Beachten Sie bitte vor Nutzung der Webseite die Datenschutzerklärung. Mit Nutzung der Webseite akzeptieren Sie diese.

CD-Kritik: Jethro Tull - Minstrel In The Gallery

Interpret: Jethro Tull

Titel: Minstrel In The Gallery

Erscheinungsjahr: 1975

Genre: Rock, Folk-Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Minstrel in the Gallery war das achte Studioalbum der Band Jethro Tull. Es erschien im Jahr 1975 nach dem Album War Child. Die Texte von Anderson waren recht persönlich und klangen oft bitter und zynisch. Man führt das darauf zurück, dass sich Anderson zu der Zeit von seiner ersten Frau scheiden ließ. Möglicherweise dürfte ihm aber immer noch der Ärger über die Kritiker aufgestoßen haben. Insgesamt war das Album damals nicht ganz so erfolgreich und erreichte z. B. in den USA nur Rang 7 der Charts.

Die Songs

"Minstrel in the Gallery" beginnt, nach einer kurzen Ansage, akustisch und mittelalterlich. Nach geraumer Zeit setzt Barre mit relativ harten E-Gitarren Parts ein, die Drums donnern heftig los und der Bass röhrt heißer. Das klingt, mit subtilen progressiven Elementen, am ehesten nach typischem 70er Jahre Hard-Rock. "Cold Wind to Valhalla" beginnt dagegen traumhaft schön folkig. Hier geht der Übergang in den rockigen Parts in Ordnung, vor allem die Groovesektion überzeugt. "Black Satin Dancer" beginnt verhalten mit schönen Schwellersounds und Querflötenbeiträgen. Ein interessanter und verspielter Song, wieder mit harten Parts, aber auch mit jeder Menge ruhigerer Parts. Der Abwärtslauf erinnert mich an 25 or 6 To 4 von Chicago. "Requiem" beginnt akustisch, Anderson singt mit einer Vibratostimme, wie man sie von Donovan kennt. Ein verträumter Song mit groß angelegten Streicherbeiträgen. "One White Duck / 010 = Nothing At All" beginnt wiederum akustisch und wieder erinnert Anderson gesanglich an den frühen Donovan.

"Baker St. Muse" ist eine umfangreich angelegte Suite, die aus 5 Teilen besteht. Hier bietet Anderson im Prinzip alles, was seine Musik damals ausmachte: akustisches, rockiges, proggiges und orchestrales. Der Song besitzt etliche vorzügliche Momente, aber die Spannung kann nicht komplett gehalten werden. "Grace" ist noch einer dieser akustischen und verträumten Songs mit Donovan ähnlichem Timbre und schönen Streichersounds.

Fazit Minstrel in the Gallery ist ein ordentliches Album, das in der besten Phase von Jethro Tull herauskam. Das ist gleichzeitig ein Problem, denn Minstrel In The Gallery gehört nach meinem Empfinden nicht zu den besten Alben jener Tage. Was mir fehlt, ist eine klare Ausrichtung. Anderson bietet einen Mix aus hartem Rock, etwas Folk und relativ viel Orchesterbeiträgen. Auch wenn die Songs an sich allesamt funktionieren, fehlen doch die ganz großen Momente. Im Reigen der großen klassischen Tull Alben belegt das Album daher für mich keinen Spitzenplatz.

Anzeige
Album bei Amazon *Bitte beachten Sie: als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Aus diesem Grund wird ein Tracking Cookie gesetzt, wenn Sie auf den Amazon-Link klicken

Trackliste
  1. Minstrel in the Gallery 8:13
  2. Cold Wind to Valhalla 4:19
  3. Black Satin Dancer 6:52
  4. Requiem 3:45
  5. One White Duck / 010 = Nothing At All 4:37
  6. Baker St. Muse1 16:39
    • Baker St. Muse
    • The Pig-Me and the Whore
    • Nice Little Tune
    • Crash-Barrier Waltzer
    • Mother England Reverie
  7. Grace 0:37

Bonus tracks

  • Summerday Sands 3:44
  • March the Mad Scientist 1:48
  • Pan Dance 3:25
  • Minstrel in the Gallery Live 2:11
  • Cold Wind to Valhalla Live 1:32

Rezensent: MP