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Albumbesprechung Dusan Jevtovic - No Answer

Interpret: Dusan Jevtovic

Titel: No Answer

Erscheinungsjahr: 2017

Genre: Fusion

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

No Answer ist der Titel eines Albums von Dusan Jevtovic, erschienen ist es im Juni 2017 bei Moonjune Records.

Zuletzt hatte ich Dusans 2013er Album Am I Walking Wrong gehört, damals spielte Dusan eine sehr individuelle Form des Jazz-Fusion. An diesem Kurs hält auf No Answer tendenziell fest. Er tritt im Trio mit Drummer Asaf Sirkis und Keyboarder Vasil Hadzimanov an. Keyboarder Hadzimanov kommt aus Serbien, absolvierte u. a. Berklee und gehört zu den bekannten Namen der europäischen Fusionszene, ähnliches gilt für Drummer Sirkis, welcher u. a. mit Larry Coryell, John Abercrombie, Jeff Berlin, Kenny Wheeler, Gary Husband, Mark Egan, John Etheridge und Mark Wingfield arbeitete.

Heute wie damals wurde das Album mehr oder weniger Live ohne großen Schnickschnack eingespielt. Konkreter: es wurde am 22. und 23. Februar 2016 im La Casa Murada Studio, Banyeres del Penedes in Spanien eingespielt. Mixing und Mastering erfolgte danach bei Juan Pablo Alcaro in Buenos Aires.

Stilistisch könnte man das Album ganz pauschal dem Jazz-Fusion Album zuordnen. Dabei beginnt Al Aire/Soko Bira zunächst progressiv verspielt. Dusan steuert dazu verzerrte und leicht psychedelisch Klangsplitter bei. Der Song nimmt nach ca. 3 Minuten Fahrt auf und pendelt zwischen Fusion und Prog.

Frusci würde ich als eine Hommage an den RHCP Gitarristen Frusciante sehen, wobei vor allem die cleanen Lines an Frusciante erinnern.

Yo Sin Mi durch ambientartige Soundlandschaften geprägt. Schön gemacht, aber auf Dauer etwas langatmig. Besser gelingt das mit dem Titelsong No Answer, bei dem aus dem sphärischen Spiel heraus ein guter Drive entwickelt wird und Jevtovic in einem Mix aus McLaughlin und Jeff Beck soliert. Dazu gibt sich Hadzimanov mit einem wunderschönen Solo die Ehre.

A Ver hält zunächst an sphärisch spacigen Sounds fest, mit der gewaltigen Effekttiefe erinnert mich das etwas an die frühen Pink Floyd. Ansonsten gibt es einen überzeugenden Mix aus Psychedelic, Weltmusik und Jazz-Fusion und überzeugt.

Lifetime überzeugt vor allem durch viele gelungene Dynamikwechsel. Alleine die etwas überladenen fuzzy Gitarren stören mich persönlich, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Prayer spielt, wie A Ver , zunächst mit sphärischen Gitarrensounds und einer guten Prise Weltmusik. Global gesehen lebt lebt der Song ansonsten aus der Interaktion von Piano und Percussion.

El Oro steht danach klar in der Tradition des klassischen Jazz/Jazz Fusion, sei es jazzy Drums oder auch durch Dusans Spiel.

The Place With A View beendet das Album mit ausladenden Ambientsounds, die mich erneut etwas an die frühen psychedelischen Pink Floyd erinnern, aber was weiß ich schon. Ist ja auch egal, mir gefällt es.

Fazit No Answer ist nach wie vor weit entfernt vom Jazz-Fusion von der Stange, aber es liegt doch etwas näher daran. Vor allem wenn Jevtovic aufdreht, nähert er sich gefühlt etwas stärker dem klassischen Jazz bis Jazz Fusion als zuvor. Dazu gibt es effektbeladene räumlich Sounds, welche dem Ganzen einen Hauch von Ambient und Weltmusik bis hin zu Psychedelic verleihen. Nicht zu vergessen die tadellose Teamleistung mit Drummer Asaf Sirkis und Keyboarder Vasil Hadzimanov. Empfehlenswert.

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Trackliste
  1. 01. Al Aire/Soko Bira (5:04)
  2. Frusci (8:47)
  3. Yo Sin Mi (8:33)
  4. No Answer (7:17)
  5. A Ver (7:35)
  6. Lifetime (6:18)
  7. Prayer (6:28)
  8. El Oro (6:56)
  9. The Place With A View (8:02)

Rezensent: MP