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Albumbesprechung Jerusalem - Jerusalem

Interpret: Jerusalem

Titel: Jerusalem

Erscheinungsjahr: 1972

Genre: Rock

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Jerusalem ist der Titel eines Albums der gleichnamigen britischen Band Jerusalem. Das Album wurde 1972 veröffentlicht, war trotz Produktionshilfe von Deep Purple Ian Gillan kommerziell aber nicht erfolgreich.

Jerusalem bestand aus Paul Dean (Bass), Ray Sparrow (Schlagzeug), Bill Hinde (Gitarre), Bob Cooke (Gitarre) und Lynden Williams (Gesang). Um Verwechslungen zu vermeiden: 1975 wurde in Schweden eine Band gleichen Namens gegründet, welche mit der UK-Ausgabe nichts zu tun hatte. Produzent Gillan war angetan von der Band. Er lobte ihren Stil, den er als hart, rauh und dunkel bezeichnete. Die Musiker seien bei der Aufnahme etwas grün hinter den Ohren gewesen, hätten sich gerade deswegen kaum an Regeln gehalten und ein kraftvolles und durchaus eigenständiges Album vorgelegt. Schönes Lob, aber sein Einsatz half nichts. Es gibt keine Hinweise auf Chartplatzierungen, Verkaufszahlen sind nicht bekannt. Jerusalem lösten sich meines Wissens nach Release auf, die Bandgründer Dean und Sparrow bildeten später mit Bob Cooke die Band Pussy.

Die Songs

Der Opener Frustration brettert mit klassischem Bluesrock-Riff und einer Nähe zu Deep Purples Fireball flott dahin. Jugendlich und kraftvoll durchaus, eigenständig nein. Ähnliches gilt für Hooded Eagle, das am Ende 'irgendwas zwischen Deep Purple und Uriah Heep ohne Orgel' ist.

I See The Light orientiert sich zunächst am schweren Blues-Rock im Stil von Led Zeppelin, legt dann zu und erinnert mich irgendwie an die frühen noch bluesigen Status Quo. Auf Murderer's Lament zeigt die Band ein anderes Gesicht - mysteriös, verspielt und psychedelisch. When The Wolf Sits rückt die Dinge wieder gerade und bietet ordentlich Rockpower mit klassischem Hardrock Riff.

Midnight Steamer erinnert mich an Blues Rock im Stil etwa von Savoy Brown. Danach legt die Band im Primitive Man an Energie zu. Beyond The Grave ist ein Song, der eher an den US-Psychedelic bzw. genauer an Jefferson Airplane erinnert. She Came Like A Bat From Hell kommt am Ende noch einmal kompromisslos auf den Punkt. Klassischer Hard-Rock über ein sparsames Single-Note Lick und intensiven Vibrato-Einsatz im Solo.

Fazit Gillan hatte mit Sicherheit recht, wenn er die Band als 'grün' bezeichnete und ihre jugendliche Kraft lobte. Dass die Band sich dabei nicht um 'Regeln' kümmerte, würde ich jedoch nicht sagen. Sie hält sich doch stark an bekannte Vorbilder, außerdem führt gerade ihre Jugend auch zu gewissen Tücken im Vortrag. Hält sich die Band an die erwähnten bekannten Muster vor allem des klassischen härteren bluesbeeinflussten UK-Rock, geht das in der Regel auf. Je mehr die Band 'experimentiert', umso weniger passt es. Davon abgesehen würde ich von einem ordentlichen Album sprechen, welches am Ende vor allem Freunde des härteren frühen UK-Rock interessieren dürfte.


Trackliste
  1. Frustration
  2. Hooded Eagle
  3. I See The Light
  4. Murderer's Lament
  5. When The Wolf Sits
  6. Midnight Steamer
  7. Primitive Man
  8. Beyond The Grave
  9. She Came Like A Bat From Hell

Rezensent: MP