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CD-Kritik Steve Hillage - L

Interpret: Steve Hillage

Titel: L

Erscheinungsjahr: 1976

Genre: Space-Rock, Prog-Rock

Bewertung: 8 von 10  (8/10)

 

Rezension/Review

L ist das zweite Studioalbum des englischen Musikers Steve Hillage. Das Album erschien im Jahr 1976. Hillage ging für die Aufnahmen nach New York, wo das Album von Todd Rundgren produziert wurde. Rundgren stellte für die Aufnahme sogar Musiker seiner Band Utopia ab.

L konnte in die UK-Charts einsteigen und hielt sich dort immerhin 12 Wochen, wobei es als Höchstplatzierung Rang 10 erreichte. Das war für Hillage ein großer Erfolg, L dürfte bis heute das erfolgreichste Hillage Album sein. Bei den Fans kam das Album gut an, auch Kritiker konnten sich für die Musik von Hillage durchaus erwärmen und bewerteten das Album in der Regel gut.

Die Songs

  • "Hurdy Gurdy Man" ist eine vergleichsweise nahe am Original gehaltene Coverversion des Donovan Songs. Das Intro mit dem Mix aus indischem Geflirre und Bagpipe-Sounds klingt schön. Danach geht es in den Song, der wie gesagt eng am Original orientiert ist. Den Unterschied machen eigentlich nur die spacigen Sounds, die Hillage in gewohnter Manier einstreut. Die Soloparts von Hillage im Mittelteil und Outro stellen einen gewissen Höhepunkt dar.
  • Eine stimmige Fortsetzung gibt es mit dem "Hurdy Gurdy Glissando", welches wieder sehr bedächtig und esoterisch beginnt. Fast unmerklich leitet dieses Intro in den eigentlichen Instrumental-Song, wieder mit schönen Soloparts von Hillage.
  • "Electrick Gypsies" breitet erneut einen gewissen esoterischen Wohlklang aus. Nach tibetanisch anmutenden Klängen setzt Hillage mit schönen Pickingparts ein. Hillage veredelt das immer wieder mit psychedelischen Parts und einem erstaunlich jazz-rockig klingenden Gitarrensolo.
  • "Om Nama Shivaya" ist die Bearbeitung eines Volksliedes aus Indien. Neben einer gewissen fernöstlich-spirituellen Note erinnert mich der Sound irgendwie an Mike Oldfield.
  • Die "Lunar Musick Suite" bildet das Kernstück des Albums und knüpft an die Solar Musick Suite vom Debütalbum an. Hillage langt gleich zu Beginn gut hin. Die Gitarrenparts klingen sehr interessant, schön sind die absteigenden Sequenzen, mit denen sich Hillage in einen verspielten und spacigen Part bewegt. Bemerkenswert sind die flächigen Keyboardsounds und das schräge, fast freejazzige Trompetensolo von Don Cherry.
  • "It's All Too Much" lässt das Album relativ konventionell ausklingen. Hillage hält sich eng an das Original von George Harrison. Im Gitarrensolo gibt Hillage wieder Gummi und setzt erneut seine ureigenen Akzente.
  • "Eight Miles High" ist der erste Bonustrack. Auch hier hält sich Hillage eng ans Original. Damit klingt der Song aber auch kaum anders als die Byrds-Version.
  • "Maui" ist eine frühe Version des Songs Palm Trees. Das liegt nahe an der verträumt spacigen Palm Trees Version.
  • "Shimmer" war eine B-Seite von 1976. Es handelt sich um einen interessanten Song, sehr verspielt und manchmal fast schon an alte deutsche Electronic-Bands erinnernd.

Fazit Hillage legte mit dem Album L eines seiner erfolgreichsten Alben vor. Vielleicht ist es sogar sein bestes Album, aber das ist letzten Endes Geschmackssache. Immerhin hatten viele Hörer Probleme mit dem stellenweise überladenen Sound, den man Rundgren und Utopia zuschrieb. Andererseits legt Hillage überzeugende spacerockige Songs mit einer vernehmbaren esoterisch/spirituellen Note vor und brilliert ein ums andere mal an der Gitarre. Dabei tangiert Hillage eingängigen Rock, Psychedelic bis zum Prog-Rock und stellenweise sogar Jazz Fusion. Darüber liegt noch diese esoterisch-spirituelle Note. Man muss das mögen, Musik für die Massen ist L nicht.

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Trackliste
  1. Hurdy Gurdy Man (6:32)
  2. Hurdy Gurdy Glissando (8:54)
  3. Electrick Gypsies (6:24)
  4. Om Nama Shivaya (3:33)
  5. Lunar Musick Suite (11:59)
  6. It's All Too Much (6:26)
  7. Eight Miles High 4:34 (Bonustrack 2007)
  8. Maui 4:41 (Bonustrack 2007)
  9. Shimmer 3:50 (Bonustrack 2007)

Rezensent: MP