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Albumbesprechung Big Audio Dynamite - This Is Big Audio Dynamite

Interpret: Big Audio Dynamite

Titel: This Is Big Audio Dynamite

Erscheinungsjahr: 1985

Genre: Post-Punk, Electro-Pop

Bewertung: 5 von 10  (5/10)

 

Rezension/Review

This Is Big Audio Dynamite ist der Titel des Debütalbums der Band Big Audio Dynamite. Das Album erschien im Jahr 1985 und erreichte in Großbritannien Rang 27, in den USA Rang 103 der Charts.

This Is Big Audio Dynamite war damit kommerziell nicht besonders erfolgreich, ebenso war die Fachpresse zurückhaltend mit guten Bewertungen. Und dennoch wird das Debütalbum der Band als eines der wichtigen Postpunk Alben/Rockalben des UK gezählt. Ein wichtiger Grund ist in der Person des Gitarristen Mick Jones zu suchen, die Band Big Audio Dynamite bildete er mehr oder weniger nach dem Rauswurf bei The Clash. Neben Jones waren an diesem Album beteiligt Don Letts (Sound Effects, Vocals), Dan Donovan (Keyboards, Photos), Leo Williams (Bass, Vocals) und Greg Roberts (Drums, Vocals).

Es war in jedem Fall interessant zu sehen, wohin die musikalische Reise bei Jones gehen sollte - nahe am Clash-Sound oder doch weiter entfernt. Vorab kann man festhalten, dass vom Clash Sound weniger zu hören war. Mit Big Audio Dynamite formierte Jones eine Band, die sich dem Zeitgeist widmete: etwas Electro-Pop, tanzbare Grooves, intensive Nutzung von Samples und andern Studiogimmicks und allenfalls subtile Andeutungen auf 'alte' Sounds.

So wurde schon im Opener Medicine Show ordentlich gesampelt, musikalisch bewegt sich die Band im weiten Feld zwischen Pop und Rock ohne eine klare Ausrichtung, alleine der gesangliche Akzent erinnert an Clashzeiten. Sony setzt den Reigen fort, Samples und viel Electro-Pop, weniger Rock und Lichtjahre entfernt vom Punk. E=MC² verarbeitet erneut Filmsamples, hier vor allem vom Film Performance. Auch wenn Jones' Gitarre vordergründiger klingt, erinnert die Musik doch eher an OMD und Tears For Fears, weniger an Clash und noch weniger am Punk. The Bottom Line war die erste reine Jones Komposition und tatsächlich verspürt man in diesem gitarrenlastigen Tracks erstmals eine gewisse Nähe zu altem Clash-Material.

A Party nähert sich den damals gerne genutzten Reggae-Rhythmen, was in diesem Fall einmal mehr nicht aufgeht und in einem schalen Popsong endet. Sudden Impact setzt auf Beats aus der Dose, die Band bewegt sich im Electro-Pop Nirvana und wirkt wie ein dünner Aufguss Kraftwerk oder Depeche Mode. Stone Thames nimmt den Faden von Sudden Impact auf und spinnt ihn mit etwas mehr Groove weiter. Die Band kann damit zwar zulegen, aber so richtig überzeugend ist das am Ende nicht. BAD beendet das Album mit einem für die damalige Zeit typischen Tanzgroove. Oft gehört, selten gemocht und daher irgendwie verzichtbar.

Fazit This Is Big Audio Dynamite ist die klare Ansage des Albums, der große Knall bleibt aber aus. Nur weil es ein Mick Jones Projekt war, durfte und sollte man keinen Clash-Aufguss erwarten. Das hätte die Welt auch nicht gebraucht. Im Grund gelang Jones die Loslösung, aber irgendwie fehlt mir die Eigenständigkeit in diesem weitestgehend unverbindlichen Mix aus frühem Postpunk und Electro-Pop. Die Beats aus der Dose gehen einem irgendwann auf den Zünder und auch mit dem Samplen ist es irgendwann mal gut.

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Trackliste
  1. Medicine Show 6:29
  2. Sony 4:30
  3. E=MC² 5:54
  4. The Bottom Line 4:35
  5. A Party 6:40
  6. Sudden Impact! 5:03
  7. Stone Thames 4:05
  8. BAD 5:54

Rezensent: MP