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CD-Kritik Inyaka - Erdaufgang

Interpret: Inyaka

Titel: Erdaufgang

Erscheinungsjahr: 2011

Genre: Jazz-Fusion, Weltmusik, Prog

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Erdaufgang ist das Debütalbum der Band Inyaka. Das Album soll am 30.09.2011 veröffentlicht werden.

Inyaka ist eine Band aus Osnabrück, die 2006 zusammenfand. Die Band (Markus Kröger - Alt- und Baritonsaxophon, Bassklarinette, Flöte, Edin Mujkanovic - Gitarre; Falk Ostendorf - Bass; Robert Riebau - Schlagzeug nebst Perkussivgeraffel) machte sich daran, eigene Kompositionen zu kreieren. Nach Ansicht der Band handelt es sich um Filmmusik für Filme, die noch gedreht werden. Als Beschreibung wird auch "Acoustic Adventure Music" genannt. Es handelt sich dabei um instrumentale akustische Musik mit Einflüssen aus Jazz, Rock, Klassik und Weltmusik. Ich denke, wenn man hier Jazz-Fusion und Prog nennt, dann könnte man damit eine grobe Beschreibung liefern.

Die Songs des Albums sind komplex aufgebaut, aber doch irgendwie klar strukturiert. Wie man aus den Songtiteln ersehen kann, bleibt auch Raum für Humor. Das ist schon einmal eine Sache, welche bei mir sehr gut ankommt. Spaß und hohes musikalisches Niveau sind durchaus ein gewisser Garant für gute Musik und Inyaka enttäuschen diesbezüglich nicht.

Gleich mit dem augenzwinkernden Opener "Pablo Inkasso" legt die Band ein angenehmes Pfund vor, welches sich zwischen waghalsigen Kakophonien und melodischen Motiven hindurchschlängelt. Da trifft die Avantgarde auf den klassischen Jazz Fusion. In ähnlichem Fahrwasser bewegt sich die Band mit dem Song "Opus Dei", der eine gewisse Dramatik ausströmt und über die Laufzeit von 10:35 nie langweilig wird.

Das zarte Pickingintro zu den "Eukalyptischen Reitern" steht in scharfem Kontrast zum "unheilvollen" Titel. Allerdings gibt die Band auch hier nach knapp 2 Minuten angenehm Gummi und bietet einen abwechslungsreichen Song. Vom Aufbau vergleichbar ist der Song "Nik Vapurup", eine nette Abwechslung ist die kurze und abenteuerliche "Holterdipolka". Nach dem witzigen Intermezzo folgt mit "Die Wundersame Mandarine" der längste Song des Albums. Es ist zweifellos der Kernsong des Albums, wobei die Band hier über 11 Minuten mit vergleichsweise angezogener Handbremse spielt und sich auf schöne Voicings, Sounds und interessant permutierte Melodien konzentriert. "Im Jahr Des Purmuzan Shutn" ist wieder bewegter und erinnert an angenehm verschrobenen Jazz-Rock. Mit dem Abschlusstrack "She's So Glad That She's So Sad" bietet die Band einen schönen Querschnitt über ruhige und melancholische Parts und feinsten Jazz-Rock bis hin zu beatlesken Anteilen.

Fazit Die vier Absolventen der Osnabrücker Musikhochschule berühren viele Stilistiken und nehmen den Hörer mit auf die akustische Reise durch komplexe Songstrukturen, viele Stilistiken und einige Kulturen. Eingängige Parts treffen auf zappaeske Passagen, die Reise führt über ruhige Fahrwasser und nimmt in Stromschnellen immer wieder Tempo auf. Die unterschiedlichen Strömungen werden über waghalsige Metrumwechsel geführt, was die Band bravourös und mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und großem Spielwitz meistert. Man möge mir die blumigen Beschreibungen verzeihen, aber eine derart kunstvolle und gleichsam unterhaltsame Musik mag man kaum in einfachen Worten beschreiben. Um das aber auf einen kurzen Nenner zu bringen: was Inyaka mit ihrem Debütalbum Erdaufgang abliefern, klingt ungemein gut. Wer intelligente und gut gemachte Musik abseits des Mainstream mag, der sollte sich Inyaka's Erdaufgang unbedingt gönnen.

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Trackliste
  1. Pablo Inkasso 4:14
  2. Opus Dei 10:35
  3. Die Eukalyptischen Reiter 7:59
  4. Nik Vapurup 7:59
  5. Holterdipolka 1:21
  6. Die Wundersame Mandarine 11:36
  7. Im Jahr Des Purmuzan Shutn 4:25
  8. She's So Glad That She´s So Sad 5:56

Rezensent: MP