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Albumbesprechung Paulo Bellinati, Cristina Azuma - Pingue Pongue

Interpret: Paulo Bellinati, Cristina Azuma

Titel: Pingue Pongue

Erscheinungsjahr: 2016

Genre: Akustikgitarre Instrumental

Bewertung: 9 von 10  (9/10)

 

Rezension/Review

Pingue Pongue ist der Titel einer CD des Gitarrenduos Paulo Bellinati & Cristina Azuma. Das Album soll am 04. März 2016 offiziell bei Acoustic Music Records im Vertrieb von Rough Trade erscheinen.

Paulo Bellinati ist ein brasilianischer Gitarrist, der auf eine umfassende Klassische Ausbildung in seinem Heimatland ebenso wie z. B. in der Schweiz zurückblicken kann. Bellinati hatte nach seiner Ausbildung auch eine eigene Jazzcombo, er trat zuletzt jedoch vor allem als Interpret Latin- und Klassikgeprägter Musik in Erscheinung. Eine Besonderheit bildet auf diesem Album seine Gitarre, eine Violao De Seresta (kurz auch Sylvestre) aus dem Jahr 1935, welche sozusagen eine mit Stahlseiten bezogene Klassikgitarre ist. Bellinati und seine Sylvestre bilden sozusagen das Pingue dieses Albums.

Das Pongue des Albums ist Cristina Azuma (sie spielt eine klassische Nylonsaiten-Konzertgitarre). Azuma stammt ebenfalls aus Brasilien, lebt aber mittlerweile in Paris. Seit ihrem 16. Lebensjahr konzertiert sie, in Frankreich machte sie ihren Doktor der Musikwissenschaften und sie gilt als Spezialistin für die Musik des 17. Jahrhundert.

Da treffen also zwei Hochkaräter aufeinander und bearbeiten klassisches brasilianisches Repertoire, moderne brasilianische Klassiker von Bellinati selbst und zwei Beiträge von Azuma. Auffällig ist der zuverlässige Wechsel an groovigeren Nummern und eher lyrischen bis verträumten Nummern. Stilistisch bewegt sich das nicht nur im Latinbereich, da fließen Elemente aus Flamenco, Klassik bis Jazz/Jazz-Manouche ebenso ein. In den ruhigeren Stücken fühle ich mich auch an klassischen europäischen Fingerstyle erinnert, aber das zeigt eigentlich nur, wie fließend die Grenzen sind. Die Kompositionen bzw. Interpretationen sind erste Sahne und bewegen sich in einem großen Spektrum zwischen den erwähnten ruhigen und lyrischen Nummern, lebensfroh spritziger Songs wie Língua De Preto bis hin zum vergleichsweise komplexen Titelsong Pingue-Pongue.

Fazit Pingue Pongue ist so etwas wie das Spitzentreffen zweier Gitarristen, da drängen sich spontan Vergleiche zum legendären Triokonzert Friday Night in San Francisco auf. De Lucia, Meola und McLaughlin präsentierten damals etwas schier unglaubliches. So etwas kann man kaum noch einmal wiederholen. Somit ist Pingue Pongue natürlich auch nur in Ansätzen vergleichbar. Auch hier wirken die Vorträge irgendwie sehr unterhaltsam, gleiten aber nie in Banalitäten ab. Vor allem aber verkommt die brillante Spieltechnik beider Akteure auf diesem Album nie zum Selbstzweck.

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Trackliste
  1. Pano De Louça 4:14
  2. Um Amor De Valsa 3:35
  3. Lamentos Do Morro (Sardinha-Garoto) 3:09
  4. Quanto Doe Uma Saudade (Sardinha-Garoto) 4:57
  5. Jongo 6:29
  6. Canção (Azuma/Albanez) 5:31
  7. Mon Frère (C. Azuma) 3:55
  8. Abismo De Rosas (Jacomino-Canhoto) 4:53
  9. Língua De Preto (H. Lopes) 3:28
  10. Pingue-Pongue 3:24
  11. Valsa Brilhante 6:15
  12. Amparo (A.C. Jobim) 5:47
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Rezensent: MP

Alle Songs Paulo Bellinati sofern nicht anders vermerkt

Bezugsadresse: Acoustic Music