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Review Dylan Fowler - A Passionate Landscape

Interpret: Dylan Fowler

Titel: A Passionate Landscape

Erscheinungsjahr: 2013

Genre: Celtic-Folk, Weltmusik, Jazz-Fusion

Bewertung: 9 von 10  (9/10)

 

Rezension/Review

A Passionate Landscape ist ein Album von Dylan Fowler. Fowler veröffentlicht das Album am 12.04.2013 via Acoustic Music bzw. Rough Trade.

Dylan Fowler ist ein Multitalent aus Wales. Er ist ein brillanter Gitarrist, spielt daneben aber auch Instrumente wie Piano, Mandocello, Lap Steel und Tabrwdd (eine traditionelle Snare-Drum). Mit Taith Records betreibt Fowler ein eigenes Label, außerdem das Studio Felin Fach in Südwales.

Fowlers Musik zu beschreiben, ist nicht so leicht. Da ist einmal der brillante Fingerstyle Gitarrist Fowler, der schöne Instrumentals mit Celtic-Note vorlegt. Das ist aber auch der Musiker, der gerne experimentiert. Dann treffen schlichte, aber ergreifende meditative Ideen auf komplexe Motive, welche eine Weltmusiknote aufweisen und bis in den Jazz Fusion reichen.

A Passionate Landscape beschreibt in erster Linie Fowlers Heimat Wales. Die Idee dazu kam ihm in Nanaimo Vancouver Island, Kanada. Dort sagte nach einem Konzert ein Indianer (der Wales eigentlich nicht kannte) zu ihm: ich weiß wo Du her kommst, ich kenne Dein Land. Für Fowler war dies ein ungemein ergreifender Moment. Daher gibt es die passionierte Bekenntnis zu seiner Heimat und zu Musikern, mit denen er zusammenspielen durfte. Mit dabei sind hier:

  • Nathan Thomson (double bass auf 1,3,8,11)
  • Moufadhel Adhoum (oud auf 1,3,5)
  • Azzedine Jazzouli (def, percussions auf 1,3,5)
  • Gillian Stevens (Tenor Violine, cello auf 1, 3)
  • Sovra Wilson-Dickson (violine auf 1,3)
  • Timo Väänänen (kantele auf 11)
  • Tuomas Timonen (cymbals auf 11)
  • Giorgio Mirto (Klassikgitarre auf 9)

Allein die Namen und die Instrumente der musikalischen Gäste machen klar, dass man hier mehr als nur ein Akustikgitarrenalbum bzw. ein rein keltisch geprägtes Album erhält.

Reine Bekenntnisse zu den keltischen Wurzeln gibt es natürlich schon. Etwa mit "Dawns Timo", der Bearbeitung des schottischen Traditionals "Black Is The Colour Of My True Love's Hair" oder den Songs "Cariad Hir", "Inish Ni" oder "Seren".

Aber schon mit dem Opener "Three Snake Leaves" macht Fowler klar, dass man mehr erwarten darf. Der Song wirkt wie ein Crossover aus keltischen Motiven, Mittelaltermusik und orientalischen Einflüssen. Diese Orientierung Richtung Orient wird auf dem Song "Sufi Tales" fortgeführt, die aber auf "Y Nawfed Don" bei einer fast meditativen Interaktion zwischen Piano und der traditionellen Oud weniger zu bemerken ist.

Wieder anders klingt der Song "Gwanwyn", der zwar klare keltische Wurzeln aufweist, mit den Lapsteelsounds aber auch ein gehöriges Desert Flair aufweist. "Ysbryd" spannt den Bogen von Mittelalterlichen Motiven bis hin zu Flamenco und Klassik. Outstanding Track des Albums dürfte das über 11 Minuten lange "Tear" sein, ein Song der dem ganzen die Krone aufsetzt, alle Stile zusammenbringt und dabei die Grenze Richtung Jazz-Fusion überschreitet.

Fazit Dylan Fowler legt mit A Passionate Landscape ein Album vor, bei dem der Titel gleichzeitig eine Art Programm ist. Landschaftsmalerei, so könnte man die Musik von Fowler am ehesten beschreiben. Er nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch seine Heimat, überschreitet dabei die Grenzen ohne jemals den Rahmen seiner Leinwand zu sprengen. Das ist hochklassige Instrumentalmusik eines Multitalents. Je mehr man zu dem Album sagt, umso weniger wird man seiner Brillanz gerecht. Dieses Album muss gehört werden.

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Trackliste
  1. Three Snake Leaves (Dylan Fowler/Gillian Stevens) 4:57
  2. Dawns Timo (Dylan Fowler) 6:44
  3. Y Nawfed Don (The Ninth Wave) (Dylan Fowler/Moufadhel Adhoum) 6:30
  4. Black Is The Colour Of My True Love's Hair (Scot. Trad., Arr. Dylan Fowler) 3:34
  5. Sufi Tales (Nikolai Ivanov OM) 6:19
  6. Cariad Hir (Long Love) (Dylan Fowler) 3:50
  7. Inish Ni (Dylan Fowler) 4:38
  8. Dwanwyn (Spring) (Dylan Fowler) 8:20
  9. Ysbryd (Spirit) (Dylan Fowler) 5:49
  10. Seren (Star) (Dylan Fowler) 4:10
  11. Tear (Dylan Fowler) 11:19

Rezensent: MP