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Review Mitch Hillford - Music From The Front

Interpret: Mitch Hillford

Titel: Music From The Front

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Blues-Rock, Blues, Fusion

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

Music From The Front ist der Titel eines Albums von Mitch Hillford. Das Album soll am 15.05.2013 veröffentlicht werden.

Mitch "Junior" Hillford, Jahrgang 1985, stammt aus Ostercappeln und hat sich dem Blues verschrieben. Hillford war 2003 Gründungsmitglied des 74 Scullys Rock Orchestra. Seit 2007 ist er vor allem als Solokünstler bzw. mit seiner Mitch Hillford Front unterwegs.

2013 erschien nun dieses Album Music From The Front, eingespielt wurde es in der Besetzung Mitch Hillford (git, voc) Daniel Hopf (bass), Andreas Hölscher (keyboards) und Helge Preuß (drums). Preuß zeichnet auch als Produzent für das Album verantwortlich. Als Gastmusiker dabei sind Richie Arndt (wah-git track 1) und Katharina Maschmeyer (sax track 8).

Hillford kann man relativ klar dem Blues(-Rock) zuordnen. Als Autodidakt hat Hillford zweifellos den einen oder anderen Einfluss aufgenommen (in einem Interview nannte er einmal Namen wie John Lee Hooker, Buddy Guy, Champion Jack Dupree, Clapton oder Duane Allman). Gerade im Blues sind Anleihen an andere Musiker kaum zu vermeiden, mit dem einen oder anderen Klischee muss man genau genommen sogar aufwarten. Bei Hillford klingt das recht interessant, er spreizt den Bogen angenehm und klingt nicht wie der Klon irgendeines bekannten Bluesers.

Gewisse Anleihen Richtung Vaughan-Brothers könnte man auf dem Opener "Terabyte Blues" unterstellen, allerdings überrascht Hillford mit einer Attitüde, die mich eher an Jimmie denn Stevie Ray erinnert. In eine ähnliche Richtung geht "Tearing Me Down", wobei die Strophenparts reduzierter wirken und Hillford hier erstaunlich nahe an Robert Cray liegt, dafür geht es im Refrain etwas kräftiger zur Sache.

Die beiden Songs weisen eine soul-bluesige Komponenten mit guten Grooves auf. Grundsätzlich scheint die groovige bis funky Herangehensweise ein gewisses Grundkonzept von Hillford zu sein. Das kommt in bester Johnny Guitar Watson Manier auf "Rollin In" noch stärker zum Tragen. Ähnliches gilt für "Hoochie", wobei Hillford im Solo fast schon Richtung Fusion driftet. Diese Drift zieht er auf dem Instrumental "Tapir" sozusagen komplett durch, den Track könnte man durchaus als Jazz-Fusion bezeichnen. Ganz anderes Terrain betritt Hillford mit "Visions From The Front". Ein gelungener RockPop Song mit der Leichtigkeit der US-Westküste und subtilen Anleihen an Bands wie Steely Dan.

Aber auch der Blues-Traditionalist kommt auf diesem Album durch. Einen Slow Blues in Moll gibt es mit "When The Colors Fade", Hillford veredelt den Song mit brillanter Rhythmusgitarrenarbeit und einem spacigen Solopart, der mich etwas an Meister Gilmour erinnert. "Paradise Of Souls" ist ebenso ein Slow Blues, dieses mal jedoch mit gospeliger Note. Der Song ist für meinen Geschmack etwas zu lang geraten, aber das ist Geschmackssache. Mit dem Akustikblues "I Am A Pilgrim" geht Hillford schließlich Richtung Delta-Blues. Auch das kann er perfekt umsetzen, da gibt es nichts zu mäkeln.

Fazit Hillford ist Autodidakt der Gitarre, der wohl schon lange Musik macht und vor allem vom Blues angefixt wurde. Diese Roots vermittelt er auf diesem Album authentisch. Sein Gesang klingt für meinen Geschmack formidabel, Hillfords Spiel ist zweifellos geprägt von gewissen Vorbildern, aber Hillford bringt die Einflüsse in einer besonderen Art und Weise zusammen. Er klingt nicht wie der Klon eines bestimmten Gitarristen, sondern wie ein guter Mix aus diversen Roots. Unterstützt wird Hillford von einer wie geschmiert laufenden Groovesektion und Keyboarder Hölscher verleiht den Songs mit den Hammond-Sounds ein ums andere Mal das besondere Etwas. Die Produktion klingt überzeugend, da hat Helge Preuß genau die richtige Balance gefunden. Das Album ist Beleg dafür, dass wir in Deutschland ein paar heiße Blues-Eisen im Feuer haben.

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Trackliste
  1. Terabyte Blues (feat. Richie Arndt) 2:58
  2. Tearing Me Down 3:52
  3. Rolling In 4:36
  4. When The colors Fade 7:13
  5. I Am A Pilgrim 3:32
  6. Hoochie 3:55
  7. Paradise Of Souls 7:24
  8. Tapir (feat. Katharina Maschmeyer) 8:44
  9. Visions From The Front 4:42

Rezensent: MP