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Review Birth Control - Increase

Interpret: Birth Control

Titel: Increase

Erscheinungsjahr: 1977

Genre: Rock, Fusion

Bewertung: 7 von 10  (7/10)

 

Rezension/Review

Increase ist der Titel des siebten Studioalbums der Band Birth Control. Das Album erschien im Jahr 1977.

Increase war das Nachfolgealbums des heftig umstrittenen Backdoor Possibilities. Birth Control hatten sich auf dem Album praktisch komplett vom klassischen Hard-Rock abgewendet und legten ein Progressives Konzeptalbum vor. Die Fans wendeten sich dafür abrupt von Birth Control ab, die folgenden Konzerte der ansonsten gut gebuchten Live-Band waren eine ziemliche Katastrophe.

Die Band revidierte ihren Kurs und stellte sich zur Produktion von Increase anders auf. Birth Control verließen für Increase zwar die Klassik-Prog Linie von Backdoor und näherten sich wieder dem härteren Rock. Allerdings würzten sie diesen mit interessanten Jazz-Fusion Anleihen. Bassist Föller hatte die Band verlassen, für ihn kam Horst Stachelhaus. Außerdem wurde zur Entlastung von Nossi Noske der Drummer Manni von Bohr geholt. Stachelhaus und von Bohr kamen von der Band Message und brachten einen neuen Wind in die Band.

Die Songs

"Skate Board Sue" erinnert gleich zum Auftrakt zwar an die klassischen Birth Control, aber schon hier macht sich die neue Groovesektion positiv bemerkbar und die Band würzt den Song mit einem anspruchsvollen Arrangement. Ähnliches könnte man von "Domino's Hammock" sagen, wobei hier die retro Hammondsounds von Held dominieren.

Gitarrist Frenzel eröffnet "Fight For You" mit Gitarrenmotiven, welche mich etwas an Joe Walsh erinnern. Der Song rockt gut, erhält aber durch Stachelhaus und von Bohr auch ein gewisses Fusion-Flair. Frenzel zeigt sich im weiteren Verlauf mit einem heißen Gitarrensolo, ähnlich bemerkenswert sind seine Santana-ähnlichen Beiträge auf "Seems Like My Bike's Riding Me".

Ein spezieller Song ist aus meiner Sicht "We All Thought We Knew You". Den Song hatte Held als Erinnerung an den früh verstorbenen Helmut Köllen geschrieben. Ein schöner Song, den Held auch musikalisch mit Erinnerungen an Köllen und sein Schaffen füttert.

Locker funky und wieder mit einer Nähe zum US Jazz-Fusion Nähe klingt "Get Up". Ein unterhaltsamer Song, der allerdings weniger tiefgründig wirkt. Dies gilt in stärkerem Maße für "Until The Night". Der moderate Rocksong ist nett anzuhören, wirkt aber auch sehr unaufdringlich.

Fazit Increase ist ein starkes Album einer starken deutschen Band. Musikalisch war, wie gewohnt, alles im Lot. Im Vergleich zum Vorgängeralbum hielten sich die Experimente in Grenzen, dennoch ist Increase nicht einfach nur ein Hard-Rock Album. Die Hinzunahme von Stachelhaus und von Bohr könnte den Jazz-Fusion Touch verursacht haben, sie brachte in jedem Fall einen amtlichen Groove. Wenn man Birth Control etwas vorwerfen konnte, dann vielleicht den Drang, etwas zuviel an Einflüssen präsentieren zu wollen. Denn Increase ist weder Hard-Rock, noch ist es Prog- oder Fusion. Es liegt irgendwie zwischen den Rockwelten und kann es manchem Hörer schwermachen, sich zurechtzufinden. Schade, denn abgesehen von Until The Night funktioniert auf dem Album jeder Song für sich genommen richtig gut.

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Trackliste
  1. Skate Board Sue 3:50
  2. Domino's Hammock 5:00
  3. Fight For You 4:25
  4. Until The Night 6:09
  5. Get Up! 4:39
  6. We All Thought We Knew You 7:52
  7. Seems My Bike's Riding Me 8:01

Rezensent: MP