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Info und Diskographie X-hol Caravan/X-hol bzw. Soul Caravan

Xhol Caravan (auch Soul Caravan bzw. Kurz Xhol) ist der Name einer deutschen Rockband, welche man allgemein zu den frühen Krautrockbands zählt. Dabei nahm die Band zunächst als Soul Caravan Fahrt auf und landete als Xhol Caravan bzw. kurz Xhol in einer interessanten Mixtur aus (Free)Jazz und Psychedelic. Während man die Band in Deutschland etwas stiefmütterlich behandelte, genießt Xhol z. B. in England als eine der wichtigsten Krautrockbands einen sehr guten Ruf.

Die Anfänge als Soul Caravan

Gegründet wurde die Band 1967 als Soul Caravan in Wiesbaden. Sie bestand zunächst zur Hälfte aus deutschen Musikern (Saxofonist Tim Belbe, Saxofonist und Flötist Hansi Fischer und Bassist Klaus Briest) bzw. den US-Amerikanischen Musikern Drummer Skip van Wyck (eigentlich Gilbert van Wych III bzw. kurz Skip) sowie James Rhodes und Ronnie Swinson. Noch vor Produktion der ersten LP kam Gitarrist Werner Funk dazu. Musikalisch war damals Soul und R&B angesagt, die Band coverte viel Material bekannter US-Größen und konnte schon 1967 bei CBS ihre Debüt-LP Get In High auf den Markt bringen (mit überraschend vielen eigenen Titeln). Nach den Aufnahmen von Get In High verließ Sänger Swinson die Band. Live zeigte sich der Soul Caravan immer experimentierfreudiger, was schließlich in die nächste Bandphase führte.

Xhol Caravan

Die Musiker waren dem reinen Soul bzw. R&B bald überdrüssig, zumal auch die große Nachfrage etwas abflachte. Interessanter wurden zu der Zeit Experimente im Stil von Frank Zappa. Die Band ließ sich immer mehr Freiräume für Experimente und änderte den Bandnamen von Soul Caravan in Xhol Caravan, um damit auch den Wechsel klarzumachen. 1969 folgte das zweite offizielle Studioalbum Electrip unter dem Bandnamen Xhol Caravan, welches heute zu den Klassikern des Krautrock gehört. Im Herbst 1969 verließen Sänger Rhodes und Gitarrist Funk die Band. Drummer Skip Van Wych übernahm den Gesang. Zudem hatte die Band zuvor Keyboarder Gerhard Egmont von Brevern (aka Öcki) verpflichtet. In dieser Phase boten Xhol Caravan mit ihrem abgedrehten experimentellen Mix aus zappaestem Free Jazz und Psychedelic das, was man heute gerne unter dem Etikett Krautrock zusammenfasst. Das Album Electrip lief für damalige Verhältnisse gut, auch Live waren Xhol Caravan eine gut gebuchte Band.

Xhol

1970 verließ Hansi Fischer die Band und die Band legte den Zusatz Caravan ab. Unter dem verkürzten Namen Xhol folgten die Alben Hau-RUK und Motherfuckers Gmbh & Co. KG. Letzteres wird nicht selten als das wichtigste und beste Album der Band bezeichnet, zumindest in Großbritannien wird es hoch gehandelt. Das Album kam aber in einer problematischen Phase heraus. Damals gab es wohl gewisse Spannungen zwischen der Band und dem deutschen Ohr-Label. Tatsächlich war auch die Band scheinbar in einer Sackgasse angekommen. Dies äußerte sich schließlich in der Auflösung der Band im Jahr 1972.

Spätere Reunions

Im Jahr 1974 soll es im Dierks Studio zu einer Reunion der Band gekommen, ohne jedoch Niederschlag in einer neuen Produktion gefunden zu haben. Neue Studioalben folgten auch nicht nach Liveauftritten in den 1990ern sowie in den frühen 2000ern. Tim Belbe verstarb im August 2004, von der Band hörte man seither praktisch nichts mehr.

Am 01.08.2019 erreichte mich eine Meldung von Eberhard Emmel. Demnach hat

Hans-Jürgen (Hansi) Fischer (jetzt 76-jährig) die Band Xhol Caravan 2019 neu gegründet. Mit dabei ist das Ur-Mitglied Klaus Briest und Eberhard Emmel (Tenorsaxophon) selbst. Emmel war ein guter Freund von Tim Belbe und hat 1971 zwei Konzerte mit Xhol veranstaltet. Es soll eine CD erscheinen (ausschließlich Live) auf der auch weitere Neuversionen älterer Stücke von Electrip zu hören sind. In Zukunft wird die Band der Meldung nach wohl auch mit einem Sänger, Erik Klingenberg, auftreten. (danke für die Info an Eberhard Emmel)

 

Diskographie X-hol Caravan (Auszug)

als Soul Caravan

  • 1967 Get in high
  • 2004 Talking to my soul
  • 2006 Soul Caravan live 1969

als Xhol Caravan

  • 1969 Electrip
  • 1999 Motherfuckers live (Liveaufnahmen 1968-1969)
  • 2006 Altena 1969

als Xhol

  • 1970 hau-RUK
  • 1972 Motherfuckers GmbH & Co. KG
  • 2006 Altena 1970
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