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Albumbesprechung Robert Cray - Strong Persuader

Interpret: Robert Cray

Titel: Strong Persuader

Erscheinungsjahr: 1986

Genre: R&B, Soul-Blues

Bewertung: 6 von 10  (6/10)

 

Rezension/Review

Strong Persuader ist der Titel des fünften Studioalbums (rechnet man das Album Showdown mit Albert Collins und Johnny Copeland dazu) von Robert Cray. Das Album wurde 1986 veröffentlicht.

Für Robert Cray war dieses Album der große Wurf. Zwar war er mit seinem recht gepflegten Soul-Blues schon ein bekannter Künstler, Strong Persuader könnte man aber als seinen Durchbruch bezeichnen. Das Album verkaufte sich über 2 Mio. mal, in den US-Billboard 200 ging es auf Rang 13, im UK und in Kanada jeweils auf Rang 34, in Neuseeland auf Rang 5 und in den Niederlanden sogar auf Rang 1 der dortigen Charts. Dafür gab es in den Niederlanden auch Platin, in den USA gab es 2-fach Platin. Wenn man das Album in den Bereich Blues einordnet, dann war es seit 1963 (Bobby Bland) die beste Platzierung für einen Blueskünstler.

Robert Cray war eine besondere Erscheinung im weiten Feld des Blues. Das mit dem Blues muss man dabei sicherlich etwas relativieren. Crays Auftreten wirkte auf Anhieb weniger bluesmäßig. Musikalisch bewegte sich Cray in einer selbst geschaffenen Nische, die man als Mainstream Blues oder z. B. Bar Lounge Blues bezeichnen könnte. Puristen kamen in der Regel nicht so gut damit zurecht, dafür kam Cray aber gut im Mainstream an. Außerdem brachte Cray mit ziemlicher Sicherheit viele Rockmusikhörer dazu, sich wieder etwas für den klassischen Blues zu interessieren.

Smoking Gun ist gleich zu Beginn ein gutes Beispiel, warum man Cray nur bedingt als reinen Bluesmusiker bezeichnen konnte. Der Song fließt locker vor sich hin, klingt sogar eher nach Pop mit Soulnote als nach R&B bzw. Blues. Rang 2 in den Mainstream Rockcharts der USA zeigen dann auch, dass es sich hier nur bedingt um Blues im klassischen Sinn handelt.

Der nächste sehr bekannte Song ist zweifellos Right Next Door. Auch ein durchaus typischer Cray-Song, weniger Poporientiert zwar, aber doch eher eine Art edler Soul-Blues als klassischer Blues.

Insgesamt fließt das Album in der Form gemächlich an einem vorbei, meistens mit einer klaren R&B Note (I Guessed I Showed Her, Nothin' But a Woman, More Than I Can Stand, Foul Play), stärkeren Annäherungen an den Blues auf Still Around, I Wonder und Fantasized und dem einzigen "echten" Blues mit New Blood .

Fazit Blues oder nicht Blues, das war für viele die Frage. Dabei ist das eigentlich unerheblich. Robert Cray schuf sich seine Nische, die man eine Art Mainstream-Blues mit einer guten Prise R&B und Soul bezeichnen könnte. Das klang sehr kontrolliert, stets perfekt und edel. Diesen Stil präsentierte Cray auf seine Art überzeugend, sei es durch sein Auftreten an sich, durch seine sparsame und cleane Spielweise und seinen leicht souligen Gesang. Die Verkaufszahlen und Platzierungen belegen das in jedem Fall. Mir persönlich ist es manchmal etwas zuviel des kontrollierten Wohlklangs.

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Trackliste
  1. Smoking Gun (David Amy, Richard Cousins, Robert Cray) 4:07
  2. I Guess I Showed Her (Dennis Walker) 3:39
  3. Right Next Door (Because of Me) (Dennis Walker) 4:19
  4. Nothin' But a Woman (David Amy, Cousins, Cray, Peter Boe, David Olson) 3:58
  5. Still Around (Peter Boe) 3:42
  6. More Than I Can Stand (Cray) 2:57
  7. Foul Play (Dennis Walker) 4:07
  8. I Wonder (Cray) 3:57
  9. Fantasized (Dennis Walker) 4:04
  10. New Blood (David Amy, Peter Boe, Cray, Ozall Washington) 4:21

Rezensent: MP