine

Erscheinungsjahr: 1992

Genre: Rock

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Racine ist das zweite Album der Kanadierin Sass Jordan. Das Album erschien im Jahr 1992, vier Jahre nach dem Debütalbum. Für das Debütalbum erhielt Sass Jordan einige Preise in ihrer Heimat Kanada. Danach änderte sich einiges bei ihr, unter anderem siedelte sie in die USA über. Nicht unwichtig, denn dieser Umzug macht sich musikalisch doch etwas bemerkbar. Konkret: musikalisch geht es in Richtung Bad Company oder auch Black Crowes, es gibt US-typisch etwas Blues, härteren Rock und Balladen und stellenweise ist das alles auch etwas 'Mainstream'. Einen großen Einfluss hat dabei, aus meiner Sicht, Gitarrist Stevie Salas. Der arbeitete auf dem Album sowohl als Rhythmus- und Leadgitarrist und als Songwriter mit. Als rootsorientierter Rockgitarrist gibt er dem Album immer wieder einen Ausschlag hin zu schnörkellosem klassischen Rock mit einem Touch 'Southern'.

Die Songs

"Make You A Believer" eröffnet das Album staubtrocken in Southern-Rock Manier, der Song erinnert etwas an die Black Crowes. "If You're Gonna Love Me" legt an Härte zu, stilistisch geht das eher in Richtung Bad Company. "You Don't Have To Remind Me" schaltet deutlich zurück. In der Ballade klingt Sass Jordan relativ stark nach Janis Joplin, der Vergleich mag erlaubt sein. "Who Do You Think You Are" ist eine schöne Mischung aus Ballade und Boogie Rock. "Windin' Me Up" unterscheidet sich deutlich von den bisherigen Songs. Der Song mit seinem Mix aus ruhigen und rockigen Parts besitzt eine gehörige Portion Blues und Soul.

"I Want To Believe" ist eine reinrassige Ballade. Der Song wird hauptsächlich von Akustikgitarre und Mandolineneinwürfen geprägt, dazu gibt es Streicherparts mit Jerry Goodman an der Violine. Das klingt manchmal schwülstig und dramatisch, kann aber überzeugen. "Goin' Back Again" fängt sachte an, den Spannungsbogen wieder aufzunehmen. Der Song kommt dabei über ein mittleres Rockfeel nicht hinaus, das wie Country-Rock mit subtilem Southern-Rock Bezug. "Do What Ya Want" ist ein heißer Boogie Rock, der wieder Richtung Black Crowes geht. Dazu gibt es eine Bläsersektion im Refrain. Das klingt nicht wirklich neu, ist aber unterhaltsam. "Cry Baby" beginnt mit schöner Tremologitarre eher balladesk. Danach steigert sich der Song permanent, Instrumentierung und Songaufbau sind aus meiner Sicht gut gelungen. Das Ganze wird von einem emotionalen Solo gekrönt. Aus meiner Sicht stellt der Song eines der Highlights des Albums dar. "Where There's A Will" und "Time Flies" fallen danach leider etwas ab. Beide Songs liegen stilistisch im Bereich Boogie Rock, erstarren oft in Klischees und beschließen das Album nicht überzeugend.

Fazit Sass Jordan bestätigt mit dem Album Racine ihre Klasse. An einem solchen Vortrag kann man, beim besten Willen, nicht mäkeln. Sass singt vorzüglich und die Band spielt dazu extrem songdienlich. Da gibt es wenig Raum für Solokapriolen. Das passt aber auch ganz gut, denn letztlich geht es primär um Sass' Stimme. Stilistisch ist es, wie schon mehrfach erwähnt, eine Art Mix aus Black Crowes und Bad Company, also rockig und groovig, manchmal tendiert das Gemenge auch etwas hin zum rockigen AOR. Das ist vielleicht eine Sache, welche man bemängeln könnte: musikalisch bedient man sich auf dem Album am Ende einfach vieler Klischees. Das ist an sich nichts schlechtes oder verwerfliches, gegen Ende wirkte es für meinen Geschmack aber manchmal schon etwas 'überladen'. Ungeachtet dessen ist Racine ein rundes Album. Wer gute Rockshouterinnen mag, der kommt um Sass Jordan nicht herum und Racine eignet sich bestens als Einstieg.

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Trackliste
  1. Make You A Believer 4:43
  2. If You're Gonna Love Me 3:42
  3. You Don't Have To Remind Me 4:04
  4. Who Do You Think You Are 3:56
  5. Windin' Me Up 3:55
  6. I Want To Believe 4:27
  7. Goin' Back Again 4:24
  8. Do What Ya Want 4:20
  9. Cry Baby 4:46
  10. Where There's A Will 3:41
  11. Time Flies 4:44

Rezensent: MP